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Sterne über Cornwall: Roman (German Edition)

Sterne über Cornwall: Roman (German Edition)

Titel: Sterne über Cornwall: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liz Fenwick
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gewesen bei der Geburt ihrer Tochter? Hatten ihre Eltern sie verstoßen? Warum hatte sie sich dafür entschieden, das Baby zur Welt zu bringen?
    Tamsin legte ihre Hand auf die von Maddie. »Wie waren deine Adoptiveltern?«
    »Alt, reizend, tiefgläubig. Für sie war ich die Antwort auf all ihre Gebete, weil sie selbst keine Kinder haben konnten.«
    »Gläubig? Bibelfanatiker?«
    »Nein, gläubige Katholiken.« In einem der Zimmer stand eine Kiste mit den Büchern, Kruzifixen und anderen Sachen ihrer Eltern. Bisher hatte sie es nicht übers Herz gebracht, sie wegzuwerfen, weil sie nur so wenige Dinge von ihnen besaß.
    »Und du?«
    »Nicht mehr.« Maddie lachte trocken. Es war sehr schmerzlich für sie gewesen, ihren Glauben aufzugeben. Sie wandte sich ab und blickte zum Fenster hinaus.
    »Hat die Kunstschule dir den Glauben ausgetrieben?«
    Maddie schluckte. Was machte eine weitere kleine Lüge jetzt noch aus? »Ja.«
    Tamsin schmunzelte.
    Da schlenderte Hannah in die Küche und warf ihren Rucksack auf den Tisch. »Was für ein Scheißwetter. Ich dachte, in Cornwall ist es warm.«
    »Hallo.« Tamsin begrüßte sie mit einem Lächeln.
    »Hey, Tamsin.«
    »Cornwall ist bekannt für sein mildes Klima. Siehst du nicht die Palmen überall?«, fragte Tamsin.
    »Die Scheißpalmen sind wirklich toll im Regen.«
    »Guter Tag in der Schule?«, erkundigte sich Tamsin.
    »Was denkst du?« Hannah nahm einen Keks und verließ den Raum.
    »Was für ein Wonneproppen. Kein Wunder, dass du müde bist. Ich muss los, sonst stellen meine Jungs das Haus auf den Kopf.« Tamsin verabschiedete sich mit einem strahlenden Lächeln von Maddie.
    Maddie schloss die Augen. Am Ende war Johns Tod so schnell gekommen. Er hatte einfach aufgegeben und es ihr überlassen, ihre Versprechen einzulösen und mit ihrem Kummer allein fertigzuwerden.
    Ferien, und Hannah war langweilig. Maddie hatte von einem Ausflug nach London gesprochen, der dann doch nicht stattfand. Hannah hatte sich im Stall das Bild angeschaut, an dem Maddie gerade arbeitete, und gesehen, dass es sich deutlich von ihren anderen Arbeiten unterschied. Das einzig Interessante daran war ein leuchtend roter Schmierer in der Mitte. Wie ein aufgerissenes Herz ohne Blut. Irgendwie gut, aber ziemlich düster.
    Warum war sie so verdammt früh, um halb sieben, aufgewacht? Im Haus hörte man keinen Laut. Wieder einmal versuchte Hannah erfolglos, die knarrende Bodendiele auf dem Treppenabsatz zu umgehen. Bevor sie ins Freie hinausrannte, nahm sie sich in der Küche einen Apfel. Draußen herrschte fast gespenstische Ruhe.
    Old Tom arbeitete jetzt schon eine Stunde in der Werkstatt. Wenn Hannah Zeit mit ihm verbringen wollte, musste sie zeitig aufstehen. Das war scheiße, aber sie spürte so gern das Holz und verfolgte, wie die Maserung zu neuem Leben erwachte. Die Arbeit an der kaputten Schatulle ging voran, sie warteten nur noch auf ein Stück Eichenholz von einem anderen Restaurator. Das Geheimnis, behauptete Old Tom, lag darin, die Schatulle nicht wie neu aussehen zu lassen, sondern dafür zu sorgen, dass die reparierte Stelle sichtbar blieb. Seltsam. Das demonstrierte er ihr mit einem fertigen Stück, das seiner Ansicht nach gut geglückt war. Und sie musste ihm recht geben.
    Obwohl Licht aus der Werkstatt drang, ging sie zuerst in die Küche, um Kaffee zu kochen. Während sie darauf wartete, dass das Wasser heiß wurde, nahm sie die französischen Tassen mit dem Goldrand sowie die silberne Schale mit dem braunen Zucker aus dem Schrank und die Silberlöffel aus einer Schublade. Dann holte sie die Milch aus dem Kühlschrank und gab eine kleine Menge davon in das silberne Kännchen. Als sie den Kaffee mit dem kochenden Wasser aufbrühte, sog sie genüsslich den Duft ein, der ihr nie zuvor aufgefallen war. Dieses Ritual hatte sie von Old Tom übernommen. Am ersten Tag hatte er noch missbilligende Geräusche von sich gegeben; am zweiten hatte sie ihn schon in die Werkstatt gescheucht, so dass sie in Ruhe seine Küche erkunden konnte.
    Das Tablett in einer Hand balancierend durchquerte sie den Garten.
    »Guten Morgen, Miss Hollis.«
    »Morgen.« Hannah stellte das Tablett auf die Werkbank. »Lust auf Kaffee?«
    »Ja, danke.«
    »Hier oder im Sommerhaus?«, fragte sie.
    »Heute hier, wenn es dir nichts ausmacht.«
    »Gern.« Hannah drückte den Kaffee durch die kleine Maschine. Old Tom wusch sich gründlich die Hände. Er tat nie etwas überstürzt. Hannah konnte verstehen, warum er Junggeselle

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