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Sternenfaust - 025 - Im Palast des verlorenen Wissens

Sternenfaust - 025 - Im Palast des verlorenen Wissens

Titel: Sternenfaust - 025 - Im Palast des verlorenen Wissens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Fürstgouverneur von Assano sowie exekutiver Administrator der nicht selbstständigen Welten im System von Assanos Feuer. Entbieten Sie dem Fürstgouverneur die Ehrenbezeugung!«
    Botschafter Paljanov imitierte verhalten die Verbeugung des Neffen, indem er leicht den Kopf senkte.
    »Es ist mir eine Ehre Sie kennen zu lernen, Fürstgouverneur«, sagte er.
    Zary Namsor hob das Kinn. »Ich freue mich ebenfalls und hoffe, dass Sie einen angenehmen Aufenthalt auf Assano haben. Aber die Gastfreundschaft ist hier sprichwörtlich.« Ein verhaltenes Lächeln huschte über das Gesicht des Fürstgouverneurs.
    Ein Lächeln, bei dem sich Bruder William unwillkürlich fragte, wie es zu interpretieren war. Verlegenheit oder spöttische Verachtung, so lauteten nach Überzeugung des Christophorers die Alternativen. Wäre er ein Mensch, so wäre ich mir sicher.
    Paljanov achtete darauf ebenso wenig wie Olaffson und Marquanteur, die ihn rechts und links wie Paladine flankierten.
    Zary Namsor machte eine ausholende Geste. »Sie können sich innerhalb der Palastresidenz von Kar’assano frei bewegen. Das umfasst den inneren Hof und die angrenzenden Gebäude, soweit sie nicht einer gesonderten Sicherung unterliegen. Aber darauf wird man Sie schon hinweisen. Sie brauchen also keine Angst zu haben, etwas falsch zu machen.«
    »Wir danken Ihnen dafür«, gab Paljanov zurück.
    »Außerdem stellen wir Ihnen natürlich für die Dauer Ihres Aufenthaltes Quartiere zur Verfügung, in die Sie sich zwischenzeitlich zur Ruhe zurückziehen können. Wie Sie sicherlich bereits festgestellt haben, unterliegt Assano einer äußerst langsamen Rotation, sodass Ihr Metabolismus sich im Hinblick auf die Schlaf- und Wachzeiten wohl kaum am Sonnenstand wird orientieren können. Und wahrscheinlich werden Sie nicht lange genug hier sein, um sich an den ganz anderen Rhythmus, der hier herrscht, wirklich gewöhnen zu können.«
    »Wir hoffen, dass wir am Abend wieder zu unserem Schiff zurückkehren können«, erwiderte der Botschafter.
    Er wandte dabei den Kopf kurz zur Seite und tauschte einen Blick mit Tong. Captain Frost hatte den Botschafter und seine Begleiter vor Antritt der Landemission natürlich darüber informiert, dass die Mission wahrscheinlich nach Ablauf einer Erdwoche abgebrochen werden musste, wenn sich die Vermutung bewahrheitete, dass die Starr einen Vorstoß in Richtung Assano zu unternehmen gedachten.
    Eine Erdwoche – so lange würde es gerade noch bis zum Einbruch der Dämmerung auf diesem Planeten dauern.
    Bruder William achtete nicht so sehr auf die Höflichkeitsfloskeln, die in den folgenden Minuten zwischen Botschafter Paljanov und dem regierenden Fürstgouverneur ausgetauscht wurden. Ihn interessierte Drelur Laktraan.
    Der Geheimdienstchef stand etwas abseits der Gruppe. In seiner Nähe befand sich jetzt plötzlich Orr Tabun. Beide flüsterten leise ein paar Sätze miteinander.
    Aber selbst für jemanden, der kaum Ahnung von der j’ebeem’schen Kultur hatte oder nicht mit den Besonderheiten der Mimik vertraut war, die diese Spezies kennzeichnete – es war in diesem Fall unverkennbar, dass Laktraan sich über irgendetwas ziemlich stark ärgerte.
    Laktraan und Tabun entfernten sich wieder voneinander. Der Geheimdienstchef ging ein paar Schritte davon, verschränkte die Arme vor der Brust und tat so, als würde ihn die ganze Begrüßungszeremonie nur mäßig interessieren.
    Der Reihe nach stellten sich nun die Mitglieder des Bodenteams vor, während sie vom Hofstaat des Fürstgouverneurs aufmerksam beobachtet wurden.
    »Der höchste Rang, den ich hier unter den Besatzungsmitgliedern des Menschenschiffes vor mir sehe, ist der eines Ersten Offiziers«, stellte Zary Namsor schließlich etwas ungehalten fest. Seine für einen J’ebeem sehr dichten Augenbrauen zogen sich zusammen, sodass sich mitten auf seiner Stirn eine regelrechte Furche bildete. »Weshalb ist Ihr Captain nicht mit im Landeteam?«, wandte er sich direkt an Tong.
    »Der Platz eines Captains ist an Bord seines Schiffes«, erklärte der Lieutenant Commander spröde.
    »Natürlich!«, platzte es aus Zary Namsor heraus. »Das hätte ich an Ihrer Stelle vielleicht auch gesagt. Aber seien Sie ehrlich: Die Funktionsfähigkeit des Schiffes hätte unter einer zeitweiligen Abwesenheit des Captains kaum gelitten, oder?«
    Tong fühlte sich in diesem Moment in seiner Haut sichtlich unwohl. »Es war eine Entscheidung des Captains. Und wie ich annehme, ist es auch in Ihren

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