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Sternenfaust - 060 - Fluchtgedanken

Sternenfaust - 060 - Fluchtgedanken

Titel: Sternenfaust - 060 - Fluchtgedanken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M’Raven
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einzuimpfen. »Was also soll ich Kresh sagen?«
    Er seufzte ergeben. »Dass ich einen Arzt brauche«, entschied er nach einer Weile. »Auch wenn ich bezweifle, dass das etwas nützt.«
    Dana wandte sich an die Morax-Frau und schaltete den Translator von Jubar auf Moraxsprache um. »Er ist sehr krank und braucht einen Arzt seiner eigenen Spezies. Sonst stirbt er.« Sie war sich ziemlich sicher, dass »Arzt« mit dem Moraxwort für »Schamane« übersetzt wurde.
    Kresh stürzte sich jaulend auf Lemaro und tätschelte ihn, was sowohl ihn wie auch Dana zusammenzucken ließ. Was die Morax unter »tätscheln« verstanden, waren für Menschen und J’ebeem harte Schläge.
    »Du darfst nicht sterben, mein Tierchen«, säuselte sie. »Nein, nein, das lasse ich nicht zu. – Atraan! «
    Dana schloss kurz die Augen und brachte sich schleunigst außerhalb ihrer Reichweite in Sicherheit. Gerade rechtzeitig, denn Atraan stürmte mit einem Wutgebrüll aus einem Nebenraum herein, wo er sich mit einer anderen seiner Frauen vergnügt hatte.
    »Was ist jetzt schon wieder!« Er packte Kresh an der Kehle und riss sie hoch. »Dein Getue um dieses Tier geht langsam zu weit!«
    Er holte mit dem anderen Arm aus und machte Miene, Lemaro auf der Stelle zu erschlagen. Kresh packte den Arm und klammerte sich an ihm fest. »Sobald es wieder gesund ist, werde ich kein einziges Wort mehr über es verlieren«, versprach sie unterwürfig. »Aber es braucht Hilfe. Einen Schamanen.«
    Atraan war über dieses Ansinnen so verblüfft, dass er Kresh losließ. Sie nutzte das sofort aus und begann wieder, ihn abzuschlecken. Neben ihr fing Lemaro an zu würgen und hätte sich mit Sicherheit übergeben, wäre noch etwas in seinem Magen gewesen, das er hätte erbrechen können.
    »Verschwendung!«, knurrte Atraan und war schon wieder halb besänftigt. »Und sinnlos! Unsere Schamanen kennen sich mit den Sklaventieren nicht aus.«
    »Dann nehmen wir einen Schamanen seiner eigenen Art«, beharrte Kresh zwischen zwei langen Schleckern, die sich zielstrebig seinem Geschlechtsteil näherten.
    »Aber wir haben keinen«, stellte Atraan triumphierend fest und glaubte, das Problem damit gelöst.
    »Auf der GRALASH ist einer«, wagte Dana aus ihrer Deckung hinter einem Sessel einzuwenden.
    »Da hörst du es«, freute sich Kresh. »Lass ihn herholen.«
    »Die GRALASH gehört Häuptling Taur«, erinnerte Atraan sie, doch Kresh ließ das nicht gelten.
    »Und du bist der Oberhäuptling, mein trapputtokk «, schmeichelte sie.
    »Und denk doch nur, dass das dir die Gelegenheit gibt, mit Taur ein Spiel zu machen oder bei den Arenakämpfen zu wetten. Und natürlich auch dir auf Taurs Kosten den Bauch vollzuschlagen.«
    Atraan grollte, schien aber von der Aussicht durchaus angetan. »Taur hat unzählige Sklaven«, versuchte er dennoch, Kreshs Ansinnen abzulehnen. »Er wird kaum wissen, wer von ihnen der Arzt ist.«
    Kresh deutete auf Dana. »Aber dein Tier kennt ihn doch. Nimm es mit. Es wird ihn schon finden.« Sie schleckte noch eifriger an ihm herum. »Atra-haan«, jaulte sie dabei bettelnd in einer Weise, die Dana unter anderen Umständen zum Lachen gereizt hätte. » Atra-ha-haan! «
    Die Situation hatte beinahe etwas Komisches. Der kampferprobte Oberhäuptling der Morax ließ sich von seiner Lieblingsfrau gekonnt um den Finger wickeln.
    Vielleicht sollte Dana versuchen, bei Kresh den sprichwörtlichen Stein ins Brett zu bekommen, um dadurch ein paar Vorteile zu erreichen. Sie wusste allerdings im Moment nicht welche. Ihren größten Wunsch, ihr eins der Beiboote zu geben und sie gehen zu lassen, würden auch Kreshs virtuoseste Liebeskünste ihr nicht bringen. Dafür musste sie einen anderen Weg finden.
     
    *
     
    »Captain«, meldete Lieutenant Susan Jamil, die Kommunikationsoffizierin, »wir empfangen einen Funkspruch von den J’ebeem. Kommandant Talas von der MOND VON KANASH.«
    »Ah ja«, sagte Milton Lexington. »Auf den Schirm, Lieutenant.«
    Gleich darauf erschien auf dem Bildschirm das Gesicht von Siron Talas. Der J’ebeem-Kommandant war ein alter Bekannter der STERNENFAUST-Crew. Sie hatten mit ihm schon verschiedene Einsätze gemeinsam erfolgreich bestanden. Obwohl er Mitglied eines Adelshauses war und durch seine Frau einen indirekte Verbindung zum regierenden Triumvirat besaß, hatte er sich als vertrauenswürdig erwiesen. Er war nicht immer mit den Maßnahmen und Anordnungen seiner Regierung einverstanden und hatte seine eigenen Methoden, die zu umgehen, wenn

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