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Sterne über Cornwall: Roman (German Edition)

Sterne über Cornwall: Roman (German Edition)

Titel: Sterne über Cornwall: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liz Fenwick
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leicht, aber es wäre anders gelaufen. Du, Dad und das Baby, ihr wärt die Familie gewesen und ich die Außenseiterin.«
    »Das stimmt nicht.«
    »Davor hatte ich immer Angst.«
    »Hast du das deinem Vater gesagt?«
    Hannah schüttelte den Kopf und lehnte sich an den Herd. »Moment, vielleicht doch. Damals, als ihr euch frisch kennengelernt hattet.«
    »Oh.«
    »Irgendwie hätte ich mir trotzdem eine kleine Schwester gewünscht.« Hannah sah Maddie an. »Alles in Ordnung? Du bist ganz blass.«
    »Ich bin nur müde, glaube ich.«
    »Ich auch.« Hannah stand auf. Sie und Maddie spiegelten sich in den zwei Hälften des großen Stabkreuzfensters. Hannah wandte sich Maddie zu. »Danke. Weißt du, so übel bist du gar nicht.«
    Maddie klatschte die Farbe mit Wucht auf die Leinwand. So hatte sie seit der Kunstakademie nicht mehr gearbeitet. Die leuchtenden Farbschmisse durchschnitten das ruhige Grau darunter, so dass die Leinwand vor Leben vibrierte. Maddie trat einen Schritt zurück und holte tief Luft.
    Die Sonne strahlte hell vom Himmel, als Maddie zum Haus zurückging. Waren die Glockenblumen gestern schon da gewesen?, fragte sie sich. Oder war es das helle Licht der Sonne, das ihre Aufmerksamkeit auf die blauen Blüten lenkte?
    Als sie den Wasserkessel in der mollig warmen Küche auf den Herd stellte, klingelte das Telefon.
    »Hallo, Mrs Hollis, ich bin’s, Jack, vom Maklerbüro.«
    Maddie schluckte. »Gibt’s ein Problem mit dem Käufer?«
    »Nein, das läuft alles wie geplant.«
    »Gut.« Maddie seufzte erleichtert.
    »Ich weiß, dass Sie Trevenen nicht verkaufen wollen, aber da wäre ein Interessent, der gestern dran vorbeigekommen ist und ein Wahnsinnsangebot gemacht hat.«
    »Ich verkaufe Trevenen nicht.«
    »Trotzdem wollte ich Ihnen Bescheid sagen.«
    »Na schön, raus mit der Sprache. Doch dem Interessenten können Sie mitteilen, dass Trevenen nicht zum Verkauf steht.«
    »Danke. Sitzen Sie?«
    »Schießen Sie endlich los.« Maddie verdrehte die Augen. Der Mann übertrieb wirklich.
    »Er bietet eine Million.«
    Maddie musste lachen. »Eine Million was? Rupien, Dirham, Spielgeld?«
    »Ich habe Sie doch gefragt, ob Sie sitzen. Eine Million Pfund.«
    »Gütiger Himmel.«
    »Wollen Sie jetzt vielleicht doch verkaufen?«
    Maddie schaute sich in ihrer Küche um. »Nein. Trotzdem danke, dass Sie es mir gesagt haben.«
    »Sie haben gerade den Hauptgewinn der Lotterie ausgeschlagen.«
    »Ja, es ist verrückt, das weiß ich, aber Trevenen und ich, wir gehören zusammen.« Maddie legte auf. »So, so, Trevenen, jemand bietet eine Million Pfund für dich. Wie findest du das?« Stille, nur das Klicken des Wasserkessels, der sich automatisch ausschaltete. »Keine Sorge. Wir bleiben zusammen.«
    Da durchzuckte sie ein so heftiger Schmerz, dass sie sich zusammenkrümmte.
    »Maddie, was ist los?«, fragte Mark, der gerade die Küche betrat.
    »Nichts Wichtiges.« Maddie biss sich auf die Lippe. Die Krämpfe ließen nach, und sie wischte sich hastig den Mund mit einem Geschirrtuch ab. »Was führt dich nach Trevenen?« Sie zwang sich zu einem Lächeln.
    »Probleme.«
    »Ach.« Sie massierte ihren Nacken, der vom langen Malen verspannt war.
    »Ja, leider. Ich hab gestern Abend einen Anruf vom Planungsausschuss gekriegt.«
    »Wie schlimm?«, fragte sie.
    »Sie haben die Genehmigung zurückgezogen.«
    »Wie bitte?« Maddie fuhr sich mit der Hand durch die Haare. Was nun?
    »Noch ist nicht alles verloren.« Mark berührte ihre Hand. »Es verzögert sich nur.«
    »Wie können die die Genehmigung erteilen und dann wieder zurückziehen?« Das ergab keinen Sinn.
    »Jemand hat Mist gebaut.«
    »Wie?«
    »Einer der Beamten hat einen Einspruch verschusselt, der termingerecht eingereicht wurde, und deshalb bleibt die Genehmigung in der Schwebe, bis der Einspruch geprüft wurde.«
    »Scheiße. Das hat mir gerade noch gefehlt. Was mache ich jetzt mit dem Käufer der Scheune?«
    »Er möchte sie unbedingt, also denke ich, dass er auch noch ein paar Wochen warten wird.« Mark nahm ihre Hand. Ihr traten Tränen in die Augen; momentan hatte sie nahe am Wasser gebaut. Maddie zog Mark hinaus ins Freie. Sie brauchte frische Luft.
    Wenig später befanden sie sich auf dem alten Fußweg zum Frenchman’s Creek. Die Sonne, die durch das frische, sich im Wind bewegende Laub über ihnen schien, warf ein grün-braun gesprenkeltes Muster auf den Boden.
    Als der Bach in Sicht kam, blieb Mark stehen. »Du bekommst die Genehmigung, da bin ich mir

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