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Sterne über Cornwall: Roman (German Edition)

Sterne über Cornwall: Roman (German Edition)

Titel: Sterne über Cornwall: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liz Fenwick
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wünsche Euch ein langes, gedeihliches Leben. Grün ist der Schlüssel zu allem, wusstet Ihr das nicht?«
    »Verdammt, das war’s also, was ich die ganzen Jahre falsch gemacht habe. Aber Scherz beiseite: Wie geht’s?«
    »Abgesehen von dem farbverschmierten Gesicht und der leeren Leinwand?«
    Er nickte.
    »Gut, danke. Stellst du den Wasserkessel auf, während ich mir das Gesicht wasche? Dann kannst du mir erklären, was mir die Ehre deines Besuchs verschafft.«
    Er ging in Richtung Küche, während sie sich mit Terpentin ans Werk machte. Fast hätte sie entsetzt aufgeschrien, als sie sich im Spiegel sah – rot geränderte Augen, grüne Nase und grüner Mund. Ein Wunder, dass Mark bei ihrem Anblick nicht das Weite gesucht hatte.
    Warum war ihr plötzlich einer der schönen Momente mit John eingefallen? Sie wollte nicht an ihn und die Vergangenheit denken. Maddie tupfte die Farbe ab, darunter kam fleckige Haut zum Vorschein. Da war das Grün noch schöner gewesen. Sie spritzte sich kaltes Wasser ins Gesicht und zog den Pinsel aus den Haaren, damit sie wenigstens einen Teil des Fiaskos kaschierten.
    Mark reichte ihr eine Tasse. »Na, erfolgreich entmarst?«
    Maddie nickte. Ihr fiel auf, dass Mark trotz des wechselhaften Wetters der vergangenen Woche nach wie vor gebräunt aussah. Sie würde in Zukunft mehr an die frische Luft gehen, nahm sie sich vor.
    Sie lächelte. »Wenn du schon mal da bist: Würdest du dir eine verborgene Kammer ansehen, die wir entdeckt haben?«
    »Eine verborgene Kammer?«, wiederholte er.
    »Na ja, es ist keine richtige Kammer, eher ein dunkles Loch hinter dem Kamin im Wohnzimmer.«
    »Zeig ’ s mir.« Er folgte ihr.
    Maddie schluckte, als sie den Riegel an der Verkleidung öffnete.
    »Taschenlampe«, bat er.
    Maddie reichte ihm die, die sie auf dem Kaminsims abgelegt hatte, trat einen Schritt beiseite und sah ihn in der Öffnung verschwinden. Ihr Blick wanderte hinaus zu dem Baum, dessen Äste sich kein bisschen bewegten. Als Mark wieder aus der Nische herauskam, war er mit Staub bedeckt.
    »Das ortsübliche Schmugglerversteck, würde ich sagen. Den Kamin müsste man neu verfugen.«
    »Wegen der Geräusche?«
    Er runzelte die Stirn. »Nein, wegen der Brandgefahr.«
    »Oh.«
    »Du hast Geräusche dahinter gehört?«
    Sie nickte. »Ist er fürs Erste sicher?«
    »Solange ihr ihn nicht benutzt.«
    »Gott sei Dank.« Maddie sank aufs Sofa. »Was führt dich nach Trevenen?«
    »Brauche ich dazu einen Grund?« Er schaute sie mit gespielt traurigem Hundeblick an.
    »Ja.« Sie schmunzelte.
    »Tja, dann: Ich wollte deinen Aufnahmeantrag für den Segelklub abholen.«
    Maddie überlegte kurz. »Der liegt in der Küche. Ich möchte ihn zurückhalten, bis ich mir sicher bin, dass genug Geld auf dem Konto ist.«
    »So knapp bei Kasse?«
    »Ja. Ich warte, bis langfristig angelegte Gelder frei werden, dann sollte es ein bisschen leichter werden.«
    »Das Selbstständigendasein hat seine Vorteile, aber der Nachteil dürften die Finanzen sein.«
    »Wie wahr. Bei Architekten gehen die Geschäfte vermutlich besser.«
    »Verglichen mit Künstlern? Definitiv. Auch wenn du im Moment nicht das nötige Geld hast: Reich den Antrag ein. Der Beratungsausschuss trifft sich am Freitag. Du willst doch nicht auf die nächste Sitzung warten, oder?«
    »Okay.«
    Er musterte sie genauer. »Du bist irgendwie nicht du selbst.«
    »Stimmt. Ich habe immer noch Mühe, einen Rhythmus zu finden.« Sie blickte sich um. »Der fehlt mir jetzt schon so lange, und dann noch die neue Umgebung …«
    »Sei nicht so streng mit dir selbst.«
    Sie holte tief Luft. »Leichter gesagt als getan, aber ich versuche es.«
    »Versprochen?«
    »Ich verspreche nichts mehr, doch ich gebe mir Mühe.«
    »Okay. Ich muss los. Nächstes Projekt: Renovierung eines Bungalows in St. Keverne.«
    »Viel Spaß.«
    »Danke. Bis bald.«
    Als Maddie ihm nachsah, wurde sie das Gefühl nicht los, dass sie Mark irgendwie enttäuscht hatte. Sie konnte nichts mehr versprechen, weil sie ihre Versprechen immer hielt, und die letzten hatten sie einfach zu viel gekostet.
    Maddie schmunzelte, als sie Hannah in der Küche aus voller Brust singen hörte. Vielleicht hatten sie ausnahmsweise beide gute Laune.
    »Du hast eine schöne Stimme.«
    »Ach was«, widersprach Hannah.
    »Nein, im Ernst. Gibt’s in der Schule einen Chor?«
    Hannah sah Maddie ungläubig an. »Jetzt hast du komplett den Verstand verloren.«
    »Nur weil ich deine Stimme lobe?«
    »Ja. Geh mal zum

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