Sterne über Cornwall: Roman (German Edition)
meinem Zimmer ist es so kalt, dass ich mich nicht drin anziehen wollte.«
»Ich stelle einen von den Heizlüftern hinein und einen in Hannahs Zimmer, und dann nehme ich die Tasse Kaffee an, die du mir gerade anbieten wolltest.«
Er verließ die Küche, und Maddie machte sich daran, den Kaffee zuzubereiten. Kurze Zeit später kam Mark zurück.
»Hoffentlich taut das Zimmer in den nächsten Stunden auf. Ich war so frei, dir ein paar Klamotten mitzubringen.«
»Danke.«
Er hielt ihr eine Jeans und einen dicken Pullover hin. Die und mehr würde sie brauchen, wenn der Tag so kalt wurde, wie der Morgen versprach.
»Ich gehe kurz in den Garten, damit du dich in Ruhe anziehen kannst.«
»Danke. Dauert nicht lange. Viel Spaß beim Bewundern des frostigen Ausblicks.«
Sobald er verschwunden war, legte Maddie widerwillig die Bettdecke weg und zog ihre kalten Sachen an.
»Alles klar«, rief sie.
»Warst du heute schon draußen?«
Sie schüttelte den Kopf.
»Dann komm.«
Die Bettdecke wieder um die Schultern, trat sie zu ihm auf die Schwelle. Die Sonne ließ den Frost auf den Blättern silbern schimmern, und die Hortensienblüten an der hinteren Tür waren wie kristallisiert.
»Atemberaubend«, murmelte Maddie.
»Ja.« Mark sah nicht zu den Blumen, als er das sagte, sondern zu ihr. Ihr Herz setzte einen Schlag aus.
»Du zitterst.«
»Ja.«
»Lass uns wieder reingehen.«
Sie nickte.
Er schob sie zum Herd und zog die Bettdecke enger um sie. Dann wölbte er die Hände um die ihren und hob sie an seinen Mund. Sein warmer Atem taute ihre eisigen Finger auf. Als ihre Blicke sich trafen, hätte sie so gern seine Lippen berührt. Ihr wurde wohlig warm. Besonders ihr Po fühlte sich unnatürlich heiß an.
»Mark, ich habe das Gefühl, dass mein Hintern in Flammen steht.« Maddie bewegte sich vom Herd weg.
»Schauen wir mal.« Er zog sie näher zu sich heran, so dass ihre Körper sich berührten. Ihre Pupillen weiteten sich, als sie seine Erektion spürte. Sie legte die Hände auf seine Taille, um sich abzustützen, aber das half nicht, sie innerlich ins Gleichgewicht zu bringen.
»Einen Frauenhintern habe ich noch nie in Brand gesteckt, jedenfalls nicht im wörtlichen Sinn«, gestand er lachend.
»So, so.« Als sie sich aus der Bettdecke wand, sah sie die Brandspuren darauf, und ein leicht beißender Geruch lag in der Luft.
»Das war knapp. Immerhin ist mir jetzt wärmer.« Maddie warf die Bettdecke über den Tisch.
»Aber mal im Ernst: Wann willst du die Heizung im Haus erneuern lassen?«, erkundigte er sich.
»Ich weiß nicht, wann das geht.«
»So schlimm, wie du denkst, wird das gar nicht. Die Renovierung des gesamten Hauses würde um die vierzigtausend Pfund kosten, Dach nicht eingeschlossen. Du könntest eine Hypothek aufnehmen.«
»Eine Hypothek auf dieses Gemäuer?« Sie sah sich in der Küche um.
»Das Haus ist eine gute halbe Million wert. Und dann wäre da noch der Grund.« Die Leidenschaft war aus seinem Blick gewichen; jetzt ging’s ums Geschäft. Das fand Maddie schade.
»Banken mögen keine Kunden mit unregelmäßigem Einkommen.«
»Stimmt. Du könntest den Grund verkaufen.« Er setzte sich in einen der Sessel am Herd.
»Ich bezweifle, dass ein paar Hektar landwirtschaftlich genutzte Fläche vierzigtausend Pfund bringen würden.«
»Auf einem Teil steht ein Schuppen. Beantrage eine Baugenehmigung dafür, damit er in ein Haus umgewandelt werden kann. Dann ist der Boden mehr wert.«
Sie ließ die Schultern hängen. »Keine Ahnung, wie man so was anstellt.«
»Ich schon.«
Maddie ging zu dem anderen Sessel. »Wirklich?«
»Klar. Ich würde dir selbstverständlich helfen.«
»Danke.« Maddie trank einen Schluck Kaffee und schüttelte sich.
»Was verziehst du das Gesicht so?«, fragte er.
»Sorry. Der Kaffee schmeckt scheußlich.«
»Ja.« Er schmunzelte.
Sie runzelte die Stirn. »Warum hast du kein Wort gesagt?«
»Bin zu höflich.«
Maddie lachte schallend. »Ach nein.«
»Du scheinst eine sehr gute Meinung von mir zu haben.«
»Ach, Mark. Du darfst mich nicht so ernst nehmen. Meine Welt ist aus den Fugen, und ich weiß nicht mehr, was ich glauben soll.«
»Wirklich?« Er beugte sich ein wenig vor, um sie mit intensivem Blick zu mustern.
Sie wand eine Haarlocke um einen Finger. »Ja.«
»Wie das?«
»Ich dachte, mein Verhältnis zu Hannah würde sich im Lauf der Zeit bessern, aber da habe ich mich getäuscht. Als ich ihren Vater geheiratet habe, war ich der Überzeugung, das
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