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Sternenfaust - 054 - Versklavt

Sternenfaust - 054 - Versklavt

Titel: Sternenfaust - 054 - Versklavt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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diesem Ort hatten sie offenbar Neutronenbomben verwendet. Die Messergebnisse waren ein Indiz dafür. Der relativ kleine Explosionsherd verursachte nur verhältnismäßig geringe Zerstörungen. Aber die Neutronenstrahlung tötete alles Leben, ließ jedoch Gebäude und technische Anlagen völlig unversehrt. Außerdem hatte Neutronenstrahlung den Vorteil, dass die Strahlungswerte relativ schnell wieder abflauten, sodass man strahlungsempfindliche Sklaven zur Bergung des Beuteguts auf die Oberfläche schicken konnte.
    Die J’ebeem besaßen zwar Medikamente, mit denen sich die Folgen überhöhter Strahlung rückgängig machen ließen – genauso wie die Menschen –, aber bei so massiven Angriffen wie die Morax sie führten, brach auch das beste Gesundheitssystem zusammen.
    Es war unmöglich, für Millionen J’ebeem schnell genug ausreichend Medikamente zu beschaffen. Ehe vielen Betroffenen geholfen werden konnte, waren sie bereits ein Opfer der Strahlung geworden.
    An Sklaven schienen zumindest die Morax an Bord der GRALASH derzeit keinen Bedarf zu haben. Anders war es nicht erklärbar, dass man so rücksichtslos vorging.
    Die Gefangenen wurden aufgeteilt.
    Man erwartete offenbar von jedem J’ebeem – oder wen auch immer die Morax dafür hielten –, dass er sich mit der Rechnertechnik auskannte und in der Lage war, die Datenbestände auf Kristallspeicher zu ziehen.
    Diese Kristallspeicher wurden von den Morax an die Gefangenen ausgegeben. Sie waren etwa faustgroß und über ein fest mit dem Kristall verbundenes Modul an die Terminals des Großrechners anzuschließen.
    Kelri teilte seine Gruppe noch einmal auf. Eine Einheit von jeweils, drei oder vier Gefangenen wurde in einen Kontrollraum des Rechenzentrums geschickt.
    »Schau dir genau an, was ich tue«, sagte Kelri an Frost gerichtet. »Versuch es dir zu merken oder wir werden alle darunter zu leiden haben.«
    Ich werde mein schwaches J’erde Gehirn auf Hochtouren zu bringen versuchen! , dachte Frost. Allerdings verkniff sie sich jeden Kommentar.
    »Ich wüsste eine andere Möglichkeit, die auch zeitsparender ist und vielleicht dafür sorgt, dass wir hier schneller fertig werden«, eröffnete Frost schließlich nach einigem Zögern.
    »Bitte!«, sagte Kelri.
    »Du gibst mir den Translator. Es ist bestimmt eine Funktion zur Zeichenerkennung eingebaut. Dann kann ich mit dem Kristallmodul ganz normal in das System gehen und die Daten übertragen.«
    »Die Morax verlangen, dass wir das Material in einen bestimmten Code komprimieren. Ein entsprechendes Programm ist auf den Kristallen schon vorinstalliert.«
    »Davon habe ich nichts gehört.«
    »Es ist immer dasselbe und dies ist schließlich nicht mein erster Einsatz dieser Art.«
    Frost zuckte mit den Schultern. »Wäre auch kein Problem.«
    Kelri zögerte. Dann nahm er den Translator vom Gürtel und warf ihn Frost zu. Sie fing ihn auf. »Bedenke, dass es Milan D’aertes Eigentum ist!«
    »Wie könnte ich das vergessen …«
     
    *
     
    Mit Hilfe des Translators stellte es für Frost kein Problem dar, in das Rechnersystem zu gelangen. Sie benutzte das Gerät einfach als externes Terminal. Auch der Anschluss des Kristallspeichers erwies sich als einfach.
    Über die Gründe dafür, dass man nicht einfach versucht hatte, eine Datentransmission zur GRALASH zu schalten, konnte Frost nur spekulieren. Sie nahm an, dass die Morax große Angst davor hatten, sich auf irgendeiner Welt, die sie plünderten, einen Datenvirus einzufangen, der möglicherweise ihr gesamtes Bordsystem außer Betrieb setzte. Dieses Risiko wollten sie offenbar nicht eingehen.
    Dana arbeitete sich gut ein.
    Sie stellte fest, dass in der Datenbank unter anderem die Aufzeichnungen der Raumkontrolle zu finden waren, die von Orbitalstationen überspielt und archiviert worden waren. Mit Hilfe des Komprimierungsprogramms, das auf dem Kristall bereits vorinstalliert war, speicherte Frost die Daten ab.
    Da sie davon ausgehen musste, dass diese Kristalle von den Herren der GRALASH sehr genau kontrolliert wurden, hatte es auch keinen Sinn, einfach irgendwelches sinnloses Zeug zu speichern. Zumindest erschien Frost das Risiko im Angesicht der manchmal sehr unberechenbaren Strafen, die die Morax verhängten, sehr hoch.
    Ich könnte eine Spur hinterlassen! , dachte Frost. Die STERNENFAUST und die anderen Einheiten aus dem Verband von Commodore Sakuro operieren in diesem Gebiet. Sie werden die Notrufe empfangen haben und irgendwann – wahrscheinlich viel zu spät

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