Sternenfaust - 072 - In Denuurs Reich
zurückdachte.
Einer der Morax-Krieger stürzte sich jetzt mit seinem Mono-Schwert in der Pranke auf den überlebenden Wächter und wurde durch ein Projektil gestoppt. Wie erstarrt stand der Weltraumbarbar eine Sekunde lang da, ehe er zu Boden stürzte. Ein weiterer Morax wartete jedoch nicht so lange, bis das geschehen war, sondern griff ebenfalls an.
Er war schnell genug bei dem Wachsoldaten und hieb ihm mit dem Mono-Schwert den Waffenarm ab.
Die blau schimmernde Klinge beschrieb eine kreisende Bewegung und teilte den J’ebeem anschließend in der Mitte durch. Siron Talas war indessen einen Schritt nach vorn gegangen. Seine Finger glitten über die Schaltungen an der Konsole. Er aktivierte eine Funkverbindung im Konferenzmodus zu den anderen Schiffen des Verbandes. »Notruf! Hier Siron Talas! Die Zentrale der STOLZ DER GÖTTER wird gerade besetzt.«
Aus den Augenwinkeln heraus sah er die gewaltige Gestalt eines Morax-Kriegers, der mit einem Satz sogar den Sessel des Kommandanten übersprang und sicher auf seinen großen Füßen landete. Die unglaublich stark ausgebildete Beinmuskulatur der Morax machte solche Sprünge auch ohne die Servo-Unterstützung eines speziellen Kampfanzugs oder ein Antigravaggregat möglich.
Der Morax-Krieger hob sein Mono-Schwert mit beiden Händen.
Siron Talas taumelte hastig zu Boden, rutschte an der Konsole entlang und hob abwehrend die Hände. Innerhalb des nächsten Augenaufschlags erwartete er, dass die Mono-Klinge des Morax seine Knochen zerteilte, als würde sie durch weichen Schaumstoff fahren.
Wieder ertönten ein paar Befehle.
Der Krieger senkte die Waffe.
Ein offenbar ranghöherer Morax-Krieger trat auf Siron Talas zu.
Er schaltete den Translator ein, den er am Gürtel trug. Dann beugte er sich über den gestürzten Kommandanten der STOLZ DER GÖTTER, packte ihn grob am Kragen und hob ihn hoch, als wäre er gewichtslos.
So stellte er ihn wieder auf die Füße.
»Das Brückenpersonal brauchen wir, um dieses Schiff bedienen zu können«, stellte er fest. »Wer überflüssig ist und wer sich als Gefangener eignet, werden wir später sehen.«
»Denuur wird sich freuen, wenn wir ihm dieses gigantische Teller-Schiff nahezu unbeschädigt übergeben können«, sagte jener Krieger, der Siron Talas um ein Haar zerteilt hätte.
Einen furchtbaren Moment dachte der Kommandant daran, was wohl aus seiner Frau geworden war. Wenn die Morax es geschafft hatten, diesen Teil der STOLZ DER GÖTTER einzunehmen, dann war zweifellos auch bereits jene Sektion betroffen, in der sich die Krankenstationen und Labore befanden, denn Taila Sakala war Ärztin an Bord der STOLZ DER GÖTTER. Und im Gegendsatz zu mir ist Taila nicht unbedingt unverzichtbar für diese Barbaren! , fuhr es dem J’ebeem siedendheiß durch den Kopf.
Aber im Moment gab es nichts, was er tun konnte, um herausfinden, was mit ihr geschehen war.
»Senden Sie einen Funkspruch an den kläglichen Rest Ihrer Besatzung, der uns noch Widerstand leistet!«, befahl der Morax-Anführer. »Jeder, der aufgibt, wird am Leben gelassen.«
»Und zu einem Sklaven!«, stellte Siron Talas mit zusammengebissenen Zähnen fest.
»Zu einem Diener im Dienst an Denuur«, korrigierte der Morax.
»Das scheint mir dasselbe zu sein.«
Siron Talas bekam die Spitze eines Mono-Schwertes unter die Nase gehalten. So dicht, dass die Spitze für einen kurzen Moment seine Haut berührte. Das Blut schoss ihm sofort aus der betreffenden Stelle am linken Nasenflügel.
»Diese Klingen sind verflucht scharf, Sklaventier!«, sagte der Morax. Und selbst die unvollkommene Modulation des Morax-Translators, bei dem es sich wohl um irgendein mehr oder minder primitives Beutestück handelte, konnte nicht verschleiern, dass es sich um nichts anderes als eine offene Todesdrohung handelte. »Und der Großteil deiner Besatzung hat das schon am eigenen Leib feststellen können. Wenn du noch ein paar wiedersehen willst, dann würde ich dir empfehlen, zu kooperieren.«
Vielleicht sollte ich nicht allzu sehr auf den Unersetzbarkeitsfaktor bauen! , dachte Siron Talas und wischte sich das Blut von der Nase.
*
»Wenn die Morax wirklich die Zentrale der STOLZ DER GÖTTER besetzt haben, werden sie in Kürze auch die Ionenkanonen des Schiffes in ihrer Gewalt haben«, stellte Mutawesi fest. Der Taktikoffizier der STERNENFAUST hob die Augenbrauen.
»Soweit noch manövrierfähig, gehen die Morax-Jäger und Sturm-Shuttles jetzt auf Abstand zur STOLZ DER GÖTTER«,
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