Sternenfaust - 081 - Der Hohe Rat
sein, uns aber andererseits auch vor Entdeckung schützen. Sie befindet sich auf der Nordhalbkugel knapp oberhalb des Äquators. Etwa 50 Forscher und Wissenschaftler arbeiten dort an …«, der Botschafter hüstelte verlegen, »… nun, an dem, an was die Genetics so arbeiten.«
»Mit anderen Worten, sie panschen dort mit menschlichem und anderem Erbgut herum!«, platzte es aus Susan Jamil heraus.
Maunga nickte. »Wahrscheinlich haben Sie recht, Miss Jamil. Mein Kontaktmann erwartet unser Außenteam in einer Messstation für Umweltdaten, die regelmäßig von ihm gewartet werden muss. So fällt seine Abwesenheit in der Einrichtung nicht auf – und wir müssen uns nicht rechtfertigen.«
»Sehr gut. I.O., stellen Sie ein Außenteam zusammen. Jamil, informieren Sie Shuttlepilot Jorge Lugones, dass er mit der L-1 demnächst einen Auftrag zu fliegen hat«, gab Dana Frost die nächsten Befehle.
Van Deyk hob die Augenbrauen. »Lugones? Warum nicht Ya’akov Bogdanovich?«
Dana grinste. »Weil der im Moment keine Schicht hat.«
*
Etwa zwei Stunden später hatte die STERNENFAUST genügend abgebremst, sodass ein Shuttle starten konnte. Das Außenteam um Commander Stephan van Deyk fand sich an der Shuttlerampe ein. Neben L.I. Jefferson, Botschafter Maunga und Schiffsarzt Tregarde gingen auch der die Marines von der STERNENFAUST befehligende Genetic Ragnarök S. Telford und drei seiner Soldaten an Bord der Fähre.
Pilot Jorge Lugones schleuste nach der entsprechenden Freigabe das Shuttle aus und setzte den Kurs auf die von Maunga genannten Koordinaten.
Der Flug verlief bis auf die erwarteten Störungen durch die Ionenstürme reibungslos und schon bald setzte die Fähre in der Nähe der Messstation, die kaum mehr als ein Containerwürfel von etwa drei Metern Kantenlänge war, auf.
Telford und seine Marines sicherten zunächst die Umgebung. Sie trugen nur leichte Kampfanzüge, da Maungas Kontaktmann angegeben hatte, das die Messstation keine Verteidigungssysteme hatte. Auf diesem öden Mond gab es nichts, gegen das man sich hätte verteidigen müssen.
»Hier herrscht, abgesehen von ein bisschen dicker Luft, absolut tote Hose!«, meldete sich Telford wenig später über Helmfunk. »Vergessen Sie nicht, Ihre Atemmasken anzulegen. Dann können Sie herauskommen.«
Nacheinander verließen van Deyk, Maunga und Jefferson die L-1.
Der Genetic mit den Facettenaugen hatte keine Atemmaske angelegt, trug aber seinen Kampfanzug. Irritiert sah Maunga zu ihm hin. »Sie tragen keine Sauerstoffversorgung?«
»Nein, ich kann Methan atmen. Allerdings muss ich mich wie Sie gegen die Ionisierung der Atmosphäre schützen. Aber gewissermaßen gefiltert kann ich die Luft hier schon atmen.«
Van Deyk grinste unter seiner Sauerstoffmaske. »Wie praktisch, wenn man einen Lungenflügel hat, der Methan ohne Probleme verarbeiten kann«, rief er dem L.I. der STERNENFAUST zu.
»Sie sagen es, Commander!«, grinste Jefferson zurück.
Hinter einer Hügelkette kam jetzt ein kleines Fahrzeug auf die Messstation zu. Telford und seine Marines nahmen eine Formation ein, die den Ersten Offizier und seine Begleiter schützen sollten.
»Sir, bleiben Sie besser hier hinter dem Felsvorsprung in Deckung.«
Das nicht ganz shuttlegroße Gefährt, das sich auf Ketten fortbewegte, hielt in etwa zehn Metern Entfernung an, und ein junger Mann kam schwungvoll aus dem Führerhaus gesprungen. Sonst befand sich niemand in dem Fahrzeug, wie sich einer der Marines sofort versicherte.
Aorangi Maunga schlenderte lässig auf den Ankömmling zu. »J.J., mein Junge! Es ist mir eine Freude, dich zu sehen.«
Der etwas größere Genetic musste sich leicht vorbeugen, um den Botschafter zu umarmen. »Aorangi! Es freut mich, dich jetzt nach unserem kleinen Gespräch vorhin, auch endlich mal wieder in Natura zu sehen.«
Nach der Begrüßung wandte sich Maunga Stephan van Deyk zu, der verblüfft dieser herzlichen Begrüßung zugesehen hatte. »Commander, herzlich willkommen! Mein Name ist John Jake I. Wieden. Ich bedauere, dass wir uns unter so widrigen Umständen kennenlernen müssen, aber ich denke, niemand anderes als ein Star Corps-Angehöriger weiß besser, wie es im Moment um die offiziellen Kontakte zwischen den Solaren Welten und den Genetics steht.«
»Um so dankbarer sind wir für Ihre Hilfe, Mr. Wieden. Darf ich fragen, welcher Aufgabe Sie in der nahen Forschungsstation nachgehen?«
»Er ist ein Forscher, ein Investigator , wie das I zwischen seinem Vor-
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