Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sterne über Cornwall: Roman (German Edition)

Sterne über Cornwall: Roman (German Edition)

Titel: Sterne über Cornwall: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liz Fenwick
Vom Netzwerk:
Paneelen, die Maddie gerade mal bis zur Brust reichten.
    »Cool«, sagte Hannah, die neben Maddie stand.
    »Ja.« Kalte Luft strich um Maddies Knöchel. »Mach dir mal keine allzu großen Hoffnungen auf was Spannendes; bis jetzt sind nur Spinnweben zu sehen.« Maddie wischte eine von ihrer Hand weg.
    »Ich hol ’ ne Taschenlampe.« Hannah klang aufgeregt.
    Maddie trat einen Schritt zurück, um die Tür weiter zu öffnen. Das Licht aus dem Wohnzimmer reichte nicht sehr tief in die Nische hinein. Über den Schieferboden vor dem Kamin huschten ein paar Asseln.
    Maddies Blick fiel auf eine Kerze. Sie zündete sie mit den Streichhölzern vom Kamin an und beugte sich, die Kerze vor sich ausgestreckt, in die Öffnung vor.
    Die Flamme flackerte in der Luft, ein klagendes Geräusch drang an ihre Ohren. Ihre Nackenhaare stellten sich auf. Die Kerze ging aus, und sie spürte etwas an ihrer Haut. Als sie sich erschrocken aufrichtete und zurückwich, stieß sie mit dem Kopf an.
    »Hey, warte auf mich«, sagte Hannah, die mit den Händen in den Hüften hinter ihr stand.
    »Tut mir leid, du hast so lange gebraucht.«
    »Ja, ja.«
    Maddie rieb sich den Hinterkopf. »Ich konnte nicht viel erkennen.«
    »Du bist ganz weiß.«
    »Muss der Staub sein.«
    »Nein, als hättest du ein Gespenst gesehen.«
    Maddie zuckte mit den Achseln. »Kein Gespenst, aber …« Sie stellte die Kerze weg. »… aber ich hatte das Gefühl, als wäre ich grade in meinem Grab gewesen.«
    »O Mann. Du bist gestorben, und ich hab’s nicht gemerkt. Lass mich mal schauen.« Hannah schob sich an Maddie vorbei und stieß kurze Zeit später einen Pfiff aus.
    »Cool.«
    »Was ist?« Maddie hoffte, nicht noch einmal in die Nische zu müssen.
    »Schau.« Hannah kam mit einer Metallkugel in der Hand heraus.
    »Was ist das?«, fragte Maddie.
    Hannah reichte ihr die Kugel, die so schwer war, dass Maddie sie fast fallen ließ.
    »Schätze, eine Kanonenkugel.«
    »Meinst du?«
    Hannah nickte.
    »Warum sollte die da drin sein?«
    »Keine Ahnung.«
    »Hast du sonst noch was gefunden?« Maddie wog die Kugel in den Händen.
    »Ja, so was Ähnliches wie einen Grabstein.«
    »Einen was?«
    »Sieh doch selber nach. Oder hast du zu viel Schiss?« Hannah lachte.
    Maddie schluckte. »Nein, geh voraus.«
    »Ne, da drin ist nicht genug Platz für zwei.«
    »Auch gut.« Maddie streckte die Hand nach der Taschenlampe aus. Sie wusste, dass in der Nische abgesehen von Insekten, der einen oder anderen Kanonenkugel und möglicherweise einer Maus nichts sein konnte. Das Geräusch, das sie gehört hatte, war wahrscheinlich der Wind gewesen.
    Sie bückte sich durch den Eingang und richtete sich dahinter wieder auf. Im Licht von Hannahs Taschenlampe konnte sie die großen Steine erkennen, aus denen die frühere Rückwand des Hauses und der Kamin gemauert waren. Von draußen drang kein Licht herein, was Maddie als gutes Zeichen deutete. Die Luft roch nach feuchter Erde und etwas anderem, das sie nicht identifizieren konnte. Vielleicht war das leichter Blumenduft. Die Mauern fühlten sich kalt wie in einer Gruft an. Der Raum, der, obwohl über einen halben Meter breit und drei Meter lang, um den Kamin herumführte, schien sie zu erdrücken.
    Maddie schnappte nach Luft.
    »Alles in Ordnung da drin?«, rief Hannah.
    »Ja, ich komm wieder raus.« Maddie rieb über die Gänsehaut an ihren nackten Armen.
    Maddie wand die Haare zu einem Knoten und steckte sie mit einem Pinsel fest in der Hoffnung, dass die Konstruktion diesmal hielt. Jedes Mal, wenn sie glaubte, ihre Gedanken gingen in die richtige Richtung, lenkten die Haare sie ab. Früher wäre ihr nicht einmal eine Elefantenherde im Atelier aufgefallen, doch jetzt reichte das leiseste Knarren der Dachsparren, um sie abzulenken.
    Sie lächelte. John hatte behauptet, er könne sich, wenn sie arbeitete, splitternackt vor sie hinstellen, und sie würde es nur merken, wenn er ihr Modell stehe. Er hatte recht gehabt. Eines Tages hatte er eine ganze Weile an ihrem Nacken geknabbert und sie gestreichelt, bis sie aus ihrer Trance erwacht war.
    Anschließend hatten sie sich auf dem Betonboden des Ateliers geliebt. Verrückt. Wunderbar. Aus und vorbei. Sie putzte sich die Nase mit dem Farbtuch. Oje, dachte sie. Ohne in den Spiegel sehen zu müssen, wusste sie, dass ihr Gesicht nun in hübschen Grüntönen erstrahlte.
    »Seid gegrüßt, o Frau vom Mars.« Mark hob von der Stalltür aus die Hand zu einem Mr-Spock-ähnlichen Gruß.
    Maddie musste lachen. »Ich

Weitere Kostenlose Bücher