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Sterne über Cornwall: Roman (German Edition)

Sterne über Cornwall: Roman (German Edition)

Titel: Sterne über Cornwall: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liz Fenwick
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Heiraten, glaubten aber, wir wüssten es besser. Ich habe sie aufrichtig geliebt. Das tue ich nach wie vor.«
    »Wirklich?«
    »Hört Liebe jemals auf?«
    »Nein, wahrscheinlich nicht. Ich liebe Dad auch immer noch.«
    Mark lenkte den Wagen auf den Parkplatz des Krankenhauses. Der arme OT, dachte Hannah.
    »Was denkst du?« Mark schloss den Wagen ab.
    »Ach, nicht so interessant.« So übel war Mark gar nicht.
    Es war fast vier Uhr, als Maddie den Stall verließ. Sie streckte sich. So lange hatte sie Ewigkeiten nicht mehr am Stück gemalt. Obwohl ihr alles wehtat, war sie mit ihrem Werk zufrieden. Ob jemand anders sich für eine Studie in Grau und Schwarz interessieren würde, musste sich allerdings noch erweisen.
    Auf dem Weg zum Haus fielen ihr zum ersten Mal die Frühlingsboten überall auf. Kein Wunder, dass die Dohlen genistet hatten. Der Winter war längst nicht so kalt gewesen wie in London. Mittlerweile war es Mitte März, und sie und Hannah lebten seit sieben Monaten hier. Inzwischen konnte sie sich gar nicht mehr vorstellen, an einem anderen Ort zu wohnen. Die Landschaft mit den vom Wind gekrümmten Bäumen und den sanften Hügeln, die ihr anfangs noch so fremd erschienen war, wirkte nun sehr vertraut.
    Ihr knurrte der Magen. Sie ging in die Küche, wo sie auf dem Tisch Briefe liegen sah.
    Als sie sie durchging, fiel ihr Blick auf einen Umschlag mit einer neuseeländischen Briefmarke. Die Schrift darauf wirkte kindlich. Maddie sank, plötzlich nicht mehr hungrig, in einen Sessel und öffnete den Brief mit zitternder Hand.
    Maddie,
    danke für die Information über Johns Tod. Es freut mich, dass es Hannah gut geht.
    Es ist jetzt fast dreizehn Jahre her, dass ich gegangen bin. In meinem Leben ist viel passiert, was mir gezeigt hat, was ich Hannah angetan habe. Inzwischen tut es mir aufrichtig leid, und mir ist klar, was ich damals aufgegeben habe. Ich wüsste nicht, wie ich mein Vorgehen erklären soll, und bitte auch nicht um Vergebung. Das würde zu weit gehen.
    Obwohl ich nun begreife, wie viel Schmerz ich verursacht habe, kann ich nach wie vor kein Teil ihres Lebens sein.
    Bitte passen Sie weiter auf sie auf. Diesmal hat John die richtige Wahl getroffen. Ich möchte weder von Ihnen noch von ihr hören.
    Susan
    Maddie warf einen Blick auf den Absender: Susan Smith, Sacred Heart School, Wellington, Neuseeland. Tränen traten ihr in die Augen. Der Kummer darüber, von Susan verlassen worden zu sein, hatte John bis zu seinem letzten Atemzug gequält.
    Hannah marschierte an Mark vorbei in die Küche.
    »Was, zum Teufel, ist los mit dir?«, fragte sie Maddie und knallte den Wasserkessel auf den Herd.
    »Alles in Ordnung?«, erkundigte sich Mark, setzte sich zu Maddie und legte eine Hand auf ihren Arm. »Was ist passiert?«
    »Ja genau, warum heulst du, Maddie? Möchtest du einen Tee? Der im Krankenhaus ist scheiße.«
    »Hannah, könntest du uns kurz allein lassen?«, fragte Mark mit leiser Stimme.
    Hannah nahm drei Tassen aus dem Schrank und stellte sie auf die Arbeitsfläche. »Dann kümmern Sie sich um den Tee, Mark.«
    »Kein Problem.« Er wandte sich wieder Maddie zu. »Was ist los?«
    Maddie gab Mark den Brief. Er überflog den Inhalt und nahm sie in die Arme.
    »Was willst du jetzt tun?«, fragte er.
    »Keine Ahnung. Eigentlich finde ich, dass Hannah das nicht erfahren muss, aber dann frage ich mich wieder, ob das nicht wenigstens dieses Kapitel für sie abschließen würde.«
    »Wahrscheinlich hat sie sich jahrelang über den Verlust ihrer Mutter gegrämt.«
    Maddie nickte. »Sie trauert nach wie vor um ihren Vater und vermutlich schon um Tom. Soll ich ihr wirklich noch mehr zumuten?« Maddie löste sich aus Marks Umarmung und stand auf. »Sie hat mich gebeten, ihre Mutter aufzuspüren, und das habe ich getan. Trotzdem möchte ich nicht, dass ihr weiterer Schmerz zugefügt wird.«
    »Das kann ich verstehen.«
    »Was soll ich machen?«
    »Tu, was dein Herz dir sagt.«
    »Ich frage mich, ob ich es an ihrer Stelle würde wissen wollen.«
    »Und?«
    »Ja.«
    Hannah kam zurück in die Küche. »Seid ihr zwei endlich fertig mit euren Privatgesprächen? Hey, was ist mit dem Tee?«
    »Sorry, ich kümmere mich gleich drum.« Mark stand auf.
    »Lassen Sie. Sagt ihr mir jetzt, was Sache ist, oder muss ich es mir selber zusammenreimen?« Hannah baute sich vor ihnen auf.
    »Ich lasse euch zwei mal allein«, meinte Mark.
    Hannah wandte sich Maddie zu. »Dann geht’s also um mich? Was hab ich jetzt wieder

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