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Sternenfaust - 075 - Das Tor zur Hölle

Sternenfaust - 075 - Das Tor zur Hölle

Titel: Sternenfaust - 075 - Das Tor zur Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luc Bahl & San Fuller
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Steinquader? – herum, in der Hoffnung, einen Eingang und damit vielleicht sogar Denuur selbst zu finden. Wenn er auch nur ansatzweise so mächtig war wie wir glaubten, war er vielleicht imstande, die anderen zu retten; und ich war fest entschlossen, dieses geheimnisvolle Wesen dazu zu überreden, wenn ich es traf.
    Doch es war vergeblich. Die Quaderpyramide wies keinen Eingang auf. Ich beschloss also, auf die anderen zu warten. Es blieb mir ja auch nichts anderes übrig. Ich dachte an den Wächter zurück, der jedem von uns in einer anderen Form erschienen war. Vielleicht wollte Denuur nur mit der Gruppe als Ganzes sprechen und sich erst zeigen, wenn die gesamte Delegation wieder vollständig war.
    Ich saß eine Weile am Ufer des Teichs und dachte nach, was ich wohl als Nächstes tun sollte – mein Verstand weigerte sich noch, die offensichtliche Tatsache anzuerkennen, dass ich wohl der einzige Überlebende der Expedition war. Ich wollte erst nur auf die anderen warten und sah in Richtung auf die Wüste, aus der ich gekommen war. Vielleicht kamen die anderen ja auch von da und hier war der beste Punkt, sie schon von Weitem zu sehen.
    Die Sonne war schon ein merkliches Stück weitergewandert, da spürte ich, wie jemand von hinten an mich herantrat. Ich erschrak so sehr, dass ich fast vornüber kippte. Als ich mich umdrehte, stand mir ein Mönch gegenüber – sehr zu meiner Überraschung ein Christophorer-Mönch, was ich sofort am dunklen Grau seiner Baumwollkutte erkannte! Mir fehlten die Worte, doch das war nicht weiter tragisch, denn die Gestalt sprach als erstes: »Wer seid ihr?«
    Ich starrte den Mann in der Kutte an und registrierte erst jetzt, wer da vor mir stand. Es war ein alter Mönch und obwohl er seine Kapuze hochgeschlagen hatte, war sofort klar, dass es sich bei meinem Gegenüber um einen der Boten Denuurs handeln musste – seine Augen wiesen die gleiche silbrigweiße Iris auf, die ihm und seinen»Kollegen« zu eigen war. Sein Gesicht war alt und faltig, und trug einen seltsamen Ausdruck. Doch das allein war es nicht, was mich letztendlich an dieser Gestalt vor mir entsetzte. Ich erkannte an seinen Gesichtszügen, dass sich dieser Bote nicht wie die anderen an mehreren meiner Kameraden orientiert hatte, sondern an mir selbst und nur an mir, denn sein Aussehen wies frappante Ähnlichkeit mit meinem eigenen auf. Doch er war älter als ich: mir starrte mein eigenes Gesicht, wie es vielleicht in 50 Jahren aussehen mochte, unter dieser Kapuze entgegen.
    Ich spürte, wie es mir kalt den Rücken hinab lief, denn es war ein unheimliches Gefühl, gewissermaßen mit einem älteren Selbst zusammenzutreffen. Doch mit Anstrengung trotzte ich dem Entsetzen und beschloss, den Boten nicht so ohne Weiteres wieder gehen zu lassen.
    »Du … du bist ein Bote Denuurs, du müsstest doch wissen, wer ich bin und wie ich hierherkomme.«
    Mein Gegenüber sah mich auf die gleiche seltsam leere Art an, wie das der Torwächter Denuurs getan hatte, bevor es uns hier auf diese Wüstenwelt verschlagen hatte.
    »Ihr seid nicht der Führer eurer Gruppe. Das habt ihr bereits am Tor gesagt. Einige Viele sind gekommen, um Denuur zu sehen.«
    Ich hatte mich wieder etwas gefangen und erhob mich, um dem Wesen Auge in Auge gegenüberstehen zu können. »Ich verstehe nicht genau, was du meinst«, antwortete ich vorsichtig. Vielleicht kam es jetzt wirklich darauf an, was ich hier in diesem Gespräch erreichen konnte; vielleicht war ich der einzige Überlebende der Delegation unserer Völker und damit derjenige, von dem es abhing, dass die Besatzungen der SEDONGS RACHE, der STERNENFAUST und der STOLZ DER GÖTTER wieder nach Hause kamen. Ich sammelte meine erlernten diplomatischen Kenntnisse, die man mir in der Brüderschule auf Sirius III beigebracht hatte und versuchte, das Gespräch fortzusetzen. »Du hast allerdings recht, wenn du sagst, ich bin nicht der Führer unserer Gruppe. Das ist der mit dem Namen Siron Talas.«
    »Der mit dem Namen Siron Talas.« Der falsche Christophorer schien diese Information nicht sofort einordnen zu können. »Ihr seid nicht von einem Volk. Doch dies muss warten, bis die Gruppe bereit ist. Denuur wünscht zuerst andere Daten zu vervollständigen. Dies ist seltsame Kleidung.« Die Gestalt wies an sich herab. »Denuur ist diese Art der Verhüllung eines Körpers unbekannt. Die meisten Forschungsobjekte pflegen einen derartigen Brauch nicht. Verratet den Zweck.«
    Ich war für einen Moment sprachlos und

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