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Sternenfall: Roman (German Edition)

Sternenfall: Roman (German Edition)

Titel: Sternenfall: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McCollum
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in der U-Bahnstation am Raumhafen, dann machte ich wieder kehrt, um Sie zu suchen. Meine Freunde und ich, wir befassen uns seit einiger Zeit mit einer bestimmten Idee. Wir würden gerne Ihre Meinung dazu hören.«
    Hobart lehnte sich auf dem Sofa zurück und verschränkte die Hände vor dem Bauch. »Manche Leute haben Luna mit einem riesigen Bergwerkskonzern verglichen. Wir graben überall Tunnel. Wir graben nach Eislagern, höhlen andauernd neuen Lebensraum aus und schürfen nach den Metallen, die wir für unsere Industrie benötigen. Unser Metall stammt aus der gleichen Quelle wie das der Sierra Corporation. Wir beuten dafür Asteroiden aus. Der Unterschied besteht darin, dass Ihr Asteroid frei im Raum fliegt, während unsere vor Jahrmilliarden auf den Mond gestürzt sind.
    Wegen all dieser Tunnelarbeiten herrscht bei uns permanenter Mangel an schwerem Abbaugerät. Obwohl wir alle Anstrengungen unternehmen, scheinen die Maschinenhersteller nie Schritt halten zu können. Als Folge davon müssen wir die Geräte für den Eisbergbau, den Wohnungsbau und die Metallextraktion rationieren. Um die Produktion in dem einen Bereich zu steigern, müssen wir sie in den anderen beiden herunterfahren.
    Eis ist für uns von ausschlaggebender Bedeutung, Mr. Thorpe. Unser ökonomisches Wohlergehen hängt davon ab. Es liefert uns Wasser, Luft und einen Großteil unserer chemischen Grundstoffe. Im Moment behindert unsere Unfähigkeit, die Eisgewinnung auszuweiten, unser ökonomisches Wachstum.«
    »Bauen Sie mehr schweres Gerät.«
    »Das erfordert zusätzliche Fabriken, die wiederum zusätzliche Ressourcen erfordern, über die wir nicht verfügen. Und was fangen wir so lange an, während wir die Fabriken bauen? Nein, wir brauchen etwas, das die Eisgewinnung kurzfristig ankurbelt und uns Zeit für längerfristige Investitionen lässt.«
    »Eine gute Sache, wenn Sie das schaffen.«
    »Wir glauben, wir haben eine Lösung gefunden«, fuhr Hobart fort. »Wir sind darauf gekommen, dass wir diese Anlagen im Eisbergbau einsetzen könnten, wenn wir die Metallgewinnung vollständig einstellen sollten.«
    »Aber dann würden Sie eine andere Quelle für Metalle brauchen.«
    »Es wurde der Vorschlag gemacht, dass der Felsen diese Quelle sein könnte.«
    »Sie möchten, dass wir Sie ebenso beliefern, wie wir die Erde beliefern?«, fragte Thorpe.
    »Genau. Und wir werden für das Metall mit Eis bezahlen.«
    »Zu welchem Wechselkurs?«
    »Darüber wäre zu verhandeln«, schaltete Harold Barnes sich ein. »Zehn Tonnen Eisen für eine Tonne Eis wäre ein vernünftiges Verhältnis.«
    »Sie sprechen von hunderttausend Tonnen Eis pro Jahr. Der Felsen benötigt nicht so viel. Was machen wir mit dem Überschuss?«
    »Verkaufen Sie ihn an die anderen Raumkolonien«, sagte Barnes. »Glauben Sie mir, es würde ein hübscher Nebenverdienst dabei herausspringen.«
    »Was ist mit Ihren eigenen Eisexporteuren? Das würde sie aus dem Geschäft hinausdrängen.«
    »Wir werden dafür sorgen, dass sie für ihre Verluste entschädigt werden.«
    »Das ist ein verlockendes Angebot«, sagte Thorpe. »Es gibt dabei nur ein Problem.«
    »Welches?«, fragte der vierte Mann. Thorpe erinnerte sich daran, dass er ihm als Funktionär der Bergbaugewerkschaft vorgestellt worden war.
    »Wie schaffen wir das Eisen zu Ihnen runter? Wir bremsen die Lieferungen für die Erde aerodynamisch ab. Da Luna keine Atmosphäre besitzt, funktioniert das nicht. Wir können die Fracht auch nicht mit Raketen landen. Es würde sich nicht rentieren.«
    »Wir haben eine Menge ungenutztes Land, Mr. Thorpe«, sagte der Gewerkschaftsfunktionär. »Warum sie nicht einfach in einen verlassenen Krater plumpsen lassen?«
    »Sie wissen nicht, was Sie da vorschlagen«, erwiderte Thorpe. »Man kann nicht einfach eine Million Tonnen Eisen, die sich mit einer Geschwindigkeit von mehreren Kilometern pro Sekunde bewegen, auf den Mond fallen lassen! Die Mondtrümmer würden überallhin verstreut, ganz zu schweigen von den Stücken, die in einen Orbit gehen würden.«
    »Wie wäre es, wenn Sie die Erzfracht in tiefen Regolith fallen lassen würden? Wäre das nicht vergleichbar mit einer Wasserlandung?«, fragte Hobart.
    »Jedenfalls dann, wenn das Material eine geringe Dichte aufweisen würde, vermute ich. Wir könnten die Frontfläche der Erzcontainer vergrößern, um die Last weiter zu verteilen. Aber wo würden Sie sie fallenlassen?«
    »Sagt Ihnen das Orientbecken etwas?«
    »Ich habe davon gehört.«
    »Das

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