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Sternenfaust - 058 - Im Zeichen der Toten Götter

Sternenfaust - 058 - Im Zeichen der Toten Götter

Titel: Sternenfaust - 058 - Im Zeichen der Toten Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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wahrscheinlich, dass Taur die Verbindung mit Bragga eher aus politischen Gründen geschlossen hatte. Für den Kommandanten der GRALASH war es schließlich wichtig, einen guten Draht zum Stammesoberhaupt zu haben.
    Dass Bragga ihrer herausgehobenen Stellung wegen unter Taurs anderen Frauen nicht sonderlich beliebt war, hatte Dana schon mitbekommen. Um das zu begreifen musste man auch keineswegs das Einfühlungsvermögen eines Christophorers besitzen. Es reichte schon, wenn man mitbekam, wie sich die Morax-Frauen untereinander anknurrten, wenn sie glaubten, dass Taur das nicht mitbekam.
    Besonders wurmte es dabei die anderen Frauen wohl, dass Bragga schlicht und ergreifend auf Grund ihrer Herkunft unantastbar war. Sie konnte sich selbst gegenüber Taur Dinge herausnehmen, die sich keine der anderen Haremsmitglieder jemals getraut hätte. Taur ließ sie erstaunlicherweise gewähren – er schien zu wissen weshalb.
    Dana setzte vorsichtig einen Fuß nach vorne, um einen etwas stabileren Stand zu haben. Sie ahnte nicht, was der Grund für die Aufmerksamkeit war, die Bragga ihr im Moment zuteil werden ließ. Gibt es vielleicht irgendetwas daran auszusetzen, wie ich meine Aufgaben im Haushalt erfüllt habe?
    »Die zehnbeinigen Unglückstiere haben um dich getanzt«, sagte sie. Der Translator, den Dana sich erobert und bisher mit allen Mitteln verteidigt hatte, wählte diese Übersetzung für das Konglomerat aus rollenden, sonoren Lauten, die aus dem auf Grund der enormen Hauergröße nie wirklich geschlossenen Maul der Morax-Frau drangen.
    »Ich verstehe nicht, was du meinst«, sagte Dana.
    Aus Erfahrung wusste sie, dass es besser war, sich rechtzeitig zu erkundigen, wenn Unklarheiten auftraten. Andernfalls konnte es sein, dass die Morax-Frauen aus Taurs Haushalt Danas Unverständnis sofort als Arbeitsverweigerung interpretierten. Die zumeist recht grobe und für den Sklaven schmerzhafte Reaktion ließ dann nicht lange auf sich warten.
    Bragga stieß einen Schrei aus, der Dana sofort zusammenzucken ließ. »Du Unglücksbotin! Du Freundin der zehnbeinigen Teufel! Du Krabbler-Hexe wirst unsere ganze Sippe in den Untergang stürzen und uns nur Unglück bringen.«
    »Was habe ich getan?«, fragte Dana.
    Bragga griff zur Fangpeitsche.
    Ehe Dana sich versah, hatte sich diese wie der Fangarm eines Kraken um ihren Hals gelegt. Dana konnte kaum atmen. Mit einem Ruck zog Bragga die ehemalige Kommandantin der STERNENFAUST II zu sich heran. Dana stolperte, konnte sich kaum auf den Beinen halten, zumal im nächsten Moment eine elektrische Ladung vom Hals aus ihren Körper durchraste.
    Bragga drückte auf einen Knopf, der am Schaft der Fangpeitsche zu finden war und genau in Höhe ihres wurstartig geformten, knochigen Daumens zu finden war. Die Peitschenschnur verkürzte sich dadurch. Dana wurde nach vorne gerissen. Bis auf wenige Zentimeter zog Bragga sie zu sich heran und fletschte dabei ihre imposanten Hauer, die jedes irdische Wildschwein vor Neid hätten erblassen lassen.
    »Ich habe es genau gesehen«, sagte sie. »Die Krabbler-Teufel haben um dich herum getanzt. Du musst sie verhext oder sie sonst wie unter deinen Einfluss gebracht haben!«
    »Nein, das ist nicht wahr!«, stieß Dana hervor.
    Dass die zehnbeinigen Krabbler auch den Morax gehörig auf die Nerven gingen, ohne, dass irgendjemand unter ihnen eine wirksame Maßnahme zu ihrer Bekämpfung gekannt hätte, war Dana auch schon aufgefallen. Doch die unflätigen Flüche, die insbesondere die Krieger der Morax bei dem Anblick der Spinnchen auszustoßen pflegten, hatte Dana nie besonders ernst genommen.
     
    *
     
    Bragga zog Dana ziemlich grob mit sich und stieß dabei durchdringende Rufe aus, die sofort die Aufmerksamkeit der anderen Morax-Frauen aus Taurs Haushalt erregten.
    Außerdem drückte Bragga auf einen Knopf an einem der technischen Geräte, die sich an ihrem breiten Gürtel befanden. Dana nahm an, dass es sich um einen Kommunikator handelte. Irgendein umgebautes Beutestück vermutlich, denn die Morax stellten nur wenige Dinge in eigener Produktion her.
    Bragga brachte Dana in einen großen Raum, der ansonsten nur von Morax betreten wurde.
    Dana wurde grob zu Boden gestoßen. Die Peitschenschlinge schloss sich noch immer um ihren Hals.
    »Ich kann kaum noch atmen!«, ächzte sie.
    »Jedes Sauerstoffmolekühl für dich ist ohnehin reine Verschwendung!«, knurrte Bragga.
    Dana versuchte die Schlinge etwas zu weiten, aber das war unmöglich.
    Immer wieder betätigte

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