Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sterne über Cornwall: Roman (German Edition)

Sterne über Cornwall: Roman (German Edition)

Titel: Sterne über Cornwall: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liz Fenwick
Vom Netzwerk:
erreichen, hatte aber weder auf dem Festnetz noch auf dem Handy Erfolg.
    Sie maß mit zitternden Fingern und klappernden Zähnen Fieber und rief mit letzter Kraft beim Arzt an.
    »Dr. Grades.«
    »Maddie Hollis.«
    »Wie kann ich Ihnen helfen?«, fragte er.
    »Ich glaube, ich habe eine Lebensmittelvergiftung. Vierzig Grad Fieber, blutiger Durchfall, und ich kann nichts bei mir behalten.«
    »Wissen Sie, was die Ursache sein könnte?«
    »Möglicherweise habe ich gestern etwas Schlechtes gegessen.« Wieder zog sich Maddies Magen zusammen.
    »Und was?«
    »Gestern Abend war ich bei einem Freund zum Curry eingeladen, aber ich bin die Einzige, die Probleme hat. Also muss es an dem Mittagessen in Falmouth liegen.«
    »Haben Sie Falmouth gesagt?«
    »Ja.«
    »Im Courtyard Café?«
    »Ja.« Maddie hielt sich am Tisch fest, als die nächste Welle Krämpfe sie überrollte.
    »Ich hab mir schon fast gedacht, dass es bei uns auch jemanden trifft. Wahrscheinlich ist es die Ruhr. Jemand vom Küchenpersonal, der gerade aus dem Urlaub im Fernen Osten zurückgekommen ist, hat sie eingeschleppt. Der arme Kerl hatte keine Ahnung.«
    Nur mit Mühe gelang es Maddie, die weiteren Fragen zu beantworten, die der Arzt ihr stellte. Er versprach ihr zu kommen. Während sie wartete, rief sie Gunnar an. Er war ebenfalls krank.
    Nach einem Tag im Bett begann Maddie sich wieder halbwegs wie ein Mensch zu fühlen. Die Antibiotika hatten dafür gesorgt, dass der Durchfall aufhörte; jetzt tat ihr nur noch der Magen weh. Obwohl sie sich schwach fühlte, hatte sie das Gefühl, sich bewegen zu müssen. Im Bett hatte sie Gelegenheit gehabt, über ihre Idee in der Kirche von Manaccan nachzudenken.
    Wenig später hörte sie im Stall, wo sie für ein Bild Grautöne mischte, den Postboten. Sie streckte den Kopf zur Tür hinaus und winkte ihm zu. Im Moment freute sie sich über jeden Besuch von ihm. Vor Kurzem war die Baugenehmigung erteilt worden, und tags zuvor hatte sie die Unterlagen für den Verkauf der Scheune erhalten. Nun würde sie genug Geld haben, um Trevenen sowie den Schweinestall zu renovieren, und hinterher wäre sogar noch etwas übrig.
    Da erklang ein ohrenbetäubender Schrei aus dem Wohnzimmer.
    »Was ist?« Maddie ließ den Pinsel fallen und lief hinaus, wo Hannah ihr entgegenkam.
    Hannah war weiß wie die Wand und zitterte wie Espenlaub. »Ein Vogel!«
    »Was?« Maddie runzelte die Stirn. Von außen wirkte alles wie immer. Hannah schob Maddie ins Haus. Hier hörte Maddie, wie etwas gegen die Fensterscheibe knallte. Wie um Himmels willen war der Vogel in das Zimmer gelangt?
    Als Maddie vorsichtig die Tür zum Wohnzimmer öffnete, sah sie etwas Schwarzes durch die Luft flattern. Maddie schob sich an der Wand entlang zum Fenster, um es zu öffnen. Doch der Riegel klemmte. Maddie fluchte. Aus dem Kamin drang Rauch. Was, zum Teufel, hatte Hannah gemacht? Den Kamin hier drin hatten sie noch nie angezündet.
    Maddie schloss die Tür und holte einen Besen. Wenn es ihr schon nicht gelang, das Fenster zu öffnen, schaffte sie es vielleicht, die Dohle zur Tür hinauszuscheuchen. Bilder aus Hitchcocks Film Die Vögel schossen ihr durch den Kopf.
    In dem dichter werdenden Rauch ergriff Maddie den Blasebalg, um das Feuer anzuschüren, damit der Rauch den Kamin hinaufging und nicht in den Raum. Schon bald wurde ihr klar, dass etwas den Abzug verstopfte. Ein weiterer großer Vogel flog aus dem Kamin heraus, direkt in ihr Gesicht. Maddie schrie erschrocken auf.
    Mit wild pochendem Herzen bemühte sie sich noch einmal, den Fensterriegel zu öffnen, was ihr unter Aufbietung aller Kräfte gelang.
    Doch die Vögel flatterten weiter gegen die verschlossenen Fenster. Immerhin zog der Rauch nun nach draußen ab. Mit dem Besen versuchte Maddie, das größere der beiden Tiere nach draußen zu vertreiben, und bewirkte genau das Gegenteil: Die Vögel kreisten hektisch über ihrem Kopf. Maddie sprang gerade hinters Sofa, als Mark hereinkam.
    Der kleinere Vogel fand den Weg hinaus, aber die große Dohle flog nach wie vor gegen das geschlossene Fenster. Mark ergriff den Besen und scheuchte den Vogel in die richtige Richtung. Als er draußen war, fragte Mark: »Willst du das Haus abfackeln, um Geld von der Versicherung zu kriegen? Du hast doch jetzt genug für die Renovierung.«
    »Frag mal lieber Hannah.« Maddie stand auf. »Keine Ahnung, warum sie plötzlich den Kamin angeschürt hat.«
    »Ich dachte, das vertreibt die lauten Viecher«, erklärte Hannah, die gerade

Weitere Kostenlose Bücher