Sternenfaust - 054 - Versklavt
– mit einer Flottille der J’ebeem in diesem System eintreffen … Und vielleicht finden sie dann diese Flaschenpost.
Der Planet, auf dem sie sich befand, trug den J’ebeem-Namen Idrasa X. Die anderen Trabanten des Dreifachsterns, der das Zentralgestirn bildete, waren unbewohnt. Dort existierten allenfalls Verteidigungs- und Forschungsanlagen, hin und wieder auch mal ein Bergbaubetrieb.
Die Aufzeichnungen der Raumkontrolle hatten noch lange funktioniert, nachdem die Verteidigungskräfte der J’ebeem längst vernichtet worden waren. Selbst jetzt funktionierten viele Sonden und Beobachtungsstationen noch, sodass die Aufzeichnungen automatisch aktualisiert wurden.
Nur ist niemand mehr hier, der die Daten ablesen kann , dachte Frost. Aber das wird sich ändern, sollten Star Corps-Einheiten hier auftauchen. An diesen Gedanken klammerte sich Dana Frost geradezu. Zumindest die Neutronenstrahlung wird dann vollständig verschwunden sein, sodass es kein Problem ist, hier mit einem Außenteam zu landen …
Dass dies Wunschvorstellungen waren, war ihr auf der einen Seite durchaus bewusst. Aber es waren Wunschvorstellungen, die sie stärker machten und dazu beitrugen, dass sie bereit war, durchzuhalten und die Zähne zusammenzubeißen.
An irgendetwas muss man sich ja halten! , ging es ihr durch den Kopf.
Sie überprüfte die gegenwärtigen Positionsdaten, wobei sie auf die Darstellung auf dem kleinen Display des Translator angewiesen war. Schließlich wäre es sofort aufgefallen, hätte sie einen Großbildschirm in Pseudo-3D-Qualität aktiviert.
Zwei Morax-Mutterschiffe waren im Idrasa-System materialisiert und befanden sich im Orbit von Idrasa X. Die Ortungssignatur der GRALASH gab sie in den Datensatz ein, damit man unter den eingesetzten Star Corps Kräften wusste, welches Schiff man zu verfolgen hatte.
Darüber hinaus fand Dana den Zugriff auf einen Bergstrom-Sender, der zum Rechenzentrum gehörte. Sie programmierte die Übertragung der Daten per Überlichttransmission für den Zeitpunkt, da die Ortung der Idrasa-Raumkontrolle keines der Morax-Mutterschiffe mehr anzeigte.
»Du scheinst ja mit dem System ganz gut zurechtzukommen«, stellte Kelri fest. »Ich meine, wenn man bedenkt, dass du eine J’erde bist!«
»Ich gebe mir Mühe.«
»Aber nicht zu viel. Wir nutzen damit schließlich nur unseren Feinden.«
»Glaubst du, dass Schiffe der J’ebeem-Flotte uns folgen werden?«
»Ich hoffe es. Aber wir müssen realistisch sein. Ich glaube nicht, dass es derzeit für die Flotte überhaupt möglich ist, jedem Überfall nachzugehen und die Aggressoren vielleicht sogar bis jenseits der Territorialgrenzen des Reiches zu verfolgen. Dazu fehlen uns einfach die Schiffe.«
*
Nach ein paar Stunden mussten die Gefangenen die Datenkristalle bei den Gruppenführern abgeben und diese übergaben sie dann an die Morax. Eine Frau, die versucht hatte, einen der Kristalle zu verbergen, wurde von einem Morax-Krieger mit einem beiläufigen Rückhandschlag gegen die Wand geschmettert, an der sie zusammenbrach. Sie stand nicht wieder auf.
Anschließend wurde der Marsch zum Raumtransporter angetreten.
Aus Kelris Gruppe fehlten vier Sklaven, die auf Grund ihrer Vorschädigung den zwar sinkenden, aber immer noch erhöhten Strahlungslevel nicht überlebt hatten.
Dana und die anderen wurden wenig später in den Transporter gepfercht, der vom Boden abhob. Diesmal hatte Dana einen Platz mitten im Pulk, der es ihr nicht erlaubte, aus einem der Fenster zu sehen. Aber das reichte nicht, ihre frisch aufgekeimte Hoffnung zu verlieren.
Die Flaschenpost wurde hinterlassen! , dachte sie. Und eigentlich sind die Chancen auch gar nicht so schlecht, dass sie jemand findet .
Sie hatte noch immer große Schmerzen. Außerdem war sie müde. Die Strahlung, die ständige Anspannung, das dauernde Gefühl, sich in Lebensgefahr zu befinden – das alles hatte mehr an ihren Kräften gezehrt, als sie sich zunächst eingestehen mochte. Außerdem waren da natürlich immer noch die Folgen der Schläge, die sie erlitten hatte und die sie wohl auch noch eine ganze Weile an den Empfang in der Sklavenhalle erinnern würden.
Aber zum ersten Mal seit ihrer Entführung war sie von Optimismus erfüllt.
Der Transporter flog in den Hangar ein, das Außenschott öffnete sich und kehlige Morax-Stimmen brüllten unverständliche Anweisungen.
Willkommen daheim! , dachte sie sarkastisch.
*
»Wie war es?«, fragte Bran Larson sie, als sie in ihren
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