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Sternenfaust - 071 - Amok!

Sternenfaust - 071 - Amok!

Titel: Sternenfaust - 071 - Amok! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luc Bahl
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geringfügig größer als ein Gasplanet, war sogar noch weiter weg.
    Es half nichts – er musste es sich eingestehen: er hatte das Kraftfeld, auf dem sie surften und das zu den unsichtbaren Ausläufern der Gaswolke gehörte, schlicht und ergreifend nicht mehr unter seinem Board! Er hatte es verloren.
    »Mist!«, zischte er wütend. Sie würden ihn wieder einsammeln müssen. Peinlich war das. Zum Glück verfügte er über ein leistungsstarkes Funkgerät, mit dem sie ihn bequem orten konnten. Seufzend schaltete er es ein. Er glaubte schon das johlende Gelächter und den Spott zu hören, mit dem ihn seine Kameraden überschütten würden … aber egal. Es blieb ihm ja nichts anderes übrig, wenn er nicht hier draußen versauern wollte.
    »Hallo, hier Miller«, sagte er und bemühte sich um einen möglichst lockeren Tonfall, »ich fürchte, ihr werdet mich aufsammeln müssen. Aus einem mir unerfindlichen Grund mag mich dieses Kraftfeld nicht.«
    Er wartete eine höhnische Antwort ab. Aber da kam nichts.
    »Hallo!«, rief er. »Warum antwortet denn niemand?«
    Sie wollen mich schmoren lassen. Bestimmt hat ihnen Jefferson gesagt, antwortet jetzt bloß nicht, Leute, wir jagen ihm einen gehörigen Schrecken ein …
    Er überschlug in Gedanken die Reichweite des in seinem Raumanzug integrierten Antigrav-Aggregats und ließ es gleich wieder bleiben, weiter darüber nachzudenken. Für Kurzstrecken von ein paar hundert Metern, unter Umständen auch ein paar Kilometern in der Schwerelosigkeit war das Gerät prima geeignet. Ein nennenswertes Tempo entwickelte es kaum. Weit würde er damit nicht kommen. Notfalls allerdings zurück auf die Line .
    Nur, verdammt noch mal, wo war die?
    »Hallo! Antwortet gefälligst!«, rief er noch einmal ins Mikrophon. Sein Blick fiel auf den Radiusanzeiger des Funkgeräts: Aktuell betrug die Reichweite gerade mal einen knappen Kilometer.
    Das war, als ob er in einem schallisolierten Raum säße und versuchen müsste, sich nur mit Hilfe seiner Stimme mit Leuten in zehn Kilometern Entfernung zu verständigen.
    »Scheiße!«, brüllte er. Schlagartig waren ihm mehrere Dinge gleichzeitig klar: Seine Kameraden antworteten ihm nicht, weil sie nicht wollten, sondern weil sie nicht konnten! Und zweitens: Ihn umgab irgendetwas. Irgendetwas war da draußen um ihn herum, das seine Funkstrahlen absorbierte. Etwas Unsichtbares. Etwas, das die einfachen Ortungsinstrumente, die in seinem Raumanzug integriert waren, auch nicht anmessen konnten. Aber was?
    Dann traf es ihn mit einem Schlag. Das, was ihn umgab, war alles andere als unsichtbar, wie er gerade noch gedacht hatte. Allerdings war es auch nicht sichtbar, denn mit einem Mal konnte er nicht mehr und nicht weiter sehen, als bis zur Spitze seines Boards. Alles war dunkel um ihn herum, als hätte jemand aus einer Laune heraus das Licht sämtlicher Sterne ausgeknipst. Von der grandiosen Kulisse des nahen Materienebels war erst recht nichts mehr zu sehen. Von einem Moment zum nächsten raste er blind durch eine unbegreifliche Schwärze.
    Jetzt fühlte er sich wirklich allein. Mit jeder Minute legte er eine Entfernung von mehr als dreißig Kilometern zurück, gute fünfhundert Meter in der Sekunde.
    Und mit jedem Kilometer verringerte sich für seine Kameraden die Möglichkeit, ihn orten zu können. Es war einfach eine Frage der Mathematik – die Anzahl der Variablen in seinem Surf-Vektor potenzierte sich von Sekunde zu Sekunde und damit würde sich eine Suche nach ihm mehr und mehr wie die Suche nach einer Nadel im Heuhaufen ausmachen.
    Auf einen Schlag war das Hochgefühl verschwunden, das ihn angesichts der gewaltigen kosmischen Kulisse vorhin noch ergriffen hatte. Stattdessen spürte er auf einmal, wie er nur noch mit größter Mühe imstande war, Luft in seine Lungen zu pumpen. Es war, als schnürte ihm ein Draht die Kehle enger und enger zusammen.
    Er wusste genau, er würde hier draußen sterben.
     
    *
     
    »Er dreht wieder durch!«, schrie Marine Harris völlig überrascht.
    Entsetzt sah er auf dem Monitor, dass sich Caan innerhalb von Sekundenbruchteilen aus einem verständigen, beinahe freundlichen Gefangenen in ein rasendes Monster verwandelt hatte. Mit infernalischem Gebrüll hatte der Morax sich auf den Reinigungsroboter geworfen. Er hämmerte mit den bloßen Fäusten auf das Gerät ein, als handele es sich um einen Feind, den selbst ein Morax nur mit größtmöglichem Einsatz von Gewalt zu besiegen vermochte. »Das Gas! Schnell!«, rief er

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