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Sternenfaust - 072 - In Denuurs Reich

Sternenfaust - 072 - In Denuurs Reich

Titel: Sternenfaust - 072 - In Denuurs Reich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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erwählt wurde, ihm zu dienen und ihn zu schützen!«
    Schweigen folgte.
    Es war alles gesagt.
    Tazaror wusste, dass jede Verteidigung ihm nur als Schwäche ausgelegt werden würde. Die Wahrheit spielte keine Rolle mehr. Seine Feinde hatten auf ganzer Linie gewonnen. Und auch das Eingeständnis einer Niederlage gehörte zu den Tugenden eines Morax-Kriegers.
    Die Konsequenz der sogenannten Ketzerei war natürlich der Tod oder die Verbannung.
    Für einen Morax war beides ohnehin so gut wie gleichbedeutend.
    Die Zuur-Morax hatten überleben können, weil sie als geschlossener Stamm verfemt worden waren – und weil seinerzeit wohl die Gelegenheit gefehlt hatte, sie restlos auszurotten, was eigentlich zwingend hätte geschehen müssen.
    Aber manchmal mussten die Erfordernisse des Glaubens eben mit der Macht des faktisch Machbaren einen Kompromiss eingehen. Selbst tief gläubige Barar-Morax blieben Pragmatiker genug, um das zu akzeptieren.
    Alles, was mir bleibt, ist ein ehrloser Tod! , dachte Tazaror verbittert. Entweder sterbe ich als ehrlos Hingerichteter oder während eines ehrlosen Angriffs, der während einer Gefechtssituation ausgeführt wurde.
    Doch insgeheim bewunderte Tazaror in diesem Augenblick das strategische Geschick seines Gegenspielers.
    Er hatte eine Situation erschaffen, in der alles fast zwangsläufig zu seinen Gunsten laufen musste.
    Er brauchte nur zuschauen und die Ernte seiner Intrige einfahren.
    Aber diesen absoluten Triumph wollte Tazaror ihm nicht gönnen.
    Er riss sein Mono-Schwert aus der Scheide.
    Die Klinge wirbelte durch die Luft. Wie ein Berserker stürzte Tazaror nach vorn.
    Noch musste man mit ihm rechnen!
    Noch!
     
    *
     
    Die Brückenmannschaft der STERNENFAUST war noch mit der Analyse der tellerförmigen Gebilde auf ihrer Oberfläche beschäftigt, als von der Raumyacht der Mantiden ein Invasionsalarm gemeldet wurde. Ein Mantide erschien auf dem Panorama-Schirm. An einem Emblem war erkennbar, dass es sich um einen der Raumoffiziere auf der LEKKEDD handeln musste – aber über derartige Details wusste bei den Insektoiden allenfalls Bruder William Bescheid. Der Mantide öffnete seinen Kauschlund. Die Beißwerkzeuge schabten gegeneinander, doch es war kein Laut zu hören.
    »Der Audio-Kanal ist gestört«, sagte Lieutenant Jamil.
    »Eine Folge der tellerförmigen Objekte?«, wollte van Deyk wissen.
    »Nein – jedenfalls nicht bei uns«, widersprach die Kommunikationsoffizierin. »Die Ursache ist auf der LEKKEDD zu suchen.«
    Im Rücken des Mantidenoffiziers, der verzweifelt, aber ungehört in sein Mikro hineinsprach, erschien einer der Weltraumbarbaren. Ein Morax-Sturm-Shuttle hatte es offenbar geschafft, nicht nur ein paar dieser rätselhaften Tellerobjekte anzubringen, sondern auch die Außenhülle zu durchdringen und das Mantidenschiff zu entern.
    Der mantidische Raumoffizier drehte sich herum. Ein blau schimmerndes Mono-Schwert wirbelte durch die Luft. Es durchdrang nicht nur den Chitinpanzer des Mantiden, als ob es sich um einfachen Uniformstoff handelte, sondern auch noch die Funkkonsole.
    Damit fiel jetzt auch der Videostream der Übertragung aus.
    Der Panorama-Schirm blieb für einige Augenblicke dunkel.
    Dann erschien ein Bildausschnitt, der die mantidische Raumyacht vor dem Hintergrund der gigantischen STOLZ DER GÖTTER der J’ebeem zeigte – ein Bild von der STERNENFAUST selbst und nicht mehr von der LEKKEDD.
    Davor und dazwischen war eine Unzahl noch kleinerer Objekte zu sehen – Jäger und Sturm-Shuttles der Morax. Ein Großteil davon war auf Grund des Beschusses mit den Ionenkanonen der J’ebeem nicht mehr oder nur noch eingeschränkt manövrierfähig.
    Lieutenant Briggs vergrößerte den Zoom-Faktor und die Brückenbesatzung der STERNENFAUST erstarrte bei dem Bild, das sich ihr bot.
    Das Morax-Shuttle, das an die Außenhülle der Mantidenyacht angedockt hatte, war deutlich zu sehen. Ein weiteres, offenbar zuvor bei Kampfhandlungen zerstörtes Shuttle trieb ausgebrannt und führerlos im All.
    »Versuchen Sie erneut Kontakt zu den Mantiden zu bekommen!«, befahl Frost an ihre Funkoffizierin gewandt. Dana machte sich große Sorgen im Kkiku’h und seine kleine Mannschaft.
    Susan Jamils Finger glitten in rasender Geschwindigkeit über die Sensorpunkte ihres Touchscreens. »Kontaktaufnahme derzeit nicht möglich, Captain! Es gibt keinerlei Funkquellen mehr an Bord des Mantidenschiffs. Vor wenigen Augenblicken wurde eine automatische Notrufboje ausgesetzt.« Lieutenant

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