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Sternenfaust - 003 - Die Welt der Mantiden

Sternenfaust - 003 - Die Welt der Mantiden

Titel: Sternenfaust - 003 - Die Welt der Mantiden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luc Bahl
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sie doch selb …«
    »Nein, Gkasch’tar. Wir haben Sie hierher gebeten, also antworten Sie bitte dem Commander«, mischte sich der Botschafter in das Gespräch ein.
    »Alle sagen, es wäre D’koh gewesen«, brach es schließlich aus Gkasch’tar heraus, »aber ich glaube es nicht. Ich kenne D’koh, er würde so etwas nie tun.«
    Dana sah in das Gesicht Hutters, doch auch dort zeichnete sich nur ab, dass ihm dieser Name offensichtlich ebenfalls nichts sagte.
    »Danke. Es wäre sehr freundlich, wenn Sie uns noch darüber aufklären könnten, wer dieser D’koh ist?«, bemühte sich Frost um größtmögliche Freundlichkeit.
    Wieder übertrug der Translator zuerst ein paar Geräusche, die nur Unschlüssigkeit ausdrückten. Doch Gkasch’tar brauchte keine weitere Ermahnung mehr.
    »Es ist etwas kompliziert«, begann er zögernd, doch Hutter wie Frost nickten ihm aufmunternd zu.
    Der Mantide schien die Geste zu kennen. »D’koh hat sich in Qua’la verliebt!«
    »Das sollte doch nichts Schlimmes sein«, sagte Dana Frost.
    »Doch, doch«, erwiderte Gkasch’tar, »D’koh ist ein einfacher Mann aus niedrigem Stand, Qua’la dagegen stammt aus …« Er zögerte.
    »… bester Familie, ich weiß«, Dana seufzte. »Was glauben Sie?«
    »Wie ich schon sagte, Commander. Er war es bestimmt nicht. Im Grunde weiß D’koh, dass seine Beziehung zu Qua’la nicht den Hauch einer Chance hat. Er ist ein netter Kerl. Er repariert Bildballons. Meinen hat er auch wieder hingekriegt.«
    »Bildballons?«
    »Das wichtigste Unterhaltungs- und Nachrichtenmedium hier auf Mantis VI«, erläuterte der Botschafter.
    Dana nickte. »Wer war es dann? Stecken oppositionelle Gruppen dahinter?«
    »Vielleicht, Commander«, die Klicklaute Gkasch’tars waren wesentlich leiser geworden und auch die Translatorstimme sank zu einem Flüstern herab. »Aber das werden Sie von offizieller Seite wie der Polizei nicht bestätigt bekommen.«
    »Warum?«, fragte Dana erstaunt.
    »Weil für Regierung und Polizei die Opposition nicht existiert. Bitte entschuldigen Sie meine offenen Worte, Exzellenz.«
    »Genau die wollen wir hören, Gkasch’tar«, erwiderte der Botschafter.
    »Exzellenz, wir müssen rauskriegen, ob die Polizei diesen D’koh schon verhaftet hat«, sagte Dana. »Wenn nicht, wäre es sicherlich nicht verkehrt, wenn wir zuerst mit ihm reden. Allein um auszuschließen, dass die Angelegenheit doch keine aus dem Ruder gelaufene Love-Story ist.«
    Florian Hutter nickte. »Ich rufe meinen Assistenten. Er ist der Ortskundigste von uns allen. Er wird ihnen helfen, und außerdem bitte ich Sie, Gkasch’tar, uns zu zeigen, wo wir möglicherweise diesen D’koh finden können. Begleiten Sie den Commander.«
    Wenig später bestieg Dana Frost zusammen mit Taylor May, dem Botschaftsassistenten, und dem mantidischen Wachmann einen Gleiter. Ihr Ziel lag weit vom Botschafts- und Regierungsviertel entfernt. Gkasch’tar wies Taylor May, der das Gefährt flog, den Weg in eine der heruntergekommensten Gegenden der Hauptstadt. Dorthin, wo D’koh seine Werkstatt und Wohnung hatte.
    Als der Gleiter endlich auf dem Platz niederging, den Gkasch’tar anwies, befanden sie sich in einem öden, abgelegenen Stadtteil, in dessen Straßen und auf dessen Plätzen sich niemand sehen ließ.
    »Scheint eine ausgestorbene Gegend zu sein«, murmelte der Assistent des Botschafters.
    Er war ein schlaksiger, nicht allzu großer junger Mann, der sein schulterlanges Haar im Nacken zu einem Zopf zusammengebunden hatte. Seine kleinen, beinahe wasserblauen Augen verrieten kaum, wohin er schaute. Nur die Fältchen in den Augenwinkeln sagten Dana Frost, dass es sich bei Taylor May um jemanden handeln musste, der gerne lachte.
    »Hier drüben wohnt er«, klackte Gkasch’tar in den Translator und schritt auf ein konisches Gebäude zu, dessen grauer Putz an vielen Stellen brüchig geworden war.
    »Hier ist das Schild seiner Werkstatt.« Der Wachmann wies auf eine Platte aus unbestimmbarem Material, deren Oberfläche durch die Witterung bereits ziemlich angegriffen war. Für menschliche Augen waren die Erhebungen darauf kaum noch als mantidische Schriftzeichen erkennbar.
    Das in fast allen Häusern auf Mantis VI übliche ovale Haustor schwang ohne Probleme auf. Es war unverschlossen.
    »Ich befürchtete es«, sagte Taylor May, als er in den Hausflur eintrat.
    »Was?«, fragte Dana.
    »Eine kleine Kletterpartie gefällig, Commander?«
    Der Assistent des Botschafters wies auf die steile,

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