Sternenfaust - 054 - Versklavt
hundert Sklaven vollgestopft war, obwohl die maximale Kapazität wahrscheinlich ähnlich wie bei den Beibooten der STERNENFAUST bei dreißig bis vierzig Personen lag.
Der Raumtransporter sank in die Stratosphäre des Planeten. Aus dem Orbit waren nähere Strukturen der Oberfläche zu sehen. Es gab eine zusammenhängende Landfläche, in die mindestens fünf große, untereinander verbundene Binnenmeere eingebettet waren. Am Nordpol gab es eine kleine Eiskappe. Am Südpol fehlte sie.
Es gab nur wenige Wolken. Die Siedlungszentren waren deutlich zu erkennen. Die Atompilze von Wasserstoffbomben, die in einer Höhe von etwa 500 Meter gezündet worden waren und alles unter ihrer gewaltigen Druckwelle zerquetschten, fraßen sich wie Krebsgeschwüre in den Himmel.
Dutzende dieser strahlenden Pilze waren zu sehen und der Fallout wurde bis in die Stratosphäre geschleudert.
Aber das, was jetzt wie ein schmutziges Inferno wirkte, war in Wahrheit nichts weiter als der Nachhall von Kämpfen, die in den vergangenen Tagen stattgefunden hatten. Zumindest reimte sich Dana Frost das, was sie durch das Sichtfenster des Transporters sah, so zusammen. Je tiefer das Raumfahrzeug sank, desto deutlicher waren die großflächigen Zerstörungen zu sehen.
Quadratkilometergroße Trümmerlandschaften reihten sich aneinander.
Eigenartigerweise gab es aber auch Siedlungen, die vollkommen intakt wirkten. Vielleicht waren das die Gebiete, in denen Sklaven gejagt wurden , überlegte Frost. Aber als der Transporter noch tiefer sank, wurde erkennbar, dass das offenbar nicht der Fall war. Die unversehrt gebliebenen Siedlungen waren unbewohnt.
Der Transporter landete nach einem langen Tiefflug über die Oberfläche des Planeten auf einem großen Platz, mitten in einer nahezu unversehrt gebliebenen Stadt.
Das Außenschott wurde geöffnet.
Da die Druckverhältnisse auf der Oberfläche geringfügig über dem Luftdruck auf der Planetenoberfläche lagen, knallte die Atemluft aus dem sich öffnenden Außenschott. Ein Geräusch, das an eine Explosion erinnerte.
Für einen Moment glaubte Frost, dass sie taub war. Die Stimme des Morax aus der Fahrerkabine brüllte die Gefangenen an.
Kelris Translator übersetzte nur einen Bruchteil davon und das meiste ergab noch nicht einmal Sinn. Der Grund dafür lag in dem allgemeinen Stimmengewirr, das unter den Sklaven ausgebrochen war. Die ersten von ihnen stiegen durch das Außenschott ins Freie. Schließlich hatte auch Frost genügend Bewegungsspielraum. Sie hielt sich die ganze Zeit über möglichst in Kelris Nähe, denn schließlich war sie auf dessen Kommunikator angewiesen, wenn irgendwelche Befehle erteilt wurden.
»Wie sind die Strahlungswerte?«, wandte sich Kelri an einen der anderen J’ebeem, der das Ortungsgerät mit integriertem Geigerzähler bediente. Kelris Translator war permanent eingeschaltet. Nur deshalb konnte Frost verstehen, was die beiden J’ebeem sagten.
»Die Werte sind deutlich erhöht – besonders gilt das für die Neutronenstrahlung.«
»Habe ich mir gedacht.«
»Wer gesund ist, überlebt hier 24 Stunden.«
»Die meisten in unserer Gruppe sind aber nicht mehr gesund.«
»Dann wird es wohl Verluste geben.«
Kelri zuckte mit Schultern. »Besser hier als in der Sklavenhalle, wo wir die Todesfälle vor den Morax verbergen müssen, damit sie uns nicht dafür bestrafen.«
Den Rest der Unterhaltung verstand Frost nicht mehr, denn Kelri schaltete jetzt den Translator um. Er übersetzte nun nicht mehr von J’ebeem in Solar, sondern diente nun dazu, die Befehle des Morax-Kriegers zu verstehen, der mit großen Gesten und einem durchdringenden Gebrüll dafür sorgte, dass er zur Kenntnis genommen wurde.
Die Gefangenen sahen zu ihm hinüber.
Er gehörte zu einer Truppe von zwei Dutzend Kriegern, die soeben mit einem Sturmshuttle gelandet waren. Ihre Aufgabe war es offenbar, die Gefangenen zu bewachen.
Unter den Sklaven herrschte nun Schweigen. Sie warteten darauf, dass man ihnen sagte, was sie hier zu tun hatten.
Kelri schaltete wenig später den Translator um und fasste die Worte des Morax für Frost zusammen. »Wir werden auf verschiedene Verwaltungseinrichtungen verteilt, um Daten aus Großrechnern abzuzapfen und auf Kristalle zu speichern.«
Stelle ich mir sehr spannend vor – lediglich mit Grundkenntnisse in J’ebeem-Sprache und -Schrift! , überlegte Frost. Es sieht wohl so aus, als müsstest du ganz schnell dazulernen, sonst wartet irgendeine dieser fantasievollen
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