Sternenfaust - 039 - Der neue Offizier
Deyk, Kommandantin und Erster Offizier der STERNENFAUST II, der wir Sie zugeteilt haben.«
»Ich bin erfreut Ihre Bekanntschaft zu machen«, antwortete Sun-Tarin in akzentuiertem, aber gut verständlichen Solar. Er trat auf die beiden zu und reichte ihnen nach menschlicher Art seine Vogelklaue zum Handschlag.
»Die Freude ist ganz unsererseits«, antwortete Dana höflich und drückte die dargebotene Klaue.
Sun-Tarin sah van Deyk aufmerksam an. »Sind Sie der van Deyk, der in der letzten Schlacht bei Konors Stern 73 Kridan aus ihrem Wrack gerettet hat?«, fragte er interessiert.
»Der bin ich.«
»In dem Fall ist es mir eine besondere Ehre, Sie persönlich kennen zu lernen und mit Ihnen arbeiten zu dürfen. Nicht nur, weil Sie durch Ihre Tat unglaublichen Großmut gegenüber einem Feind gezeigt haben, sondern auch aus persönlichen Gründen. Einer der Geretteten war mein Bruder. Sollte Ihr Weg Sie einmal nach Kridania führen, so wäre meine gesamte Familie geehrt und erfreut, Sie und Ihre Begleitung für die Dauer Ihres Aufenthaltes bei uns unterbringen zu dürfen.«
»Ich werde gern darauf zurückkommen, sollte sich die Gelegenheit ergeben«, antwortete van Deyk.
Dana merkte ihm an, dass das Lob des Kridan ihn verlegen machte.
»Nun, da Sie sich ja auf Anhieb verstehen«, übernahm Jackson wieder das Wort, »werden Sie sicher ebenso gern bereit sein, Sun-Tarin auf der STERNENFAUST ab sofort an Bord zu nehmen. Sun-Tarin ist der erste Kridan, der im Rahmen eines Austauschprogramms im Star Corps Dienst tun wird. Wir haben ihm den Status eines Beraters mit denselben Privilegien und Pflichten wie Ihrem Bruder William gegeben. Der einzige Unterschied ist, dass Sun-Tarin auf der Brücke tätig sein wird.«
Dana sagte höflich zu Sun-Tarin: »Ich freue mich schon auf unsere Zusammenarbeit.«
»Ich mich auch«, bestätigte der Kridan ebenso höflich.
»Sir, darf ich fragen, ob Sie Nachrichten über Marine Frysher haben?«, wollte Dana von Jackson wissen.
Der Commodore nickte. »Sun-Tarin wird Ihnen darüber noch detaillierte Auskunft geben können, denn er hat als Vorbereitung auf seinen Einsatz bei uns eingehend mit ihr zusammengearbeitet. Aber ich kann ich Ihnen so viel sagen, dass es Frysher gut geht. Sie hat einen Posten als persönlicher Bodyguard von Satren-Nor und soll sich darin bereits mehrmals bewährt haben.«
Dana hielt es für ein ausgesprochen kluges Manöver, einen Menschen als persönliche Leibwache für den wichtigsten Kridan des Imperiums einzusetzen. Es zeigte, dass Satren-Nor den Menschen vertraute und bewies gleichzeitig auch, dass dieses Vertrauen gerechtfertigt war – wenn Frysher ihre Sache gut machte. Daran allerdings hatte Dana nicht die geringsten Zweifel.
»Sun-Tarin«, sagte Jackson, »wenn Sie Ihr Gepäck holen, können Sie gleich Captain Frost und Lieutenant Commander van Deyk auf die STERNENFAUST begleiten.«
»Ich werde in 15 Minuten Ihrer Zeit bereit sein«, versprach der Kridan und verließ nach einer angedeuteten Verbeugung den Raum.
Jackson wartete, bis sich die Tür hinter ihm geschlossen hatte, ehe er Dana und van Deyk einen Handspeicher zuschob. »Hierin finden Sie alle notwendigen Informationen über die neueste Ergänzung unserer großen Star-Corps-Familie«, sagte er ironisch.
Tatsächlich finde ich, dass der Commodore sich sehr gut unter Kontrolle hat , dachte Dana.
Es war kein Geheimnis, dass Jackson bei der Trident-Schlacht gegen die Kridan eine schwere Strahlenverseuchung erlitten hatte und nicht sehr gut auf die Vogelähnlichen zu sprechen war.
»Ich gebe zu, ich bin von der Sache nicht begeistert«, fuhr Jackson fort. »Sun-Tarin hatte Verbindung zum Bolpor, dem kridanischen Geheimdienst. Nach unseren Informationen war er zwar niemals aktives Mitglied, sondern nur Beobachter und Informant. Aber das genügt ja auch schon, wenn Sie mich fragen.« Er schüttelte missmutig seinen kahlen Schädel, eine Erinnerung an die Strahlenüberdosis. »Natürlich hat ihn die GalAb auf Herz und Nieren durchleuchtet. Loyalität scheint seine hervorstechendste Eigenschaft zu sein. Er macht keinen Hehl daraus, dass er mit den derzeitigen politischen Verhältnissen auf Kridania nicht einverstanden ist. Aber als guter Kridan steht er loyal zu der Regierung – egal welche das ist – und erfüllt seine Pflicht.«
»Ich frage mich«, warf van Deyk ein, »wie gut er seine Pflicht wirklich erfüllt. Ich meine, wir haben ja an dem Desaster mit den J’Ebeem-Agenten gesehen, dass es
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