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Sternenfall: Roman (German Edition)

Sternenfall: Roman (German Edition)

Titel: Sternenfall: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McCollum
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gefunden. In die Ferngläser waren lichtverstärkende Schaltungen eingebaut, die den verschwommenen Flecken heller erscheinen ließen, als er tatsächlich war. Einer der Gründe dafür, dass sie sich mit der Sierra Seas hundert Kilometer von der Küste entfernt hatten, war, dass hier am Himmel das Streulicht der Küstenstädte fehlte. Auf dem Meer gewann der Himmel seine ursprüngliche Schwärze zurück.
    Der Komet am Himmel war ein Lichtball mit einem langen gefiederten Schweif. Barbara versuchte, die Koma im Zentrum ihres Gesichtsfeldes zu halten. Zunächst hatte sie Schwierigkeiten damit, das Schaukeln des Bootes zu kompensieren, doch schon bald fiel sie in den Rhythmus. Smith blickte abwechselnd auf seine Uhr, den Bildschirm und direkt auf den Kometen.
    »Fünfzehn Sekunden«, sagte er.
    Barbara hielt, wie ihr schien eine Ewigkeit lang, den Atem an. Dann, gerade als sie sich zu fragen begann, ob sie ihn nicht doch verfehlt hatten, explodierte die Koma des Kometen in einem Lichtblitz. Die Helligkeitskontrollen des Fernglases verdunkelten das Bild. Sie ließ es sinken und starrte voller Ehrfurcht nach oben. Ihr Mann ebenso. Am Himmel stand ein neuer Stern. Er nahm etliche Sekunden lang an Helligkeit zu, bis er mit dem Sirius wetteiferte. Dann begann er zu verblassen.
    »Mein Gott!«, murmelte Smith. »Mit dieser Gewalt hatte ich nicht gerechnet!«
    Tief über dem Horizont im Südosten brannte Avalons Scheiterhaufen fort, ein Fanal der Hoffnung für alle angsterfüllten Menschen auf der Erde.

Fünfter Teil
     
    Katastrophe und Hoffnung
     

35
     
    Der Schlag, den die Menschheit gegen ihn geführt hatte, hatte den Eisplanetoiden erschüttert. Erschüttert, aber nicht zerstört. Noch Tage danach spie Donnerschlag aus einer klaffenden Wunde in der Stirn eine Säule überhitzten Dampfs himmelwärts. Robotsonden, die in den Geysir geschickt wurden, übertrugen Bilder eines Infernos, das in rotoranges Licht getaucht war. Der neue Krater maß mehr als zweihundert Kilometer im Durchmesser. Er hatte die Kleinen Alpen ausgelöscht und war zum markantesten Merkmal der westlichen Hemisphäre geworden. Der Ground-Zero -Krater wäre beim Zusammenprall beinahe abgespalten worden. Der Eisbrocken, den die Menschheit nicht hatte entfernen können, war jetzt von einem Wall von zehn Kilometern Höhe umgeben.
    Von Avalon war nichts mehr zu sehen. Die Milliarden von Trümmerstücken aus Nickel und Eisen waren tief in Donnerschlags gefrorenem Innern eingelagert. Dort gaben sie ihre glühende Hitze an das umgebende Eis ab und verwandelten Teile von Donnerschlag in einen eingeschlossenen See. Als sich das Eis in flüssiges Wasser verwandelte, kontrahierte es und ließ große vakuumgefüllte Hohlräume zurück. Trotz der äußerst geringen Schwerkraft kollabierte das darüberliegende Eis, wodurch auf der Oberfläche Risse entstanden und die Ebenen aus dampfendem Eis von heftigen Beben überzogen wurden.
    Als sich die Wunde in der Stirn des Kometen abkühlte, verlor der Dampfstrahl viel von seiner Heftigkeit. An den Rändern des Aufschlagkraters bildete neues Eis eine dünne Haut über dem unterirdischen Ozean. Schließlich wuchsen die konzentrischen Ringe in der Mitte zusammen, vollendeten die Ausbildung des neuen Kraterbodens und versiegelten den unterirdischen See gegen das Vakuum des Raumes.
     
    Tom Thorpe nahm vom Raumhafen in Mohave ein Privatflugzeug direkt zum Hauptsitz von SierraCorp. Seit dem erfolgreichen Abschluss der Operation Avalon war eine Woche vergangen, und die meisten Mitglieder der Arbeitsgruppe werteten noch immer die Daten aus. So heftig die Kollision gewesen war, war Donnerschlag doch nicht auseinandergebrochen, wie eine Minderheit von issenschaftlern vorausgesagt hatte. Vielmehr hatte er die Kollision in bemerkenswert guter Verfassung überstanden.
    Als stellvertretender Direktor der Arbeitsgruppe Avalon war Thorpe verantwortlich für die Koordination der Arbeit der Wissenschaftler. Damit war er beschäftigt gewesen, als ihn eine dringende Nachricht von Halver Smith erreichte, worin er gebeten wurde, sich schnellstmöglich zur Berichterstattung in den Firmenhauptsitz zu begeben. Weitere Erklärungen fehlten.
    Der Pilot verschaffte Thorpe einen umfassenden Überblick über die Golden Gate Bridge, während er sich dem Hauptsitz in einer Höhe von eintausend Metern näherte. Als er ausstieg, erwartete ihn bereits Barbara Smith an der windgepeitschten Landeplattform.
    »Willkommen zu Hause, Tom!«
    »Danke, es tut gut,

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