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Sternenfall: Roman (German Edition)

Sternenfall: Roman (German Edition)

Titel: Sternenfall: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McCollum
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meinst, die Sierra Corporation könnte sich an ihr schadlos halten?«
    »Warum nicht? Es würde Jahrzehnte dauern, sie zu ersetzen. Für ihre Bergung zu bezahlen wäre vielleicht nicht billiger, als neue Spiegel herzustellen, aber es dürfte das Große Auge sicherlich früher wieder einsatzfähig machen.«
    »Können wir die Astronomische Vereinigung dazu bringen, einen diesbezüglichen Vertrag zu unterzeichnen?«
    »Im Moment ist man dort wahrscheinlich zu beschäftigt, um sich darum zu kümmern.«
    »Was ist mit Ihnen, Niels? Sie könnten in Ihrer Eigenschaft als Direktor des Farside-Observatoriums einen Vertrag unterschreiben.«
    »Ich habe Ihnen schon gesagt, dass wir über keine Geldmittel mehr verfügen, Thomas.«
    »Ist auch nicht nötig. SierraCorp würde dadurch Besitzrechte an den Spiegeln erwerben. Das Bergerecht ist eine knifflige Sache. Die Tatsache, dass Luna auf Veranlassung des Systemrats evakuiert wird, kompliziert die Angelegenheit zusätzlich.«
    »Wenn uns ein unterzeichneter Vertrag ein Schiff verschafft«, sagte Grayson, »dann werde ich mich mehr als glücklich schätzen, Ihnen einen auszufertigen.«
    »Ausgezeichnet«, sagte Thorpe. »Dann werde ich Mr. Smith mal anrufen. Es wäre vielleicht besser, wenn Sie ihm den Vorschlag machen würden, Niels. Wie spät ist es in Kalifornien? Mittag? Ich hoffe, die sind nicht gerade alle beim Mittagessen.«
    Wie die meisten anderen Telefonsysteme auch, war das von Luna City darauf ausgelegt, unbeaufsichtigt zu arbeiten. Deshalb konnten Telefongespräche, auch wenn der größte Teil der Mondbevölkerung bereits evakuiert war, immer noch von überall in der Stadt geführt werden. Gleiches galt für jeden anderen Ort auf Nearside. Der Verlust der Farside-Station hatte die Kommunikation mit der anderen Mondhemisphäre eingeschränkt, doch selbst diese war noch erreichbar, wenn der Kommunikationssatellit sich über dem Horizont des Empfängers befand. Was jedoch Telefongespräche vom Mond zur Erde betraf, so ergaben sich spezielle Probleme. Die Zensur erstreckte sich auf alle Kommunikationsformen, das Telefonieren eingeschlossen.
    Thorpe tippte die Nummer der Fernvermittlung ein, worauf das Bild einer kompetenten jungen Dame auf dem Schirm erschien.
    »Fernvermittlung Erde. Womit kann ich Ihnen helfen?«
    »Ich hätte gern ein Telefongespräch nach San Francisco.« Er gab ihr die Nummer von Halver Smiths Privatbüro.
    »Sie wissen, dass dieser Anruf hinsichtlich seiner Übereinstimmung mit den Notstandsbestimmungen einer Computerüberwachung unterliegt, Bürger?«
    »Allerdings.«
    »Sehr schön. Warten Sie bitte. Ihr Gesprächspartner wird wegen der Überwachung mit fünfsekündiger Verzögerung sprechen. Bitte bedenken Sie das, wenn Sie auf seine Antworten warten.«
    Die Methode, welche die Zensoren zur Überwachung von Bildtelefongesprächen benutzten, war die gleiche, die man vor einem Jahrhundert für Radiotalkshows entwickelt hatte. Um keine Obszönität in den Äther entweichen zu lassen, hatten die Radiostationen ihre Übertragungssignale mit einer Verzögerung von sieben Sekunden ausgestrahlt. Dies versetzte die Programmgestalter in die Lage, jedes beleidigende Wort herauszuschneiden, ehe es über den Sender ging. In der gegenwärtigen Lage lauschten den Gesprächen Computer und unterbrachen die Verbindung, wenn gewisse Tabuthemen angeschnitten wurden. Da die Überwachung den unautorisierten Informationsfluss lediglich in einer Richtung – von der Erde zum Mond – unterbinden sollte, wurden lediglich die von der Erde stammenden Gesprächsanteile verzögert.
    Es dauerte lange, bis Halver Smiths Gesichtszüge auf dem Bildschirm erschienen. »Thomas, sind Sie das?«
    »Ja, Sir.«
    »Wo, zum Teufel, sind Sie?«
    »In Luna City. Direktor Grayson vom Farside-Observatorium ist hier bei mir«, sagte Thorpe, die lange Verzögerung ausnutzend. »Er möchte Ihnen einen geschäftlichen Vorschlag machen.«
    Niels Grayson nahm Thorpes Platz vor der Aufnahmekamera des Telefons ein und erklärte Smith ihre Idee. Er stellte den Wert der Spiegel des Großen Auges und den Geldbetrag heraus, den die Astronomische Vereinigung dafür bezahlen würde. Smith hörte ruhig zu, doch sein Gesichtsausdruck sagte Thorpe, dass er mit seinen Gedanken woanders war. Als Grayson sein Anliegen vorgebracht hatte, starrte Smith etliche Sekunden lang verständnislos aus dem Schirm. Dann schüttelte er langsam seinen Kopf.
    »Es tut mir leid, Direktor Grayson, aber wir können keine

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