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Sternenfaust - 033 - Operation Nachtschatten

Sternenfaust - 033 - Operation Nachtschatten

Titel: Sternenfaust - 033 - Operation Nachtschatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M’Raven
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eine Rückrufaktion gestartet und die übrigen Agenten auf Darelis II zur Rückkehr ins Hauptquartier aufgefordert. Alle hatten dem Folge geleistet und bereits eine Vollzugsmeldung geschickt. Alle – bis auf einen. Sein Name war Tarik Ingvarsson. Der hatte überhaupt nicht reagiert.
    Valentina und ihr Stab wussten sicher, dass er den Rückzugsbefehl ebenfalls erhalten hatte. Aber er hatte ihn in einer Art und Weise ignoriert, als wäre ihm der Code, in dem er übermittelt worden war, völlig unbekannt.
    Das ließ nur den einzigen Schluss zu, dass er der Maulwurf war. Doch es steckte noch etwas anderes dahinter als nur das »einfache« Überlaufen eines Agenten zur anderen Seite. Wäre das der Fall, hätte Ingvarsson alles darangesetzt, unauffällig zu funktionieren und nicht aus der Reihe zu tanzen, um keine Aufmerksamkeit zu erregen. Doch er tat das Gegenteil. Er war der Einzige gewesen, der am vereinbarten Treffpunkt aufgetaucht war und auf Kontaktaufnahme gewartet hatte, und er war der Einzige, der den Rückruf ignorierte.
    Valentina war sehr gespannt darauf, welche Erklärung Ingvarsson dazu abgeben würde …
     
    *
     
    Irgendeiner der Marines hatte der Aktion den Namen »Operation Nachtschatten« gegeben.
    Die Gruppe von sieben Männern, die sich laut singend und schwankend durch die Straße wälzte, erregte Aufmerksamkeit. Alle trugen Ausgehuniformen des Star Corps der Solaren Welten, der sie im Moment alles andere als Ehre machten. Wo immer sie herkamen und was sie dort getan hatten, es hatte ihnen offensichtlich nicht gut getan. Sie machten den Eindruck, als wären sie vollkommen betrunken.
    Dabei konnte das eigentlich nicht sein. Seit der Erfindung von Synthodrinks wurde in Begegnungszentren kaum noch Alkohol ausgeschenkt. Das Zeug war inzwischen einfach unmodern geworden. Und dass Angehörige des Star Corps, die zu Gast auf Darelis II weilten, sich derart zügellos aufführten, war schlicht ein Skandal. Deshalb konnten sich die sieben Männer sicher sein, dass sie die volle Aufmerksamkeit aller Passanten besaßen.
    Tatsächlich konzentrierten sich aller Augen so sehr auf sie, dass das Liebespärchen und ihr Begleiter, das gut zwanzig Meter hinter ihnen die Straße entlangschlenderte und sich ab und zu knutschend gegen die Hauswand lehnte, nahezu unbeachtet blieb. Vielleicht, so sagten später Zeugen aus, wäre alles gut gegangen und nichts weiter passiert, als dass einige Einwohner der Stadt Grund hatten, die Köpfe zu schütteln und zu beklagen, dass die Moral im Star Corps offensichtlich fröhlich den Bach hinunterging – wenn …
    Ja, wenn nicht jemand den Fehler begangen hätte, die sieben Rüpel anzusprechen und zurechtzuweisen.
    Niemand konnte hinterher sagen, wer damit angefangen hatte, aber die Star Corps Leute nahmen mächtig Anstoß daran, derart gemaßregelt zu werden. Innerhalb von Sekunden begann eine Schlägerei, die in eine kleine Straßenschlacht ausartete, an der sich immer mehr Leute beteiligten.
    In diesem Durcheinander fiel es niemandem besonders auf, dass das Liebespaar in dem ganzen Gewühl in einem Hauseingang verschwand und ein anderer Mann ihnen unmittelbar folgte …
     
    *
     
    Ragnarök S. Telford, Jenny Black Fox und Simon E. Jefferson verloren keine Zeit, sobald sie das fragliche Haus betreten hatten, in dem sich die Wohnung des toten Agenten befand, dessen Schmuckstück noch fehlte. Valentina Duchamp hatte ihnen die Lage genau beschrieben. Aus dem persönlichen Besitz des Mannes, der zusammen mit seiner Leiche auf die STERNENFAUST überstellt worden war, hatten sie seinen Wohnungsschlüssel und eine gute Geschichte parat, was sie dort zu suchen hatten, falls sie erwischt wurden.
    Äußerlich gelassen gingen sie zu der Wohnung, als hätten sie alles Recht der Welt, sich hier aufzuhalten. Jefferson suchte dabei unauffällig die Wände des Flures ab und entdeckte, was normale Augen niemals gesehen hätten: die Wärmeausstrahlung der getarnten Kamera gegenüber der fraglichen Wohnungstür, die mit einem Alarmsystem gekoppelt war.
    »Kamera und Alarm«, flüsterte er seinen beiden Begleitern zu.
    Jenny tat, als kramte sie in ihrer Hosentasche nach dem Schlüssel, obwohl sie vermutlich noch außerhalb des Erfassungsbereichs der Kamera war. »Ich schalte ihn aus«, flüsterte sie.
    Noch ehe ihre beiden Begleiter sie fragen konnten, was sie vorhatte, zauberte sie statt des Schlüssels ein kleines Gerät aus der Tasche, das eine gewisse Ähnlichkeit mit einer Taschenlampe hatte.

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