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Sternenfaust - 081 - Der Hohe Rat

Sternenfaust - 081 - Der Hohe Rat

Titel: Sternenfaust - 081 - Der Hohe Rat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sascha Vennemann
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aus verfolgen kann?«
    »Ich denke, das wird sich machen lassen. Darf ich fragen, warum?« Dana war neugierig. Bei Maunga musste man immer auf Überraschungen gefasst sein.
    »Nun, dort werden wir vielleicht an die Informationen kommen, die uns Wynton R. Canetti so eifrig vor uns verheimlichen wollte.« Maunga schmunzelte. »Wollen doch mal sehen, ob wir der Sache nicht auf die Spur kommen.«
    Dana wandte sich an ihren Ruderoffizier. »Mr. Santos, wir fliegen eine Schleife ins Epikur-System. Programmieren Sie einen Kurs, der uns außerhalb des Systems aus dem Bergstromraum bringt.«
     
    *
     
    Der rote Sand auf der endlosen Ebene vor dem Olympus Mons kräuselte sich im leichten Wind nur ab und zu. Die leichte Brise war nicht zu vergleichen mit einem der legendären Sandstürme, die den Planeten in regelmäßigen Abständen heimsuchten.
    Hier allerdings, innerhalb der Forschungsanlage von Far Horizon , bekam man von dem Marswetter allenfalls etwas mit, wenn man durch die gläsernen Verbindungstunnel ging, die die einzelnen kuppelartigen Gebäude miteinander verbanden. Der grobkörnige Marsstaub prasselte hier wie Hagel auf die Oberfläche der halbrunden Röhren.
    Valentina hatte bei ihrer Ankunft nicht genau zählen können, wie viele Kuppeln die Anlage umfasste. Es mussten jedoch mehr als ein Duzend sein und durch die Hälfte davon hatte sich die Rothaarige schon führen lassen. Das PFS-Virus war laut den Dateien, die Franz Jackson, der Firmenvorsitzende von Far Horizon , ihr zugespielt hatte, auf dem Mars produziert worden. Die dortigen Labors hatten die entsprechende technische Ausrüstung und auch sonst hatte Rudenkos Sicherheitsberaterin keinen Zweifel an der Echtheit dieser Informationen.
    Der Termin war verdächtig schnell zustande gekommen – offensichtlich schien man es als selbstverständlich anzusehen, dass sich die Sicherheitschefin Rudenkos nach dem Stand der Forschungen erkundigen wollte. Als wäre es Routine, dass der Vorsitzende des Hohen Rats mit Virus-Entwicklungen zu tun hat , dachte Valentina argwöhnisch.
    An ihrer Seite war ein junger Laborant mit mittellangem braunem Haar, das in krausen Locken über seine Schultern fiel. Der Mann mochte höchstens Mitte zwanzig sein und ließ sich von dem attraktiven Aussehen der ehemaligen GalAb-Agentin sichtlich beeindrucken. Immer wieder wanderten seine bewundernden Blicke über ihre Figur.
    Ja, da staunst du, was? Eure Labormäuse müssen ihre Rundungen unter ihren Kitteln verstecken. Kein Wunder, dass dir fast die Augen rausfallen!
    In der Absicht, ihm erst recht den Kopf zu verdrehen, streckte sich Valentina noch ein bisschen und schenkte dem jungen Mann ein huldvolles Lächeln. Sie waren soeben aus einem Verbindungstunnel gekommen und betraten durch eine speziell gesicherte Schleuse ein neues Kuppelgebäude. Bis jetzt waren sie nur durch unsensible Bereiche der Anlage gegangen: die Verwaltung, einige Wohnanlangen und natürlich die Präsentationshalle, in der sich eine sich ständig verändernde Multimedia-Ausstellung befand, die ständig erweitert wurde und den Besucher über die Errungenschaften des Konzerns informierte.
    Doch nun, das hatte Valentina im Gefühl, ging es ans Eingemachte.
    »Wir führen nicht oft Besucher in diesen Bereich unseres Labors. Die Experimente mit Biostoffen – also auch die gentechnischer Art – unterliegen strengsten Sicherheitsbestimmungen!«, sagte der Laborant Beifall heischend und bat Valentina in eine kleine Umkleidekabine, die höchstens drei Leuten Platz bot. »Aber für die persönliche Sicherheitsberaterin Rudenkos machen wir natürlich eine Ausnahme! Unter Einhaltung der Vorschriften versteht sich!«
    »Sehr freundlich!«, antwortete Duchamp und legte so viel Aufrichtigkeit in ihre Worte, wie sie nur konnte. Der Laborant ging auf einen der Spinde zu und nahm zwei Schutzanzüge heraus. Sie waren kaum mehr als eine weiße Ganzkörperhülle mit transparentem Sichtfeld, doch auf dem Rücken der Anzüge sah Valentina einen Atemluftfilter sowie eine komplett autonome Sauerstoffversorgung in Form von kleinen Pressluftflaschen.
    »Würden Sie den bitte anziehen? Das ist zu unserem und Ihrem Schutz notwendig. Unfälle, bei denen gefährliche Stoffe austreten, sind zwar höchst unwahrscheinlich, aber man kann ja nie wissen, habe ich recht?« Dabei zwinkerte der Laborant Valentina verschwörerisch zu.
    Was war das denn jetzt? Flirtet der Junge mit mir, oder hat er soeben eine Anspielung darauf gemacht, dass das PFS-Virus

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