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Sternenfaust - 003 - Die Welt der Mantiden

Sternenfaust - 003 - Die Welt der Mantiden

Titel: Sternenfaust - 003 - Die Welt der Mantiden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luc Bahl
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antworte der GP-Sergeant. »Aber ich fürchte, das geht nicht. Ich habe meine Befehle. Los, alles einsteigen!«, befahl er seiner Gruppe und D’koh. »Wir machen es umgekehrt«, sagte er noch einmal zu Dana gewandt. »Wir teilen unsere Erkenntnisse umgehend der Botschaft mit.«
    Dana schluckte wütend und wandte sich wortlos ab.
    »Ich kann mir denken, wer für die Entführung Qua’las verantwortlich ist, aber euch werde ich es niemals sagen!«, schrie D’koh, als er in den Gleiter geschoben wurde.
    »Was sollte dieser Vorstoß?«, fragte Taylor May sichtlich irritiert.
    Dana schüttelte den Kopf und schwieg.
    Der Gleiter der GP hob ab, nahm Fahrt auf und verschwand im Straßengewirr. Gkasch’tar, Dana und Taylor gingen zu ihrem eigenen Gleiter zurück …
     
    *
     
    »Und dann konnte es die GP nicht abwarten, bis wir wieder verschwunden waren«, beendete Dana ihren Bericht für Hutter und schüttelte den Kopf, »Sie wussten nicht, wie sie sich uns gegenüber verhalten sollten. Es war ja ein Glück, dass ich mich einigermaßen gut ausgerüstet mit Taylor May und Gkasch’tar auf die Suche begeben habe.«
    Der Botschafter sah Captain Frost stirnrunzelnd an.
    »An D’kohs Chitinpanzer klebt jetzt eine Nanosonde«, erklärte sie. »Ich hatte diesen kleinen Hybridsender eigentlich dafür vorgesehen, dass er uns – falls er tatsächlich der Entführer ist – zu dem Versteck geführt hätte, in dem man Qua’la gefangen hält. So aber nützt die Sonde uns immerhin, jederzeit zu wissen, wo er sich nun aufhält. Denn ich fürchte, egal, welche Rolle D’koh in diesem Zusammenhang auch immer spielt, wir werden ihn noch brauchen.«
    »Wird die GP die Sonde nicht finden?«, fragte der Botschafter.
    »Optisch auf keinen Fall, Exzellenz«, erwiderte Dana. »Dieses Teil ist so winzig, dass es nur unter einem Mikroskop erkennbar ist. Und ich glaube nicht, dass sie ihn so ausführlich scannen.«
    »Aber was ist mit der abgehenden Funkspur?«
    »Auch das sollte kein Problem sein. Der Sender wechselt zwischen den Frequenzen ziemlich wild hin und her, so dass man ihn nur dann findet, wenn man genau weiß, wonach man suchen muss.«
    »Ausgezeichnet, Commander«, sagte Florian Hutter anerkennend.
     
    *
     
    Der nächste Vorfall ereignete sich kaum einen halben Tag später.
    Dana Frost hatte nach einer kurzen Nacht beschlossen, das Frühstück zusammen mit Bruder William einzunehmen, da sie wusste, dass er neben ihr selbst die Verhältnisse auf Mantis VI am besten kannte und einschätzen konnte. Die Absprache der weiteren Zusammenarbeit schien überfällig zu sein.
    Aber William kam nicht allein in den kleinen Speisesaal der Botschaft, wo die menschlichen Besucher und Angestellten ihre Mahlzeiten einnahmen. Mantiden nahmen ihre Mahlzeiten allein ein, da in ihrer Kultur öffentliche Nahrungsaufnahme als unfein galt. In Bruder Williams Begleitung betrat eine kaum einen Meter sechzig große, jugendlich wirkende Frau in Schwesterntracht den bis auf Dana leeren Raum.
    »Das ist Schwester Janisa«, stellte William die zierliche Person vor. »Sie leitet die auf Mantis VI stationierte Abteilung der Christopherer.«
    »Sehr erfreut, Sie kennen zu lernen, Schwester Janisa.« Dana erhob sich, um ihr die Hand zu geben.
    »Ganz meinerseits, Commander.« Schwester Janisa erwiderte ihren Händedruck mit einem überraschend kräftigen Druck und lächelte.
    Unter ihrer Tracht verbirgt sich offensichtlich eine Frau, die nicht nur gut aussieht, sondern auch weiß, was sie will , dachte Dana.
    »Schwester Janisa kennt die hiesigen Verhältnisse wahrscheinlich noch besser als seine Exzellenz, der Botschafter«, sagte Bruder William, als sie sich alle gesetzt hatten.
    »Sie übertreiben schamlos, Bruder William«, erwiderte Janisa verlegen lächelnd.
    Er rückt auffallend nah an Schwester Janisa ran , stellte Dana fest und musste sich ein leichtes Grinsen verkneifen.
    Dabei sollte es ihr eigentlich herzlich egal sein, ob und wenn ja, was sich zwischen William und der Schwester entwickelte. Schließlich hatte man schon bei der Gründung des Christopherer-Ordens auf das Zölibat verzichtet. Trotzdem schwang genau diese Vorstellung unbewusst immer noch mit, wenn man Brüdern oder Schwestern der Christopherer begegnete. Mehr als zweitausend Jahre katholischer Tradition ließen sich nicht einfach in ein paar Jahrzehnten beiseite wischen.
    Dana war ihrerseits froh, dass sie Lieutenant David Stein, der bei ihr für emotionale Irritationen sorgte, auf der

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