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Sternenfaust - 058 - Im Zeichen der Toten Götter

Sternenfaust - 058 - Im Zeichen der Toten Götter

Titel: Sternenfaust - 058 - Im Zeichen der Toten Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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kann es Ihnen nicht näher erklären, aber unser Gesprächspartner wartet zweifellos noch auf einen günstigen Moment, um uns ein paar unangenehme Wahrheiten mitzuteilen.«
    »Dann machen wir uns wohl am Besten auf einiges gefasst«, meinte Lexington.
    »Ich schlage vor, wir analysieren als Erstes das eingegangene Datenmaterial«, riet van Deyk.
     
    *
     
    Viele Lichtjahre entfernt, an Bord des Morax-Sklavenschiffs GRALASH …
    Dana Frost schlug wild um sich.
    Eines der spinnenartigen, zehnbeinigen Wesen, die ihr während des Schlafes über den Körper gekrabbelt waren, erwischte sie. Es flog durch die Luft, klatschte gegen die Wand und rutschte als matschiges Etwas zu Boden.
    Dana war sofort hellwach.
    Für einige Augenblicke erfüllte sie Panik.
    Eine Panik, von der ihr Verstand sagte, dass sie eigentlich unbegründet war. Schließlich war in all der Zeit, die sie nun schon als Sklavin auf dem Morax-Mutterschiff GRALASH verbracht hatte, kein Fall bekannt geworden, dass diese kleinen Pseudospinnen irgendjemandem an Bord ernsthaft geschadet hätten. Zumindest nicht, solange so klein waren. Frost vermutete nämlich, dass es sich um kleine Msssarrr handelte, die in ihrer ausgewachsenen Form einen unheimlichen Hunger auf die Gehirne ihrer Mitgeschöpfe hatten, einen Körper besaßen, der so groß wie der eines Menschen war und durchaus gefährlich waren.
    Zumindest ein Msssarrr hatte sich an Bord der GRALASH befunden. Um ein Haar wäre Dana Frost ihm zum rituellen Hirnfraß vorgeworfen worden.
    Das Einzige, was Dana stutzig machte, war der Umstand, dass die kleinen arachnoiden Quälgeister zehn Beine besaßen, ein ausgewachsener Msssarrr jedoch deren acht.
    Aber da bislang kaum etwas über die Entwicklungsstadien dieser Wesen bekannt war, konnte es ja durchaus sein, dass die Arachnoiden auf dem Weg zu ihrer Adoleszenz zwei Beine verloren.
    Vielleicht ein äußeres Zeichen ihrer Reife.
    Dana Frost sprang auf. Sie schüttelte die letzten Zehnbeiner von sich. Irgendwo muss sich auf der GRALASH ein Nest befinden , ging es ihr durch den Kopf. Diese Biester scheinen immer mehr zu werden, seit ich an Bord bin …
    Die kleinen Zehnbeiner schnellten davon. Dana erwischte noch einen von ihnen mit dem Fuß. Aber sie wusste, dass es völlig sinnlos war, sie dezimieren zu wollen.
    Im nächsten Moment erstarrte Dana, als sie merkte, dass sie beobachtet wurde. Es war eine Morax-Frau, die sie anstierte. Ein dumpfes Knurren kam jetzt aus ihrem mit Hauern bewehrten Maul. Die Frauen der Morax waren deutlich kleiner als ihre Männer – aber trotz allem ein Furcht erregender Anblick.
    Eine kurze Mono-Klinge hing der Morax-Frau vom Gürtel. Außerdem trug sie eine Fangpeitsche, die sich wie eine Schlinge um den Hals eines Sklaven legen konnte. Notfalls konnten damit auch Elektroschocks verabreicht werden.
    Dana war zwar seit einiger Zeit Eigentum des Morax-Kriegers und Schiffshäuptlings Taur – aber so gut wie alle Morax-Männer sahen es als unter ihrer Würde an, sich selbst mit ihren Sklaven auseinander zu setzen. Dazu hatten sie ihre Frauen.
    Bei Dana hatte es eine Ausnahme gegeben, weil sie für Taur in der Arena gekämpft hatte. Dadurch war sie für den Morax-Häuptling durchaus von Interesse gewesen. Doch diese Zeit war vorbei. Taur hatte einen J’ebeem zu seinem neuen Champion ernannt und Dana aller Privilegien beraubt, die damit einhergegangen waren. Nun war sie wieder eine Haus-Sklavin von vielen. Immerhin hatte man sie nicht zurück in die Massenquartiere geschickt.
    Mit der Zeit hatte Dana gelernt, die Morax anhand ihrer Gesichtszüge, der Länge ihrer Hauer und anderen Merkmalen zu unterscheiden. Hilfreich waren dabei insbesondere Narben, die sich männliche Morax vor allem im Kampf holten, während sie bei den Morax-Frauen wohl eher Folgen von erbitterten Kämpfen um den jeweiligen Rang innerhalb des Harems waren.
    Dass es dabei alles andere als zimperlich zuging, hatte Dana während ihrer Zeit in Taurs Haushalt bereits mitbekommen.
    Die Morax-Frau, die sie mit gefletschten Hauern anstierte, glaubte Dana zu erkennen. Das war Bragga. Sie hatte unter Taurs Frauen eine herausgehobene Stellung, da sie die Tochter von Atraan war, dem Stammesoberhaut der Zuur-Morax – also dem Kommandanten aller Morax-Schiffe, die sich im Gebiet der J’ebeem aufhielten.
    Inwiefern menschliche Begriffe wie Liebe und Zuneigung auf die Sozialordnung der Morax überhaupt anwendbar waren, blieb Dana nach wie vor ein Rätsel, aber sie hielt es für

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