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Sterne über Tauranga - Laureen, A: Sterne über Tauranga

Titel: Sterne über Tauranga - Laureen, A: Sterne über Tauranga Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Laureen
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Der bettelnde, fast verzweifelte Ton brachte sie dazu, ihn anzusehen. »Trinken Sie! Sie müssen den Rauch aus sich herausspülen.«
    Sie umfasste mit zitternden Händen die Flasche. »Zwei Männer sind in die Praxis eingedrungen ... Sie wollten ... wollten mich ... vergewaltigen. Ich habe einem das Gesicht mit einem Skalpell zerschnitten«, schluchzte sie, nachdem sie einen Schluck getrunken hatte. Ihr Blick war starr auf den Boden gerichtet, als sähe sie dort ein Bild des Geschehens.
    »Haben Sie sich gemerkt, wie die Kerle aussahen?«
    Ricarda nickte. »Diese Gesichter werde ich nie vergessen.«
    »Dann sollten wir einem der Constables die Beschreibung geben.«
    Ricarda nickte und lehnte sich zurück. »Einer von den Kerlen hat den anderen Burt genannt«, flüsterte sie, plötzlich vollkommen erschöpft.
    »Den Namen werde ich mir merken«, erklärte Jack.
    »Und ich hatte eine Einladung bei Mary Cantrell. Sie müssen ihr sagen, dass ...« Ricarda verstummte, denn ihre Schläfen stachen ganz furchtbar und das Ziehen in ihrer Magengrube verdichtete sich zu Übelkeit. Tausende von Nadeln schienen sich in ihre Beine zu bohren. Und ihr linker Arm schmerzte stark.
    »Als Erstes bringe ich Sie von hier weg!«, sagte er.
    Inzwischen hatten sich die ersten Helfer eingefunden, um den Brand zu löschen. Der Kutschwagen der Feuerwehr nahte mit lautem Gebimmel. Jack wollte nicht abwarten, ob sie das Feuer unter Kontrolle bekommen würden. Da er annahm, dass es für das Gebäude keine Rettung gab, hatte er beschlossen, Ricarda den Anblick zu ersparen. Wie auch immer es ausging, sie würde trotzdem noch einmal von vorn anfangen müssen. Mit dem Gedanken kletterte er auf den Kutschbock und trieb sein Pferd an. Die Sache mit der Polizei konnte er auch morgen noch regeln.
 
    Vor der Stadt, mitten in der Wildnis, machten sie Halt. In der Nähe floss ein kleiner Bach. Die Schmerzen machten Ricarda schwer zu schaffen. Eigentlich wollte sie um keinen Preis weinen, aber sie konnte die Tränen nicht unterdrücken. Sie hinterließen eine feuchte Spur auf ihren verrußten Wangen und lockerten den Zornesknoten in ihrer Brust ein wenig. Dennoch ging es ihr nicht besser. Ihr Zustand schien sich mit jedem Augenblick zu verschlechtern. Als Ärztin wusste sie, dass das von den Brandwunden herrührte. Obwohl keine lebensgefährlich großen Hautbereiche betroffen waren, hatte sie das Gefühl, in Flammen zu stehen.
    Jack zog Jacke und Hemd aus. Letzteres riss er in Streifen und tauchte sie ins Wasser. Dann wickelte er nasse Lappen um Ricardas Beine und um den verwundeten Arm. Bei der Berührung stöhnte Ricarda auf, doch die kalten Umschläge linderten die Schmerzen.
    »Und was nun?«, fragte sie.
    »Ich nehme Sie erst einmal mit zu mir; auf meiner Farm können Sie sich auskurieren.«
    »Was wird bloß werden, wenn die Kerle erfahren, dass ich nicht umgekommen bin?«
    Jack lächelte Ricarda zuversichtlich an, obwohl ihm angesichts ihres Zustandes nicht danach zumute war. Am liebsten würde er diesen Halunken den Hals umdrehen.
    »Keine Angst! Die werden es nicht wagen, auf meiner Farm aufzutauchen. Nicht mal der dümmste Einbrecher würde wagen, in mein Haus einzusteigen, denn das hätte für ihn Konsequenzen, die ihm keineswegs angenehm wären.«
    Ricarda erwiderte nichts. Sie war so matt, dass selbst das Sprechen plötzlich zu viel Anstrengung bedeutete.
    Manzoni musterte sie scharf. Er erneuerte die kühlenden Verbände, bevor er Ricarda zurück in die Kutsche brachte. »Wird es gehen?«, fragte er, als er sie behutsam absetzte.
    Ricarda nickte. Sie wusste, dass jede Bewegung schmerzen würde, aber sie würde es schon durchstehen. Sie musste es, wenn sie es den Kerlen, die ihr das angetan hatten, heimzahlen wollte.
    »Oh, ich habe Ihre Blumen zerdrückt«, sagte Ricarda plötzlich, nachdem sie zur Seite geblickt hatte.
    Die Rosen, natürlich, die hatte er ja vollständig vergessen! Jack spürte einen Kloß im Hals. Auf einmal war es ihm furchtbar peinlich, dass er den Strauß gekauft hatte. Sollte er Ricarda gestehen, dass er für sie bestimmt war?
    Sei nicht albern, Jack!, ermahnte er sich selbst. Dann antwortete er: »Ich wollte mich damit eigentlich für Ihre Einladung bedanken.«
    Ein schwaches Lächeln huschte über Ricardas Gesicht. »Das ist sehr nett von Ihnen. Auch wenn es jetzt keinen Empfang mehr geben wird.«
    »Sagen Sie das nicht!« Bevor Jack wusste, was er tat, griff seine Hand auch schon nach ihrer und hielt sie so leicht wie

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