Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sternenfaust - 072 - In Denuurs Reich

Sternenfaust - 072 - In Denuurs Reich

Titel: Sternenfaust - 072 - In Denuurs Reich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
Vom Netzwerk:
können, nun mit Ausfall der Bordelektronik auf ein Minimum geschrumpft war, drohte sich unter vielen Kämpfern an Bord Resignation und Verärgerung breitzumachen.
    Natürlich konnte niemand etwas dafür, dass das Sturm-Shuttle mit dem bezeichnenden Namen DENUURS GNADENLOSE WUT von den Ionenkanonen der Fremden außer Gefecht gesetzt worden war. Schon gar nicht der Kommandant Shatram. Aber das hieß nicht, dass sich die Stimmung nicht immer und überall zuerst gegen den jeweiligen Befehlshaber richten konnte, wenn eine militärische Operation nicht gut lief.
    Shatram ahnte, dass es nicht so ganz leicht sein würde, unter seiner Truppe wieder ein Mindestmaß an Optimismus und Zuversicht herzustellen.
    »In spätestens drei bis vier Stunden ist es so kalt hier drinnen, dass selbst Morax erfrieren«, stellte der Pilot fest. »Und dabei haben wir es noch gut getroffen. Wenn wir uns auf der Sonne zugewandten Seite des Riesenschiffs befänden, würden wir regelrecht gegrillt – und ich gebe gerne zu, dass ich lieber erfriere als verbrannt werde!«
    Shatram hingegen hatte überhaupt nicht vor zu sterben.
    Jedenfalls nicht auf diese erbärmliche Weise.
    Im Kampf – das war in Ordnung.
    Nicht als hilflos im All treibender Zuschauer eines Gefechts, das die besten Aussichten hatte, sehr ruhmreich zu werden.
    Ruhmreich genug, um auf mich aufmerksam zu machen und dafür zu sorgen, dass man mich nicht nur als den Sohn des noch viel ruhmreicheren Tazaror Halbschädel wahrnimmt! , ging es dem Stoßtrupp-Kommandanten durch den Kopf. Wenn ich jetzt nicht wegen dieses dummen Fehlers ausfalle!
    Aber das Schicksal schien sich gegen ihn verschworen zu haben.
    Auch die regelmäßigen, voller Inbrunst vor der Schlacht zelebrierten Gebete an den allmächtigen Denuur hatten offenbar nichts genutzt. Es schien, als bliebe ihm nichts übrig, als abzuwarten, dass eins der anderen Shuttles ihn und die anderen Insassen der DENUUES GNADENLOSER ZORN hier aufsammelte.
    Jetzt ertappte sich Shatram seit Ausfall der Bordsysteme schon dabei, dass er nicht nur mit seinem Schicksal, sondern auch mit seinem Gott haderte.
    Hatte er denn nicht in besonderer Weise sein Leben dem Dienst an Denuur gewidmet? Und hatte er nicht durch das Schleifen seiner Hauer dies sogar äußerlich auf eine Weise dokumentiert, die eigentlich eine Belohnung verdiente?
    Warum war Denuur offenbar ihm gegenüber so kalt und hartherzig?
    Dass sein Gott sich von ihm abgewandt hatte, konnte Shatram kaum glauben, aber die Zeichen deuteten neutral betrachtet genau in diese Richtung.
    Aber dann schien Gott Denuur persönlich in das Schicksal des jungen Kommandanten einzugreifen.
    Eine Erschütterung ging durch das Shuttle.
    Da das Ortungssystem ebenfalls ausgefallen war, hatte man an Bord das Auftauchen des Objekts, mit dem der Zusammenstoß erfolgte, nicht rechtzeitig erkennen können. Wie aus dem Nichts war das Objekt im Sichtfenster plötzlich aufgetaucht und im nächsten Moment hatte es auch schon den Zusammenprall gegeben.
    »Das muss ein zerschossenes Wrack gewesen sein!«, meinte der Shuttle-Pilot. »Jedenfalls – wenn ich nach meinem Augenmaß gehe, haben wir gerade die Kursänderung bekommen, die du wolltest, Kommandant!«
    Shatram blickte aus dem vorderen Sichtfenster.
    »Tatsächlich!«, murmelte er.
    Das Shuttle hatte sich um fast dreißig Grad gedreht.
    Das gigantische Tellerschiff beherrschte jetzt den gesamten, durch das vordere Fenster sichtbaren Ausschnitt. Ein Koloss! Dass auch andere Spezies als die Morax derartig große Schiffe bauen konnten, war faszinierend.
    Jetzt stellte Shatram fest, dass sich auch die Geschwindigkeit etwas erhöht hatte. Die Beschleunigung der DENUURS GNADENLOSE RACHE machte sich in einem deutlich wahrnehmbaren Andruck bemerkbar. Die entsprechenden Absorber arbeiteten wie fast alles andere an Bord auch nicht mehr.
    »Wir kommen der Beute doch noch nahe!«, sagte Shatram – wieder sehr viel optimistischer. Er überprüfte den Sitz seiner Projektilwaffe am Gürtel und rückte das Mono-Schwert zurecht. Den Sicherheitsgurt seines Schalensitzes hatte er bereits abgeschnallt. So etwas war ohnehin nur etwas für Weichlinge.
    »Wir fliegen jetzt frontal auf das Ziel zu!«, stellte der Pilot fest.
    »Großartig!«, murmelte Shatram, den das Jagdfieber erneut ergriffen zu haben schien. Ein Fieber, von dem er hoffte, die anderen Morax-Krieger im Shuttle wieder anstecken zu können.
    Zu berechnen, wie lange das Shuttle noch brauchen würde, bis es mit dem

Weitere Kostenlose Bücher