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Sternenfaust - 058 - Im Zeichen der Toten Götter

Sternenfaust - 058 - Im Zeichen der Toten Götter

Titel: Sternenfaust - 058 - Im Zeichen der Toten Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Bragga unterdessen den Signalgeber ihres Kommunikators. Nach und nach kamen Taurs andere Frauen herbei. Sie musterten Dana, fletschten dabei ihre Hauer und stießen grollende Laute aus, von denen die meisten von Danas Translator jedoch keinerlei verbale Bedeutung zugewiesen bekamen.
    »Was sollen wir hier?«
    »Warum hast du uns gerufen?«
    »Holt Taur her!«, rief Bragga.
    Die anderen Morax-Frauen machten sich über ihr Ansinnen lustig. »So hochwohlgeboren bist du nun auch nicht, dass du über deinem angetrauten Krieger und Ehemann stehen würdest und dir anmaßen könntest, ihn herumzukommandieren!«, rief eine von ihnen.
    »Vergiss niemals, wer mein Vater ist!«, zischte Bragga zwischen den Hauern hindurch. Dabei fuhr ihre lange Zunge ein Stück aus dem lippenlosen Mund heraus, wodurch ein glucksender Laut erzeugt wurde. Eine Geste der Verachtung, wie Dana inzwischen herausgefunden hatte. Allerdings war ihr der genaue soziale Kontext dieser Geste noch nicht ganz klar. Es stand aber fest, dass sie eindeutig unfreundlich gemeint war.
    »Der große Atraan!«, höhnte die angesprochene Morax-Frau.
    Dana hatte einmal beiläufig mitbekommen, dass sie Paddra hieß. Inzwischen war sie sich allerdings nicht ganz sicher, ob dies vielleicht einfach nur eine verächtliche Anspielung auf eine Narbe war, die sich quer über ihr Gesicht zog. Zumindest übersetzte Danas Translator diesen Namen hin und wieder so, während er offenbar in anderen grammatischen Zusammenhängen unübersetzbar blieb. »Er ist letztlich auch nur ein Krieger und es wird sich zeigen, wie lange er sich noch in seiner Position halten kann. Man sagt, seine besten Jahre seien vorbei, Bragga …« Glucksende Laute, die Dana an ein verzerrtes Kichern erinnerten, kamen jetzt aus Paddras Maul. »Aber das bedeutet dann ja wohl, dass auch deine besten Jahre vorbei sein werden … Denn besonders fruchtbar bist du ja bis jetzt nicht gewesen und ansonsten gibt es ja wohl auch kaum etwas, was dich zu einem wertvollen Bestandteil von Taurs Haushalt machen würde.«
    Ein zustimmendes Geraune entstand. Offenbar war Paddra unter Taurs Frauen nicht die einzige, die so empfand.
    Eine Tür öffnete sich und die mächtige Gestalt eines Kriegers erschien. Er überragte die Frauen mindestens um anderthalb Haupteslängen. Seine Arme waren muskulöser als die schon sehr muskelbepackten Oberschenkel seiner Frauen.
    Taur stand einen Moment lang da, eine Pranke am Griff des mächtigen Monoschwertes, dass an seiner Seite hing, die andere zu einer Faust geballt, die einer monströsen Keule glich.
    Unmittelbar nach seinem Auftritt herrschte Schweigen unter seinen Frauen.
    »Du hast uns offenbar alle zusammengerufen, Bragga, du kräftige Tochter des Atraan!«
    Letzteres war eigentlich eine Formel der Respektsbezeugung.
    In diesem Zusammenhang wurde für Dana allerdings nicht deutlich, inwiefern Taur sie vielleicht mit Ironie vorbrachte. Allerdings hatte sie das deutliche Gefühl, dass sich die Situation nur zu ihren Ungunsten entwickeln konnte. Ich bin hier wohl so etwas wie Spielball in einem Match, dessen Regeln ich nicht einmal ansatzweise begriffen habe! , erkannte sie. Aber so sehr sie sich auch das Hirn darüber zermarterte, sie hatte im Augenblick keinerlei Chance, das Geschehen zu beeinflussen.
    »Du hast eine Unglücksbotin in deinem Haushalt!«, brachte Bragga nun vor. Sie stieß Dana nach vorne, sodass sie stolperte. Gleichzeitig betätigte sie einen Knopf an ihrer Fangpeitsche, sodass sich die Schlinge löste. Dana prallte hart auf den Boden, konnte sich gerade noch mit den Händen abfangen und rang nach Luft. Immerhin hatte sie jetzt nicht mehr die viel zu enge Schlinge um den Hals.
    Aber dass sich ihre Situation im Ganzen keineswegs verbessert hatte, wurde ihr nach Braggas letzten Worten klar. Darauf will sie also hinaus! Warum? Dass sie auf ihre Mitfrauen eifersüchtig ist, leuchtet mir ein – aber auf mich, eine Sklavin, die Taur zwar das Leben rettete und für ihn in der Arena siegreich war, aber trotz allem kaum mehr Stellenwert besitzt als ein Haushund, der es geschafft hat, einen Einbrecher zu verjagen?
    Dana erschien diese Möglichkeit absurd.
    Vielleicht will sie den anderen Frauen einfach nur demonstrieren, wie groß der Einfluss ist, den sie auf Taur ausübt! , ging es ihr ein paar Augenblicke später durch den Kopf. So groß nämlich, dass sie ihn dazu bewegen kann, sich selbst von einem lieb gewonnenen Spielzeug wie mir zu verabschieden …
    Dana erkannte

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