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Sternenfaust - 003 - Die Welt der Mantiden

Sternenfaust - 003 - Die Welt der Mantiden

Titel: Sternenfaust - 003 - Die Welt der Mantiden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luc Bahl
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schwer verletzt hatte. Diese gefährliche Selbstbeschuldigung erregte die Aufmerksamkeit der Umstehenden, die unverhohlen das Ergebnis des Duells begrüßten.
    Anschließend wechselte er jedoch das Thema und sprach von einer Demonstration Oppositioneller, die vor seinem Haus stattgefunden hatte. Jeder anwesende Mantide wusste, wovon er sprach.
    Als er jedoch erzählte, dass die GP die Waffen, die sie angeblich bei den Demonstranten gefunden hatte, den Oppositionellen selbst untergeschoben hatte, herrschte auf einmal völlige Stille. Auch Dana, deren Translator synchron übersetzte, hielt den Atem an.
    »Was kannst du uns zur Entführung Qua’las sagen?«, fragte sie D’koh.
    Mit einem Mal richteten sich sämtliche Augen auf sie.
    Auch D’kohs Gesicht schnellte zu ihr rüber. Die Gesichtsplatten der Mantiden konnten, das wusste sie, je nach Gefühlszustand vielerlei Farbmuster zeigen. Das hektische Flackern, das sich bei D’koh zeigte, signalisierte Dana Frost – auch ohne dass er etwas sagte –, dass dieser junge Mantide kaum etwas mit der Entführung zu tun haben konnte. Er war sichtlich schockiert und sprachlos.
    »Das … was … was ist mit ihr …?«, stammelte es schließlich aus Danas Translator.
    »Er scheint nichts davon zu wissen«, sagte Taylor May und wies Dana mit einer Handbewegung auf D’kohs Beine. Sie zitterten, wie auch seine Feinarme, nur die kräftigen Kampfarme hielt er so fest ineinander verklammert, dass sich die scharfkantigen Krallen knirschend in sein Chitin bohrten, ohne dass er es merkte.
    »Erzählen Sie ihm alles, was er wissen muss«, wies Dana den Wachmann an.
    Doch kaum hatte Gkasch’tar mit seinem Bericht begonnen, ertönte ein hektisches Klacken, das immer lauter wurde und sich näherte.
    Die umstehenden Mantiden begannen sich rasch in die Seitenstraßen abzusetzen. Noch bevor der Gleiter zum Stehen kam, von dem dieses Geräusch ausging, war die Umgebung der Selen-Station bis auf die beiden Menschen, D’koh und den Wachmann wie ausgestorben.
    Mehrere mit Kampfanzügen ausgerüstete Mantiden sprangen aus dem Gleiter, die Blaster im Anschlag. Als sie Dana Frost und Taylor May sahen, hielten sie kurz inne. Mit hektischem Klicken sprach einer von ihnen in ein Funkgerät.
    Er war zu weit entfernt, um vom Translator verstanden zu werden. Doch Dana wusste genau, dass sich der Bewaffnete bei einem Vorgesetzten Anweisungen einholte.
    »Geheimpolizei …«, flüsterte Taylor May in Danas Ohr.
    Im nächsten Augenblick setzte die bewaffnete Gruppe unvermittelt ihren Weg fort. Ohne die beiden Menschen näher zu beachten, umzingelten sie D’koh und befahlen ihm barsch mitzukommen.
    »Ihre Aussage wird gebraucht«, übersetzte der Translator bruchstückhaft.
    Widerstandslos ließ sich D’koh abführen.
    »Halt!«, rief Dana Frost laut und rannte hinterher.
    Obwohl ihr Translator die Aufforderung übersetzte, hätten die GPs diesen Ausruf auch ohne Übersetzung verstanden. Sie stoppten tatsächlich und der Anführer der kleinen Gruppe, der mit seiner Zentrale gesprochen hatte, drehte sich um.
    »Ja, bitte?«, antwortete er mit ausgesuchter Höflichkeit.
    »Sie können diesen Zeugen nicht mitnehmen!«, verlangte Dana.
    »Und warum nicht?«
    »Er muss uns in die Botschaft der Solaren Welten begleiten! Wir brauchen ihn!«
    »Er wird sie nirgendwohin begleiten …«, der Mantide stockte, dann entschlüsselte er ihre Rangabzeichen, »Commander. Es geht Ihnen doch auch um die Entführung ihrer Angestellten, nicht wahr?«
    »Ja, um nichts anderes.«
    »Nun, in dem Fall muss ich Sie darauf hinweisen, dass die Entführung nicht auf dem Gelände der Botschaft stattfand, sondern davor auf mantidischem Hoheitsgebiet. Es handelt sich mit anderen Worten um eine inner-mantidische Angelegenheit, die wir alleine regeln.«
    Zähneknirschend musste Dana zugestehen, dass das nicht zu leugnen war.
    Also versuchte sie es anders. »Sie haben Recht, äh …«
    Taylor May informierte sie: »Es handelt sich um einen Polizei-Sergeanten.«
    »… Sergeant. Aber gestatten Sie uns wenigstens ein kurzes Gespräch mit ihm. Wir sind doch beide an der Aufklärung des Vorfalls interessiert, und ich verspreche, Ihnen sämtliche Erkenntnisse zur Verfügung zu stellen, die wir gewinnen.«
    Dana war jetzt nahe an die Gruppe getreten und stand jetzt unmittelbar bei D’koh, der den Kopf hängen ließ und schwieg und auch nicht auf die kurze Berührung von Danas Hand reagierte.
    »Das ist sehr freundlich von Ihnen, Commander«,

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