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Sternendieb - Roman

Titel: Sternendieb - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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Material und den Überbringer bis zum Bestimmungsort eskortiert«, sagte er. »Ich sollte mir besser die Ankunftszeit merken.« Er sah auf die Uhr.
    > »Wenn Sie schnell wieder auf die Erde müssen«, meinte ich ganz beiläufig, »von Pascal geht jede halbe Stunde eine Fähre.«
    > »Zum Kuckuck«, sagte er beinahe übermütig. »Ich glaube, ich kann mir ein, zwei Stunden leisten, um meine Beine auszustrecken.«
    > Ich hakte einen Finger in das Copilotennetz und hielt es ihm offen. Ich schenkte ihm mein lässiges Lächeln. »Warum kommen Sie dann nicht einfach her und setzen sich zu mir?«
    > WIE SCHLAU DU BIST, KÄPT’N.
    > Es war Neugier. Neugier und der Kitzel, den armen Kriecher auf dem falschen Fuß zu erwischen, ihm den Boden unter den Füßen wegzuziehen und mit ihm zu spielen wie die Katze mit der Maus. Wir parkten auf dem Nabendeckel von Pascal und gingen von da aus in einen Raum im Reifen, wo wir uns liebten, bei geöffneten Blenden und unter dem Glanz der Milchstraße. Er hatte am ganzen Körper blaue Flecken vom Hinflug.
    > Hernach lag er mit dem Kopf zwischen meinen Brüsten, und ich sagte: »Das ist deine erste Raumreise, Dominic, nicht wahr?«

    > »Nein«, murmelte er. »Nein, Ma’am, durchaus nicht. An meinem vierzehnten Geburtstag haben Ma und Pa mich mit zum Mond genommen.«
    > »Ich bin auf dem Mond geboren«, sagte ich.
    > »Ach, ist das wahr?«, flüsterte er …
    > Später meinte er: »Tabea, ich kann dir nur sagen, was ich weiß, und ich weiß es auch nicht, bestimmt nicht.«
    > »Aber die Burschen in der Basis munkeln …«, half ich ihm auf die Sprünge.
    > Er seufzte und meinte: »Sieh mal, ich weiß nichts, also kann ich auch nichts sagen. Aber es gab ein Gerücht, und das ist wirklich nur ein Gerücht, dass es sich um UFO-Material gehandelt hat.«
    > »UFO?«, sagte ich. »UNO, das hab ich schon mal gehört.«
    > »Das ist keine Organisation«, entgegnete er. »Ein Phänomen könnte man es nennen. Eine historische Anomalität.«
    > UFOs waren unbekannte Flugobjekte. Man sagte auch »Fliegende Untertassen« dazu.
    > WIE DIE VON XTASKA?
    > Wie die von Xtaska, nur viel größer und mit Leuten drin.
    > Fünfzig graue Stahlschränkchen, vier Schubfächer hoch, zweihundert Schubfächer voller Unterlagen, lauter Briefe und Fotos und Zeitungsausschnitte und Dokumente und Berichte, die allesamt mit Leuten zu tun hatten, die außerirdische Raumschiffe gesichtet hatten, und zwar in den meisten Fällen noch vor dem Kleinen Schritt, wie das Gerücht dieses Dominic Wexler behauptete.
    > Heute sichtet keiner mehr UFOs. Oder man macht sich nur nichts mehr draus. Und die Capellaner haben jetzt das ganze Beweismaterial.

    > WARUM HAT MAN UNS EIGENTLICH ANGEHEUERT, WO ES DOCH IM BESITZ DER US AIR FORCE WAR?
    > Keine Ahnung. Wahrscheinlich wollte man kein Aufsehen erregen, oder es sollte kein Flugprotokoll davon geben. Dominic Wexler war vielleicht das einzige Zugeständnis der Eladeldi, und man hat sich sicher nicht den hellsten Kopf dafür ausgesucht. Er bekam nur gesagt, dass es sich um wichtige Papiere handelte.
    > Dominic nahm eine frühe Fähre, damit man uns nicht zusammen weggehen sah. Er war so quietschfidel wie ein Schuljunge.
    > »Na dann, Tabea«, sagte er, »äh … vielen Dank noch mal. Es war fabelhaft. Du warst einfach - fabelhaft.«
    > Er sah drein, als wüsste er nicht, ob er mir nun einen Kuss geben oder salutieren sollte. Schließlich schüttelte er mir die Hand. Dann setzte er die verspiegelte Sonnenbrille auf und stieg auf die Erde runter und ließ mich oben im Raum zurück, wo sich die UFOs rumtreiben.

25
    Der Merkur-Palast war zwar nur dünn besetzt, aber es gab doch ein ziemliches Gedränge an den Ausgängen, als diese Polizisten an ihren schwarzglänzenden Schwingen von der Decke herunterkreiselten. Sie kamen so nahe bei ihr vorbei, dass Tabea den Luftzug im Nacken spürte. Blindlings stürzte sie sich in das Geschiebe vor dem Ausgang und bahnte sich, ohne zurückzublicken, einen Weg nach draußen. Sie wollte auf dem schnellsten Weg zu ihrem Schiff zurück. Falls sie noch ein Schiff hatte, zu dem sie zurückkonnte.
    Wer früher Plenty besuchte, hatte meist eine Aversion gegen die Polizei und ging ihr tunlichst aus dem Weg. Die Tatsache, dass die
Klientel des Merkur-Palast ein wenig besser gestellt war, bedeutete nur, dass sie in dieser Strategie erfolgreicher war als andere. Der Liftkasten, in den Tabea sich zusammen mit einem Haufen anderer Gäste gepfercht hatte, setzte sich

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