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Sternenfaust - 005 - Der Wächter

Sternenfaust - 005 - Der Wächter

Titel: Sternenfaust - 005 - Der Wächter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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sein.
    Die Zeit brannte Olafsson unter den Nägeln, denn jede Stunde, die Siri Malory und Yan Kilaso möglicherweise dort draußen auf dem Planeten herumirrten, konnte deren Tod bedeuten. Doch er würde den Bericht des aus dem Koma Erweckten abwarten. Möglicherweise konnte Szonan über das Schicksal der beiden Auskunft geben, jetzt, da ihre Namen bekannt waren. Vielleicht waren sie längst gestorben, wie auch Stephen Perch.
     
    *
     
    Wieder betrat Dana Frost die Krankenstation.
    Lieutenant Gardikov erwartete sie bereits. »Mr. Szonan schläft noch. Sein Kreislauf stabilisiert sich, er wird vermutlich bald wieder aufwachen und Ihnen zur Verfügung stehen, Ma’am. Doch das zweite Crewmitglied ist wach. Ich habe sie über die Situation in Kenntnis gesetzt. Es handelt sich um Margareth Korane. Sie war als Linguistin an Bord der KALKUTTA.«
    »Ich möchte mit ihr sprechen.«
    »Selbstverständlich. Ich habe ihr, wie auch Mirosz Szonan zuvor, ein Aufputschmittel verabreicht. Sie wird also etwa eine Stunde wach bleiben können, Captain.« Die Schiffsärztin deutete neben sich, auf einen Tisch, an dem sie einige Instrumente vorbereitet hatte. »Ich erwarte eine Schwerverletzte vom Planeten, Ma’am. Die junge Frau, der beim Angriff des Raubtiers der Arm verstümmelt wurde. Ich muss noch einige Vorbereitungen treffen.«
    Dana nickte ihr zu und ging die wenigen Schritte bis zu dem Vorhang, hinter dem sie die Sprachwissenschaftlerin Margareth Korane wusste. Sie schob den Vorhang zur Seite und trat an das Bett.
    »Ich bin Captain Dana Frost«, begrüßte sie die Linguistin.
    »Lieutenant Gardikov hat Sie bereits angekündigt, Captain. Ich danke Ihnen, dass Sie uns gerettet haben.« Korane hustete leicht und griff nach einem bereit stehenden Glas Wasser. Vorsichtig nahm sie mehrere kleine Schlucke, ehe sie den Kopf wieder nach hinten auf das schmale Kissen sinken ließ.
    »Wir sind froh, dass wir helfen können. Allerdings benötige ich nun Ihre Hilfe, Mrs. Korane.« Dana bemerkte die feuchten Spuren an den Wangen der Linguistin. Offenbar hatte sie geweint.
    Margareth Korane stellte das Glas ab. »Selbstverständlich. Was kann ich für Sie tun?«
    »Wir vermissen zwei der Besatzungsmitglieder der KALKUTTA. Fast die komplette Mannschaft ihres Schiffes liegt in demselben Koma wie Sie bis vor kurzem. Doch die beiden …«
    »Zwei?«, unterbrach die schwarzhaarige Frau sie. »Ich kann Ihnen nur vom Verbleib eines Mannes berichten. Stephen … Stephen Perch. Er ist auf dem Planeten gestorben.« Leichte Angst klang in den Worten der Linguistin mit. Unbehaglich drehte sie sich leicht zur Seite.
    »Wir wissen davon«, sagte Dana vorsichtig. »Sie sind nicht die Erste, die wir aus dem Koma erweckten, Mrs. Korane. Die Umstände des Todes von Mr. Perch sind uns bekannt.« Sie schwieg einen Moment. »Er zählt nicht zu den beiden Vermissten.«
    Ein Schatten legte sich auf das Gesicht der Schwarzhaarigen. »Ich verstehe.«
    »Wissen Sie etwas über Siri Malory und Yan Kilaso?«
    »Die beiden werden vermisst?«
    Dana nickte.
    »Ich kann Ihnen leider nichts über ihren Verbleib sagen. Allerdings sollten Sie wissen, dass die beiden ein Paar waren.«
    Dana stieß die Luft aus. Das sprach dafür, dass sie tatsächlich gemeinsam verschwunden waren. »Wann haben Sie sie zuletzt gesehen?«
    Margareth Korane überlegte einen Augenblick. »Es muss Stunden her sein …« Sie unterbrach sich. »Wie … wie lange habe ich eigentlich im Koma gelegen?«
    »Wir wissen es nicht genau. Wie lange waren Sie auf dem Planeten?«
    »Nach dem Absturz noch eine Nacht und einen Tag. Abends habe ich mich hingelegt. Das ist das Letzte, das ich weiß.«
    »Dann befanden Sie sich etwa einen Tag im Koma«, sagte Frost.
    Das war eine wichtige Information, über die sie bislang noch nicht verfügt hatten. Irgendwann während der zweiten Nacht auf dem Planeten musste es geschehen sein.
    »Ich habe Malory und Kilaso irgendwann während des Angriffs am zweiten Tag gesehen. Da … da waren Sie noch bei uns.«
    »Können Sie während des Angriffs getötet worden sein?«
    »Keinesfalls. Es …« Wieder unterbrach sie sich, als ihr Tränen in die Augen stiegen. Ihre Lippen bebten.
    »Ich verstehe, was Sie durchgemacht haben«, sagte Dana mitfühlend. »Mr. Szonan hatte mir gerade berichtet, dass die Raubtiere die KALKUTTA angegriffen haben, als er seine Erzählung unterbrechen musste.«
    »Ich werde Ihnen davon erzählen.« Die Linguistin wischte sich mit einer beiläufigen

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