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Sternenfaust - 084 - Der Fremde

Sternenfaust - 084 - Der Fremde

Titel: Sternenfaust - 084 - Der Fremde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M’Raven
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Gunsten des Fremden an, dass er uns nicht schaden will, sondern ein anderes Ziel verfolgt, höchstwahrscheinlich entweder seine Heimat oder zumindest sein ursprüngliches Ziel beziehungsweise das seines Schiffes und seiner Kameraden. Professor, Bruder William, bitte lassen Sie sich von Lieutenant Santos und Briggs beraten, ob man den Ursprung des unbekannten Schiffes noch eruieren kann oder ob man herausfinden kann, wohin er die STERNENFAUST lenken wollte.«
    »Captain, was ist mit der SONNENWIND?«
    »Hat Lieutenant Jamil Captain Barus noch nicht erreicht?«
    »Nein«, antwortete van Deyk. »Ich würde daher eine Bergstromsonde mit Funkmöglichkeit vorschlagen. Die Kontaktaufnahme wird dann noch einmal einige Stunden benötigen, aber wir müssen die SONNENWIND auf jeden Fall wiederfinden.«
    Dana zog die Augenbrauen zusammen. »Sie hat also noch nicht bemerkt, dass sie uns nicht mehr im Schlepptau hat.«
    »Das wissen wir nicht. Unser ›Unfall‹ ist ja auch erst ein paar Stunden her, die Verbindung riss im Bergstromraum immer wieder mal ab. Aber die SONNENWIND sollte eigentlich bald bemerken, dass sie uns verloren hat.«
    »Senden Sie weiter auf allen Frequenzen. Ich würde Bergstromfunk gerne noch vermeiden, wenn es möglich ist, da ja eine Funksperre herrscht. Dennoch – wir müssen Captain Barus wieder finden, sonst sehe ich schwarz für unsere weitere Mission.«
     
    *
     
    Als Dana zwölf Stunden später in die Messe ging, um sich einen schwarzen Kaffee aus dem Automaten zu holen, fand sie Yngvar düster über einem Kaffee brütend an einem Tisch ganz am Rand des Raums sitzend.
    Sie holte sich selbst einen Becher des bitteren Getränks, das die anderen Besatzungsmitglieder so verabscheuten und setzte sich zu dem Kryptologen.
    »Hi, Yngvar.« Ihre Stimme hatte jetzt so gar nicht den harten, befehlsgewohnten Klang, den sie gegenüber ihrer Crew normalerweise an den Tag legte und Yngvar sah erfreut auf.
    »Hallo, Dana.«
    »Was brütest du so vor dich hin? Kommst du mit dem Fremden nicht weiter?«
    »Es ist schwierig. Er hat begriffen, das wir auf einem Raumschiff sind. Damit hatte er lange Schwierigkeiten. Er hat auch verstanden, dass wir einen Antrieb haben, aber ich bin ratlos, wenn ich ihm erklären soll, wie der funktioniert. Ich habe jetzt mal für ein paar Stunden Bruder William das Feld überlassen. Vielleicht können wir das Problem lösen, wenn wir es auf die, sagen wir mal, spirituelle Weise angehen.«
    »Spirituell?«, fragte Dana ermunternd. Sie lächelte Yngvar an. Sie wusste, es gefiel ihm, über seine Arbeit zu reden. Vielleicht hob das seine Stimmung, sie mochte es nicht, ihn so niedergeschlagen zu erleben. In der Regel war es umgekehrt: Er musste sie aufmuntern und wieder aufbauen.
    Es gefiel ihr, dass es diesmal umgekehrt war.
    »Ja. Er scheint Schwierigkeiten damit zu haben, dass es für uns zwei Arten gibt, uns im All fortzubewegen, einerseits den Mesonenantrieb, andererseits und für größere Entfernungen den Überlichtantrieb. So konnten wir ihm sagen, wo sich in der Galaxis das Sonnensystem befindet, aber nicht, dass wir nicht schon ewig leben.« Er lachte fröhlich auf, als ihm die Skurrilität der Situation bewusst wurde und Dana lachte mit.
    »Es scheint mir unglaublich, dass man sich so wenig verständigen kann!«, sagte sie dann und stützte das Kinn auf die Hand.
    Yngvar schenkte ihr einen zärtlichen Blick. »Und das sagt der Captain eines Sondereinsatzkreuzers?«
    Dana nickte und wollte gerade antworten, als ihr Armbandkommunikator piepte. Sie zog eine Grimasse. »Die können mich wirklich nicht eine Minute in Ruhe lassen! – Ja? Oh, Bruder William!«
    »Captain? Ist Professor MacShane bei Ihnen? Ich glaube, der Unbekannte hat verstanden, dass wir einen Überlichtantrieb haben.«
     
    *
     
    Captain Frost und der Professor waren sofort zu Bruder William an die Wissenschaftsstation im Maschinendeck gegangen, nachdem er die Meldung durchgegeben hatte.
    »Captain! Gut, dass Sie kommen. Ich glaube, der Fremde hat im Großen und Ganzen verstanden, worum es uns geht!«
    Der Fremde, der in einem grauen Overall neben ihm an der Konsole saß und der staunend auf die einander überlagernden 3-D-Bilder des Sonnensystems, der Solaren Welten und einer schematischen Darstellung des Wurmlochs sah, die der Christophorer aufgerufen hatte, wandte sich jetzt um und sah Dana Frost an, als habe er sie noch nie gesehen. Während Yngvar MacShane Bruder William aufgeregt mit Fragen überhäufte, fiel

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