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Sternenfaust - 001 - Ein neuer Captain

Sternenfaust - 001 - Ein neuer Captain

Titel: Sternenfaust - 001 - Ein neuer Captain Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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der das Imperium der Gläubigen verrät.«
    »In dieser Sache muss Einigkeit bestehen«, sagte Ratan-Lai. »Denn wir riskieren sehr viel dabei. Wer immer dieser Vorgehensweise nicht zustimmt, möge seine Kralle jetzt heben oder ewig schweigen.«
    Niemand hatte Widerspruch anzumelden.
    »Hoffen wir, dass dieser Fall nicht eintritt«, sagte Ngor-Don. »Gott würde uns verzeihen, die Priesterschaft aber wohl niemals …«
    »Es gibt noch eine Sache, die im Zusammenhang mit dem Treffen in System 5147 besprochen werden muss«, kündigte Ratan-Lai an. »Da wir das Treffen an sich nicht verhindern können, sollte es noch einem anderen geheimen Zweck dienen, der mit einem Menschen-Raumschiff namens STERNENFAUST zu tun hat. Ich werde dazu jetzt ein paar Erläuterungen geben …«
     
    *
     
    In den letzten vier Tagen hatten die Arbeiten an der STERNENFAUST erhebliche Fortschritte gemacht. Fast die gesamte Mannschaft war inzwischen an Bord, und Dana Frost wagte die Prognose, dass das Schiff in ein bis zwei Tagen starklar war.
    Inzwischen hatte Frost auch von Commodore Jackson den offiziellen Marschbefehl ins Allister-System bekommen. Allerdings hatte sie ausdrückliche Order, nur Tong und Stein einzuweihen, was sie bisher noch nicht getan hatte.
    Tongs Ermittlungen, was den Tod von Commander Leslie anging, traten auf der Stelle. Er hatte lediglich herausgefunden, dass das Shuttle, das kurz vor der Explosion an die STERNENFAUST angedockt hatte, vermutlich vom Genfer Raumhafen aus gestartet war und einer Verleihfirma gehörte. Der Pilot hatte zwar eine gültige Raumlizenz vorgezeigt, aber seine Identität war offensichtlich falsch.
    Frost hatte sich dazu entschlossen, über den tatsächlichen oder angeblichen Mordfall Leslie mit allen Offizieren des Schiffes zu sprechen und die Angelegenheit nicht als Geheimsache im kleinen Kreis zu handeln. Schließlich wusste zumindest Lieutenant Black durch ihre Assistenz von Tongs Ermittlungen, und Frost nahm an, dass auch die anderen Offiziere längst eingeweiht waren.
    Wahrscheinlich war der Verdacht, dass der ehemalige STERNENFAUST-Captain vielleicht Opfer eines Anschlags geworden war, sogar Gesprächsstoff unter den Mannschaftsgraden.
    Daher saß sie nun mit ihrem gesamten Offiziersstab im Konferenzraum der STERNENFAUST – der schon jetzt überfüllt wirkte.
    Gerade erstattete Lieutenant Stein zu dieser Angelegenheit Bericht. Er war erfolgreicher gewesen als der Erste Offizier, indem er sämtliche ausgehenden und eintreffenden Transmissionsdaten der letzten Zeit unter die Lupe genommen hatte und auf etwas Interessantes gestoßen war.
    »Kurz vor dem Zeitpunkt der Explosion gab es eine verschlüsselte Richtstrahl-Überlichttransmission«, sagte er. »Sie bestand aus einer codierten Impulsfolge, die ich nicht zu entschlüsseln vermag. Diese Transmission war darüber hinaus äußerst geschickt unter anderen Daten versteckt worden, die zur gleichen Zeit die STERNENFAUST verließen, zum Beispiel die automatisch laufende Routinekommunikation mit dem Zentralrechner von Spacedock 13.«
    »Mein Respekt, Lieutenant Stein«, sagte Frost. »Es scheint so, als hätten Sie aus diesem Datenwust die einzige Perle herausgepickt, die uns weiterbringen kann …«
    »Das ist nicht gesagt, Captain. Es könnte sein, dass da nur jemand eine private Nachricht schicken wollte, keine Lust hatte, Gebühren dafür zu zahlen, und deswegen seine Übertragung in den Strom der abgehenden Daten gemischt hat. Bei kleinen Speichermengen geht das, ohne dass es auffällt und in diesem Fall wäre es auch nicht aufgefallen, wenn ich nicht gezielt danach gesucht hätte.«
    Stein lächelte spitzbübisch und zwang Frost damit förmlich dazu, dieses Lächeln zu erwidern.
    »Es waren nur Captain Leslie und der Unbekannte aus dem Shuttle an Bord«, gab Tong äußerlich ungerührt zu bedenken, dem das stumme Einvernehmen zwischen Stein und Frost nicht entgangen war.
    »Mal vorausgesetzt, dieser Unbekannte existierte tatsächlich«, erwiderte der Lieutenant. »Aber seien wir doch mal ehrlich, die meisten von uns haben den Trick, den ich gerade beschrieben habe, schon einmal benutzt, um den Lichtjahre weit entfernten Lieben einen Gruß zu schicken. Da ist man schon allein in der Unendlichkeit, und dann soll man für seine persönlichen Botschaften auch noch Gebühren entrichten! Wer empfindet das schon als gerecht? Es ist zwar streng genommen eine illegale Aneignung von flotteneigenem Kommunikationsvolumen, aber ich kenne keinen

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