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Sternenfaust - 085 - Die Bedrohung

Sternenfaust - 085 - Die Bedrohung

Titel: Sternenfaust - 085 - Die Bedrohung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Stern
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in seinem Gehirn rekonstruieren kann.« Sie wandte sich von der blassen Dana ab und ließ sie stehen.
    Unter den misstrauischen und neugierigen Blicken von Corporal Telford, den Marines und Bruder William aktivierte Leila Irina das Terminal in der Raummitte und machte einige kompliziert aussehende Eingaben. »Bleiben Sie bitte hier, Bruder William. Ich werde Ihnen einiges über den Datenträger und das Gerät erklären, das ich Ihnen mitgebe, und Sie können eigene Messungen vornehmen. Wir werden etwa dreißig Minuten dafür benötigen. Sie können jetzt zu Ihrem Geliebten gehen, Dana.«
    Dana verkniff sich einen Kommentar. Wie kam diese Dronte-Frau dazu sie beim Vornamen zu nennen und ihr ihr Handeln vorzuschreiben? Sie hasste es, dermaßen abgefertigt zu werden, aber in dieser Situation blieb ihr wohl nichts anderes übrig, als Leila Irinas Verhalten kommentarlos hinzunehmen. Um ihre Wut zu verbergen, senkte sie den Blick und ging aus dem Raum. Telford und die beiden Marines folgten ihr schweigend.
     
    *
     
    Übermittelte Interface-Sequenz 5, Status Direktverbindung
     
    Die Dronte-Ganador brachen auf ins All. Sie erforschten ihren Raumsektor, legten weite Strecken zurück, vorerst ohne die Lichtgeschwindigkeit zu besiegen, und kamen danach wieder zum Diener , um mit ihm ihre Erfahrungen zu teilen.
    Der Diener sammelte die Informationen, doch er fühlte sich einsam. Seine Kinder waren nicht wie er und schon lange plagte ihn ein Wunsch, der ihn verfolgte und nicht losließ.
    Zu dieser Zeit war Haralgar der erste Krisenfall-Entscheider und sein Wirt. Die beiden mochten einander sehr. Haralgar profitierte wie kein anderer Ganador vom Wissen des Dieners , denn er konnte noch besser als andere seine Gedanken mit ihm tauschen und sie kommunizierten mehr, als der Diener je mit einem Wirt kommuniziert hatte.
    Ich möchte mich teilen. Der Diener konnte nicht anders, er musste es denken. Haralgar verstand ihn sofort: Er wollte auf genetischem Weg mehrere von sich erschaffen. Mehr Erste Diener . Mehr gebärfähige Dronte, die sich ihr gesamtes Wissen bewahrten.
    Du bist ein Diener, kein Herr. Die Gedanken Haralgars waren verständnisvoll, doch von unnachgiebiger Härte. Du darfst dich niemals teilen. Der KOORDINATOR hat uns das übermittelt und du weißt es. Es kann großen Schaden anrichten, wenn du gegen den Willen der Erhabenen handelst. Du könntest wahnsinnig werden oder endgültig sterben.
    Der Diener wollte nicht auf ihn hören und er wartete, bis er einen schwächeren Krisenfall-Entscheider als Wirt hatte, der bereit war, ihm nachzugeben. Doch als der genetische Durchbruch gelungen war, und der Diener in der Lage war, sich selbst lebendig zu teilen – ohne, dass eine Hälfte von ihm den Tod fand – spürte er ein erdrückendes Leid.
    Du darfst das niemals tun , hörte er Haralgars Stimme in seiner Erinnerung. Haralgar hatte recht. Sein Unglück zeigte ihm, dass er auf dem falschen Weg war. Der Diener ließ von seinen Versuchen ab und wandte sich wieder der Erforschung des Weltraumes zu. Dem Erschaffen der Sternentore und dem Bewegen großer Himmelskörper.
    Es gab andere Völker dort draußen. Und Krieg. Viele Ganador starben. Es gelang ihnen nicht, ihren Raumsektor zu verlassen. Sie wurden zurückgeschlagen und die meisten ihrer Raumschiffe vernichtet. Es folgte die Zeit des zweiten Niedergangs, der von einer endgültigen Katastrophe abgelöst wurde.
    Sie nannten sich Era-Hestan und hatten Gliedmaßen, Arme und Beine. Sie trugen Knochenkämme auf den hässlichen Köpfen und forderten die Dronte heraus. Sie hatten erfahren, wie viel Wissen die Dronte besaßen und wollte ebenfalls daran teilhaben wie die Ganador. Im Gegensatz zu den Ganador blieb das Wissen im Ersten Diener präsent und er verstand viel, was er den ersten Krisenfall-Entscheidern nicht mehr verständlich machen konnte. Es überforderte sie. Die Hestan glaubten, sie seien besser in der Lage als die Ganador, das Wissen der Dronte für sich zu nutzen.
    Die Era-Hestan waren sicher, das auserwählte Volk der Erhabenen zu sein. Sie wollten das Hilfsmittel, die Erinnerung des Ersten Dieners . Es kam der Tag, an dem sie sich das Gewünschte mit Gewalt nahmen und alle Ganador auf Karlingor mit Strahlenwaffen töteten. Sie behaupteten, die neuen Götter zu sein und forderten, dass die Dronte ihnen dienten.
    Sie fanden einen Weg, sich mit den Dronte zu vereinigen, indem sie diese in ihren Brustkorb operierten. Dass ihre Haut dadurch ihre Farbe veränderte und

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