Sternenfaust - 033 - Operation Nachtschatten
Dana, van Deyk und Sergeant Roy Takashi, dem Kommandanten der Marines, zusammen im Aufenthaltsraum der STERNENFAUST.
Valentina Duchamp hatte mit ihnen vereinbart, dass sie sie nicht wieder kontaktieren würde. Alles, was sie herausfanden, würde in einem verschlüsselten Funkspruch ans Hauptquartier gehen und von dort an einen Kontaktagenten weitergeleitet werden, der die Informationen in der speziellen Codierung des GalAb an Duchamp weiterleiten würde. Das war zwar ein reichlich umständliches Verfahren, aber das Einzige, das garantierte, dass man die STERNENFAUST nicht mit der Agentin in Verbindung brachte, abgesehen von ihrer »harmlosen« Besichtigung dort.
»Ich habe bei unserem letzten Gespräch mit dem Lord Manager diskret vorgefühlt, was es mit den Anschuldigungen der Spionage gegen die besagten fünf Leute auf sich hat«, berichtete Maunga. »Vor allem wollte ich natürlich wissen, wo sie sich befinden.« Er sah die Anwesenden der Reihe nach an. »Sie sind tot. Über die näheren Umstände ihres Todes wollte sich Mr. Diaz nicht auslassen, aber ich bin mir sicher, dass er das zu gegebener Zeit tun und versuchen wird, es als Druckmittel zu verwenden. Immerhin konnte ich erreichen, dass die Toten mitsamt ihren persönlichen Dingen in ihre Heimat überstellt werden. Konkret: Die sterblichen Überreste der fünf Leute werden zusammen mit den persönlichen Besitztümern, die sie bei sich hatten, im Laufe des Tages zur STERNENFAUST gebracht, damit wir sie auf unserem Rückweg mitnehmen.«
»Dann bekommt die GalAb wenigstens auf diese Weise die Datenträger, falls sie die mit sich trugen«, stellte Dana fest. »Und Dr. Gardikov kann die Toten untersuchen und feststellen, woran sie gestorben sind. Hat der Lord Manager darüber etwas verlauten lassen?«
»Nein. In diesem Punkt hielt er sich auffallend bedeckt.«
Dana nickte nachdenklich. »Warten wir also ab, was uns da alles geliefert wird und entscheiden danach, wie wir weiter vorgehen.«
Sie mussten nicht lange warten. Angehörige der Sicherheitskräfte brachten die Särge mit den Toten sowie ihre persönlichen Gegenstände in versiegelten Beuteln und überstellten alles der STERNENFAUST.
Während Dr. Simone Gardikov sich sofort an die Obduktionen machte, durchsuchte Dana die persönlichen Dinge, obwohl sie dabei das ungute Gefühl hatte, unerlaubt in die Privatsphäre der Toten einzudringen. Doch wenn sie Valentina Duchamp glauben konnte, stand zu viel auf dem Spiel, als dass sie sich solche Pietät hätte leisten können.
Sie fand vier der Schmuckstücke, in denen die Mikrochips versteckt waren. Das fünfte fehlte. Also mussten die Marines wohl oder übel ausrücken und es in der Wohnung des toten Agenten suchen. Es gefiel Dana ganz und gar nicht, dass ihre Leute zu dieser Aufgabe eingesetzt wurden.
Wir sind Raumsoldaten, verdammt, und keine Agenten! , ging es ihr missmutig durch den Kopf. Diese Aufgabe ist schon für ausgebildete Leute schwierig genug, für die Marines aber unter Umständen noch gefährlicher. Vor allem weiß ich nicht, wie wir sie wieder raushauen sollen, falls sie erwischt werden.
Überhaupt hatte Valentina Duchamps Plan einige Mängel beziehungsweise Unwägbarkeiten, wie Dana fand.
Sie schaltete das Interkom ein. »Sergeant Takashi, melden Sie sich in meinem Raum.«
*
Gun R. Vupado studierte den Bericht seines Doppelagenten Tarik Ingvarsson und runzelte finster die Stirn. Er hatte sich nach dem anfänglichen Erfolg der Aktion, der die Enttarnung der fünf Agenten ermöglicht hatte, mehr versprochen. Doch hier zeigte sich ganz unmissverständlich, dass es ein Fehler gewesen war, die Sache an die Öffentlichkeit zu zerren. Denn jetzt hielten sich die restlichen Agenten, die mit Sicherheit noch auf Darelis II und den anderen Genetikerwelten weilten, mehr als bedeckt.
Seit die fünf aufgeflogen waren, hatte sich kein Agent mehr mit Ingvarsson in Verbindung gesetzt und wahrscheinlich auch mit keinem anderen. Die Sache war ohnehin eine heikle Angelegenheit gewesen, die in der Führungsspitze des Geheimdienstes zu heftigen Kontroversen geführt hatte, schon bevor Diaz seine Propaganda gestartet hatte.
Es war bereits schwierig gewesen, überhaupt an den echten Ingvarsson heranzukommen. Aber mit Geduld, intensiven Nachforschungen und einigen Tricks war es schließlich gelungen. Schließlich machten auch die besten Agenten mal Fehler. Der ursprüngliche Plan sah vor, Ingvarsson alle Informationen zu entlocken, die sich in
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