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Sternenfaust - 043 - Verschwörung auf Kridania

Sternenfaust - 043 - Verschwörung auf Kridania

Titel: Sternenfaust - 043 - Verschwörung auf Kridania Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luc Bahl
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Menge und schwang seinen Tanjaj-Stab über den Kopf. Großes Gekreische ertönte und obwohl das zum Knüppel missbrauchte Ehrenzeichen auf einige Köpfe prasselte, bezweifelte Dana, dass der richtige getroffen wurde. Immerhin hatten sie die nächsten fünfzig Meter ihre Ruhe.
    In einer besonders engen und durch den tiefen Schatten, der hier herrschte, fast nachtdunklen Gasse kam ihnen wieder ein Maulklipper entgegen, der von einem kaum anderthalb Meter großen Kridan mit wütenden Hieben angetrieben wurde. Da die Säcke, die das Tier auf seinem Rücken trug, immer wieder an den Hauswänden hängen blieb, kam es kaum vorwärts. Die Gasse, in die sich Dana und ihre Begleiter drängten, um den geschundenen Maulklipper vorbeizulassen, war fast noch schmaler, als die aus der sie gerade zurückwichen. Dana war die Erste gewesen, die hineinschlüpfte und während die anderen nachdrängten, fühlte sie auf einmal einen im Dämmerlicht mattsilbern glänzenden Gegenstand an ihrem Hals.
    Da überall gesprochen, gelacht, geschrien, geflucht, gesungen, musiziert, verhandelt und geschimpft wurde, war ihr unterdrückter Schrei fast nicht zu hören. Sie sah vor ihrer Kehle eine schmutzige Klaue mit langen, gefährlich aussehenden Krallen, die eine Art Hackmesser umklammerten, dessen Schneide mit zahlreichen Mustern und Ornamenten verziert war. Nichtsdestotrotz wirkte diese leicht gebogene Schneide, als wäre sie höllisch scharf. Dana wich einen Meter zurück und der Kridan, der mit dem Messer auf ihre Kehle zielte, setzte nach. Doch in diesem Moment drängte sich Sun-Tarin neben ihn und brüllte ihn an.
    Der Angreifer sackte regelrecht in sich zusammen und erwiderte kleinlaut etwas in einem Dialekt, den selbst Sun-Tarin kaum zu verstehen schien. Die Klinge hielt er nun nach unten gerichtet. Der Stab, der schon gute Dienste geleistet hatte, sank ebenfalls wieder hinab. Sun-Tarin wühlte in seinem Umhang und holte schließlich etwas hervor, das er dem Angreifer in die Klaue drückte, der ihm daraufhin bereitwillig das Messer aushändigte.
    »Er wollte es Ihnen nur verkaufen«, sagte der Austauschoffizier schließlich auf Solar und überreichte Dana das Messer. Der Kridan verschwand nach einigen devoten Bücklingen in dem ewigen Dämmerlicht. »Nehmen Sie es«, fuhr Sun-Tarin fort, »als Andenken an Kridania.«
    »Sie haben ihm das Messer abgekauft ?«, fragte Dana.
    Doch der Tanjaj winkte unwillig ab und bedeutete ihnen, ihm zu folgen …
     
    *
     
    Zur gleichen Zeit an Bord der STERNENFAUST
     
    »Geben Sie Feuer frei, Sir«, sagte Robert Mutawesi.
    Es klang nicht wie eine Frage, sondern wie eine Aufforderung.
    »Die haben uns nur knapp verfehlt, Sir!« Mutawesis Ton wurde noch dringlicher.
    Während Taktikoffizier sprach, wedelte Wilbert Fox wie ein Schuljunge mit dem Arm.
    »Der Funk scheint wieder zu funktionieren, Sir«, rief er. »Ich bekomme hier gerade eine verschlüsselte Meldung von Lieutenant Jamil herein.«
    »Gut«, erwiderte der Erste Offizier. »Überspielen Sie sie auf meinen Monitor.« Dann wandte sich van Deyk an Mutawesi. »Die haben nicht uns, sondern das Shuttle verfehlt«, knurrte er.
    Er überlegte kurz, ob er die diplomatischen Implikationen ansprechen sollte. Es würde zu einer äußerst ernsten Krise in den sich gerade zaghaft normalisierenden Beziehungen zwischen Kridan und Menschen führen, wenn er sich hier in ein Feuergefecht verwickeln lassen würde. Andererseits musste er genau darauf eingestellt sein, da ihre eigene Verteidigung, falls sie tatsächlich angegriffen würden, höher wog als die Staatsraison.
    Doch bevor er auch nur Luft holen konnte, um seine Gedanken auszusprechen, schoss eine neue Grasersalve auf sie zu. Im gleichen Moment vollführte das angreifende Kridan-Schiff einen waghalsigen Kurswechsel, der John Santos zu Kopfschütteln veranlasste.
    »Die müssen ein besseres Antigrav haben als wir.« Die halblaut vor sich hingemurmelte Bemerkung des Ruderoffiziers ging jedoch in einem allgemeinen Aufschrei unter.
    Vor ihren Augen explodierte das Shuttle. Die Brückenbesatzung konnte die Vernichtung des kleinen Schiffs direkt zweifach beobachten. Als kleinen Feuerball in rund einen halben Kilometer Entfernung durch das linke Panoramafenster und in Nahaufnahme, aufgenommen durch die Zooms der Orterkameras und übertragen auf den wandfüllenden Hauptmonitor der Brücke.
    Selbst alte Raumbären, die schon so manche Raumschlacht mitgemacht hatten, würden sich niemals an einen solchen Anblick

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