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Sterne über Cornwall: Roman (German Edition)

Sterne über Cornwall: Roman (German Edition)

Titel: Sterne über Cornwall: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liz Fenwick
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Natalie.
    »Mark, kennst du Gunnar? Er wohnt in Manaccan.«
    »Hallo, Mark.«
    Sie beobachtete, wie Mark Gunnar taxierte. Dabei fiel ihr auf, dass der Wikinger größer war als Mark, jedoch keine so breiten Schultern hatte.
    »Wie geht’s Hannah?«, erkundigte sich Mark.
    »Gut.« Sie machte dem Kellner Platz. »Da kommt euer Essen. Lasst es euch schmecken.« Maddie lächelte Mark und Natalie zu, bevor sie Gunnar, die Hand auf seinem Rücken, zur Tür schob. Sie hatte vollkommen vergessen, wie ein Mann sich anfühlte. Auf dem Weg zum Wagen kühlte die kalte Luft ihre heißen Wangen.
    »Danke fürs Essen.«
    »Es war mir ein Vergnügen.« Er hielt ihr die Wagentür auf. Seit dem Tod ihres Vaters hatte das niemand mehr für Maddie getan. Sie war dankbar für die Dunkelheit, in der Gunnar ihre Reaktion nicht sehen konnte. Ihre Kehle schnürte sich zu. Ihr Vater war schon lange tot. Warum machte der Gedanke sie ausgerechnet jetzt so traurig? Große Regentropfen prasselten gegen die Windschutzscheibe. Nur langsam gelang es ihr, ihre sentimentalen Gefühle in den Griff zu bekommen. Es war ein schöner Abend gewesen, und daran sollte sie jetzt denken.
    »Maddie, würden Sie mir den Weg zu Ihrem Haus erklären?«
    »Natürlich.«
    Wenig später tauchte Trevenen vor ihnen auf. Das Gebäude war bis auf das Licht über der Tür dunkel. Hannah hatte ihr gesagt, dass sie mit Tamsins Jungs ausgehen würde. Maddie sah auf ihre Uhr: zehn. Noch früh am Abend.
    Gunnar hielt den Wagen an. Was nun? Sollte sie ihn hereinbitten? War das zu forsch?
    Er stieg aus und öffnete die Autotür für sie. »Kommen Sie noch auf einen Kaffee mit rein?«
    »Liebend gern, wenn ich mich nicht morgen früh um fünf mit ein paar Fischern treffen müsste.«
    »Oh.«
    »Maddie, glauben Sie mir, wirklich gern, aber die Nacht würde dann schrecklich kurz.«
    »Stimmt.«
    Sie gingen zur Tür. Der Regen hatte nachgelassen, trotzdem liefen ihr Tropfen über das Gesicht.
    »Noch mal danke für den Abend.« Sie stellte sich auf die Zehenspitzen, um ihn auf die Wange zu küssen. Dabei streifte ihr Mund seine Bartstoppeln. Er drehte den Kopf und berührte mit seinen Lippen die ihren.
    »Gehst du nächste Woche noch mal mit mir essen, wenn ich mich am nächsten Tag nicht mit Fischern treffen muss?«, flüsterte er ihr ins Ohr.
    »Ja, das wäre schön.«
    »Am Dienstag?«
    »Ja, warum nicht?«
    »Ruf mich an, falls was dazwischenkommen sollte.«
    Sie schaute ihm von der Tür aus nach, wie er in den Wagen stieg. Als er außer Sichtweite war, ließ sie die Finger über ihre Lippen gleiten. Wie konnte ein unschuldiger Kuss sie so aus der Fassung bringen? Sie war zu alt für solchen Unsinn. Trotzdem lehnte sie sich, nachdem sie die Tür geschlossen hatte, von innen dagegen und stellte sich einen leidenschaftlichen Kuss des Wikingers vor.
    »Hallo?« Jemand streckte den Kopf zur Stalltür herein.
    »Hi.« Maddie legte den Pinsel weg, und eine beleibte Frau trat ein.
    »Hübscher Himmel, den Sie da malen.« Die Frau deutete auf die Leinwand.
    Maddie rümpfte die Nase. Sie hatte den Vormittag damit zugebracht, die Skizze von dem Tag auf dem Nare Head in ein Gemälde zu verwandeln, das leider eher schwach ausfiel.
    »Ich bin Helen Williams. Man hat mir gesagt, Sie wollten mit mir über Daphne reden.«
    »Ja«, bestätigte Maddie.
    »Sie haben große Ähnlichkeit mit ihr und ihrer Nichte.« Helen musterte sie von oben bis unten.
    »Ihre Nichte?«
    »Nancy«, erklärte Helen.
    »Haben Sie sie gekannt?«, wollte Maddie wissen.
    »Ja, oberflächlich. Wir waren ungefähr gleich alt. Sie hat den Sommer immer bei Daphne verbracht.«
    Maddie konnte ihr Glück kaum fassen: zuerst die Fotos und nun noch jemand, der ihre Mutter persönlich gekannt hatte. Helen blickte sich im Atelier um. Ob sie sich von früher daran erinnerte?, fragte sich Maddie.
    »Haben Sie Nancys Eltern gekannt?«, erkundigte sich Maddie.
    »Diggory, ihr Vater, war Daphnes Bruder und ist hier aufgewachsen, aber weggegangen, um anderswo sein Glück zu machen. Hat irgendeine Frau in London geheiratet. Sie sind nicht oft hergekommen. Aber seine Tochter war jedes Jahr hier.« Helen seufzte. »Traurig für Daphne.«
    »Was war traurig?«
    »Dass sie den Kontakt zu Nancy und dann auch noch den zu ihrem Bruder verloren hat.«
    Maddie schüttelte den Kopf. »Wie meinen Sie das?«
    »Diggory hat Daphne die Schuld für den tiefen Fall seiner geliebten Tochter gegeben. Unter diesen Umständen kann man verstehen, dass er

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