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Sterne über Sansibar - Vosseler, N: Sterne über Sansibar - Die diamantene Zisterne

Sterne über Sansibar - Vosseler, N: Sterne über Sansibar - Die diamantene Zisterne

Titel: Sterne über Sansibar - Vosseler, N: Sterne über Sansibar - Die diamantene Zisterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole C. Vosseler
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sie auf Geld aus Sansibar und auf eine Reise dorthin. An Seine Hoheit, den edlen Gebieter, den großmächtigen Bruder Barghash ibn Sa’id ibn Sultan
    Möge Allah Dich bewahren und Dich uns auf Lebenszeit als Kostbarkeit erhalten, so Allah will. Er ist der Allmächtige, der Edle, und Seinen Dienern ist er gnädig und barmherzig.
    Friede sei mit Dir, mein Bruder. Ich bitte erst Allah, dann Dich, Dein Antlitz nicht von mir abzuwenden, ehe Du meinen Brief gelesen und seinen Inhalt zur Kenntnis genommen hast.
    Wisse, mein Bruder, dass Du nicht denken sollst, ich sei nicht geachtet und stünde nicht in hohem Ansehen in Europa, da jeder in Europa mich achtet und schätzt. Mich und meine Kinder, auf solch besondere Art, dass der Herrscher von Deutschland und seine ganze Familie uns gute Ratgeber sind. Ich war manches Mal dort, um sie zu besuchen, und der Herrscher selbst hat meinen Sohn eine hohe Schule besuchen lassen, auf dass er in Bälde ein Offizier sein wird wie alle Herrscher in Europa. So sind die Bräuche der Könige hier. Was meine beiden Töchter betrifft, Thawka und Ghuza: Es geht ihnen gut, sie sind gesund. Uns fehlt nichts auf der Welt – außer, Dich zu sehen.
    Ich möchte auch, dass Du verstehst, mein Bruder, dass alle Engländer nur Deine Macht beschneiden wollen und in Deinem Reich zu herrschen trachten. Sie können nicht warten, bis die Zeit gekommen ist, um Dir Sansibar zu entreißen und was sich auf der Insel befindet. So wie sie jüngst Ägypten und seine Schutzgebiete durch ihre zahlreichen und machtvollen Schachzüge an sich gerissen haben. Du lebst auf Sansibar und kannst die Dinge nicht verstehen, die in Europa vor sich gehen. Zu jener Zeit, als ich noch lange nicht ihre Sprache und ihre Geheimnisse verstand, war ich nicht in der Lage, ihre Angelegenheiten zu durchschauen. Aber nun, da ich sowohl Deutsch als auch Englisch so gut spreche wie Arabisch, habe ich ebenfalls die meisten ihrer Kunstgriffe und Eigenschaften angenommen.
    Deshalb konnte ich nicht auch nur eine Stunde warten, als Duin der Stadt London warst, sondern verließ sofort meine Kinder und reiste dorthin. Mein einziger Gedanke war, Dir eine Freude zu machen. Als ich dort ankam und dafür keinen geringen Betrag meiner bescheidenen Mittel aufgewendet habe, eilten die britischen Amtsträger herbei, um mir mittels ihrer arglistigen Schachzüge den Weg zu Dir abzuschneiden. Weil sie fürchteten, dass ich mich mit Dir, sollte ich Dich erreichen und sollten wir Frieden miteinander schließen, über die Dinge Deines Landes beriete, sodass Du und Dein ganzes Reich daraus einen Nutzen zögen, aber ebendies wollten sie wohl verhindern. Diese Angelegenheit ist allen Menschen in Europa wohlbekannt.
    Falls Du mir und meinen drei Kindern Deine Gunst zu erweisen wünschst, so gib uns die Erlaubnis, zu Dir zu kommen. Was meine Kinder betrifft, sind sie sehr wohl geraten, jeder liebt und mag sie, und sie lernen viele Dinge. Wir können Dir raten und mit Dir alle Angelegenheiten besprechen, die Dir am Herzen liegen. Besser als alle Fremden, die allein danach streben, sich an Deinem Geld und an Deinen Schätzen zu bereichern.
    Ich wünsche bei Allah, dass Du vergibst, was in der Vergangenheit geschehen ist, weil Du nur zu gut weißt, dass keiner auf dieser Welt vollkommen und ohne Fehler ist außer dem Erhabenen selbst. Du hättest uns nicht derart barsch behandeln müssen all die Jahre. Erinnere Dich auch daran, wie der Tod unter uns umgeht. In ein paar Jahren wird keines der Kinder unseres Vaters noch auf dieser vergänglichen Welt weilen.
    Da ich mittlerweile verwitwet bin, ist keiner bei mir außer Allah und meinen drei Kindern. In den dreizehn Jahren, seit mein Gemahl starb, verspürte ich nie den Wunsch, wieder zu heiraten. Ich vertraue auf Allah und auf Dich, mein Bruder, und ich glaube nicht, dass Du noch Groll gegen mich zu hegen vermagst, nachdem Du meine Kinder gesehen hast, die Dich in Gedanken lieben und achten.
    Ich richte auch meinen Wunsch an Allah, dann an Dich, dass Dudie Ausführungen, die ich Dir hier betreffs der Engländer gemacht habe, vertraulich behandelst.
    Die Photographien, die Dich mit diesem Brief erreichen werden, sind Photographien von mir und meinem Sohn Said, und falls Du auch eine Photographie meiner beiden Töchter wünschst, so würde ich sie Dir auf ein Zeichen von Dir hin auf der Stelle zusenden. Was meine Adresse anbelangt, so schreibe ich sie Dir in deutscher Sprache auf ein Stück Papier. Tag und Nacht sehne

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