Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sternenfaust - 074 - Kern der Macht (2 of 2)

Sternenfaust - 074 - Kern der Macht (2 of 2)

Titel: Sternenfaust - 074 - Kern der Macht (2 of 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M’Raven
Vom Netzwerk:
sich fortgepflanzt und ihren Nachkommen alles über die Maschinen eines KROLUAN beigebracht, was sie selbst wussten.
    Das war nicht weiter schwierig, denn obwohl keiner ihrer Nachkommen jemals eine KROLUAN-Maschine gesehen hatte oder sehen würde, so war doch das Wissen um deren Aussehen und Funktion in ihren Genen verankert wie überhaupt das gesamte Wissen ihres Volkes. Jede Erfahrung, die einer von ihnen machte, gab er mündlich an alle anderen weiter, und was einmal im Gedächtnis eines Snioranku gespeichert war, wurde auf die nächste Generation vererbt. Sollten die drei nachfolgenden Generationen also jemals wieder auf, vielmehr in einen KROLUAN gelangen, so würden sie sich problemlos darin zurechtfinden und wissen, was sie zu tun hatten.
    Doch dieses Wissen war hier völlig überflüssig. Hier war nur wichtig, die Feinde zu kennen und zu überleben.
    Alirr hatte die Kristallebene erreicht und blieb abrupt stehen. An einem der Wasserreservoirs hielten sich unzählige Wesen auf, die sie nie zuvor gesehen hatte. Sie verbarg sich hinter einem Felsen und beobachtete die Fremden. Die meisten von ihnen saßen oder lagen am Boden. Wahrscheinlich ruhten sie, oder sie waren verletzt. Andere beschäftigten sich mit Tätigkeiten, deren Sinn sie nicht erfassen konnte. Doch einige andere bauten dagegen eindeutig Waffen. Alirr war sich nicht sicher, ob sie Feinde der Snioranku waren und ihre Siedlung angreifen wollten. In jedem Fall mussten die anderen Wachläufer und die Siedlung gewarnt, die Verteidigung organisiert werden. Ohne von den Fremden bemerkt zu werden, schlich sie davon.
     
    *
     
    Der Alarm versetzte das ganze Camp augenblicklich in Verteidigungsbereitschaft. Während der letzten Tage hatten die drei Crews eine Taktik entwickelt, diese möglichst effizient zu gestalten: Sie bildeten konzentrische Kreise. Den äußeren Ring stellten die Marines und Sicherheitswachen der Kridan und J’ebeem. Im Inneren des Rings befand sich ihre Ausrüstung zusammen mit jenen Menschen, Kridan und J’ebeem, die keine Waffen zur Verteidigung besaßen. Darum herum stand eine Gruppe Kridan, die mit dem Rücken zur Mitte bereit waren, etwaige Feinde mit ihren Bumerangs anzugreifen. Kniend vor ihnen befanden sich mit Steinschleudern bewaffnete J’ebeem. Sobald die Kridan ihre Bumerangs verschleudert hatten, standen sie auf und übernahmen die Verteidigung. Vor ihnen wiederum knieten Menschen mit Pfeil und Bogen, die aus dieser Lage heraus schießen konnten. Sollte der äußere Ring der Verteidiger durchbrochen werden, mussten die Angreifer immer noch drei innere Verteidigungsringe überwinden, ehe sie an die begehrte Ausrüstung herankamen. Doch bisher hatten sich alle Angreifer bereits von dem äußeren Ring abschrecken lassen.
    Die mögliche Bedrohung, die jetzt so unerwartet aufgetaucht war, bestand aus einer Gruppe von etwa dreißig Wesen, die eine entfernte Ähnlichkeit mit den Rhukapai hatten. Ihre Körper glichen schlanken Säulen mit einem birnenförmigen Kopf. Doch damit endete auch schon die Ähnlichkeit. Während die Rhukapai in der Lage waren, ihre Körper so flexibel umzuformen, dass sie Gliedmaßen immer nur nach Bedarf ausbildeten, so schienen die Fremden über fest am Körper sitzende Glieder zu verfügen. Zumindest besaßen sie alle dieselbe Anzahl und Form von Extremitäten an jeweils denselben Stellen: zwei schlanke Beine und acht Arme, deren Enden unterschiedlich ausliefen und in Fingern, Kugeln, Schaufeln und beweglichen Tentakeln mündeten. Ihre Haut zeigte einen rosaroten Schimmer, und ihre drei dunklen Augen saßen an den Spitzen von fühlerähnlichen Auswüchsen, die sich nach allen Seiten bewegten und über den Kopf hinweg eine 360-Grad-Sicht erlaubten.
    In ihren Finger- und Tentakelenden hielten sie metallene Stäbe, die durchaus Waffen sein konnten.
    »Captain«, meldete Telford über Headset, »da kommen noch mehr.«
    Die Marines hatten die Helmvisiere ihrer Panzeranzüge heruntergeklappt. Im Inneren befanden sich Scanner, die nicht nur den Infrarotbereich erfassten, sondern auch eine Entfernung bis zu fünf Kilometern heranzoomen konnten.
    »Wir sollten das Feuer eröffnen, bevor die es tun«, riet Mirrin-Tal.
    »Nicht solange wir nicht wissen, was sie von uns wollen«, widersprach Dana.
    »Unsere Ausrüstung und unsere Vorräte wie alle anderen auch, die uns vor ihnen schon angegriffen haben«, war der kridanische Kommandant überzeugt. »Ihren Pazifismus in allen Ehren, Captain Frost, aber hier ist

Weitere Kostenlose Bücher