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Sternenfaust - 090 - Der goldene Kubus (1 of 2)

Sternenfaust - 090 - Der goldene Kubus (1 of 2)

Titel: Sternenfaust - 090 - Der goldene Kubus (1 of 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Stern
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»Können Sie mir auch sagen, warum Sie ausgerechnet mir das alles erzählen?«
    Gerrrass’ Kopf ruckte nachdenklich hin und her. Es dauerte eine Weile, bis er antwortete. »Ich habe irgendwie den Eindruck, man kann Ihnen vertrauen. Es ist absonderlich, aber obwohl die Starr genetisch eher mit den J’ebeem verwandt sind als mit den Menschen, vertrauen wir eher Ihresgleichen. Ein Sprichwort auf Namban sagt, dass uns der Nachbar, der sich etwas von uns unterscheidet, immer näher ist als der, der uns gleicht. Ich hatte bereits das Vergnügen, einen Ihrer Xeno-Mediziner näher kennenzulernen.«
    »Wirklich? Wer ist das?«
    »Dr. Ashkono Tregarde. Er genoß das Vertrauen der xenomedizinischen Kollegen an dem letzten Projekt, an dem ich gearbeitet habe. Kennen Sie ihn?«
    Patrisha schüttelte den Kopf und sah Gerrrass nun an, als sehe sie ihn zum ersten Mal.
    »Erzählen Sie mir von ihm.«
    »Besser nicht. Das Projekt war sehr geheim, geheimer als das, woran wir hier arbeiten.« Er sah sich unruhig um, so als habe er Angst, dass er bei etwas Verbotenem erwischt werden könnte. »Ich habe auch schon viel zu viel gesagt. Ich gebe Ihnen nur noch eins mit auf den Weg – geben Sie hier acht. Besonders die J’ebeem wollen hier ihr eigenes Feuer anzünden, wie man bei uns sagt. Wenn ich Sie wäre, dann würde ich auf jeden Fall auf diesen Markes Irendal aufpassen, den man Ihnen als Leibwächter zur Seite gestellt hat. Sayam Valor hat das als großes Entgegenkommen den Solaren Welten gegenüber dargestellt, aber das ist es nicht. Wir Starr haben den Verdacht, dass es sich bei Irendal um einen Agenten des Temuran handelt.«
    »Des Geheimdienstes der J’ebeem? – Gerrrass, warum sagen Sie mir das alles?«
    Gerrrass zischelte ungeduldig mit seiner Riechzunge.
    »Ich glaube, dass uns die Solaren Welten helfen können, den Geheimnissen des Kubus auf die Spur zu kommen! Die J’ebeem werden einen Teufel tun. Es ist nur in meinem Interesse.
    Sie entschuldigen mich jetzt. Ich muss an meine Arbeit zurückgehen.«
    Patrisha sah dem Starr überrascht und immer noch verwirrt hinterher. Dann fiel ihr die Petrischale ein, die sie immer noch in der Hand hielt und betrachtete sie genauer. Doch hier gab sie ihr Geheimnis nicht preis.
    Immerhin – wenn es sich wirklich um einen Stoff handelte, den die Starr aus dem Fluidum beziehungsweise aus dem Reaktor (sie wusste nicht einmal genau, ob es sich um einen Reaktor handelte, aber in Ermangelung eines besseren Begriffes nannte sie die geheimnisvolle Energiequelle der Station so) geholt hatten, dann hatte sie hier vielleicht den Schlüssel zu allem in der Hand. Den Schlüssel zu all dem, hinter das sie schon seit Jahren zu kommen versuchte.
    Sie beschloss, diese Petrischale vor allen geheim zu halten. Auch und besonders vor Markes Irendal.
     
    *
     
    Doch ihre Forschungen zum Fluidum, wie die geheimnisvolle Energie mittlerweile von allen Wissenschaftlerteams genannt wurde, verliefen in den nächsten Tagen enttäuschend. Sie brachten keine nennenswerten Ergebnisse. Auch der Aggregatzustand des Elements veränderte sich nicht und ließ sich nicht beeinflussen.
    Inzwischen fragte sich Patrisha, ob sich Gerrrass einen sarkastischen Scherz unter Wissenschaftlern erlaubt hatte oder einfach nur unter Stress stand und halluzinierte. Sein sogenanntes Element schien nichts weiter als eine Art energetisches Staubkorn zu sein, das eine bestimmte Strahlung aussandte, ähnlich einem sichtbaren Geruch. Es war höchst faszinierend, lenkte sie aber von ihrer eigentlichen Arbeit ab.
    Die Energiequelle auf dem Kubus hatte oberste Priorität und es war nicht erkennbar, dass diese Substanz in der hermetisch versiegelten Petrischale etwas damit zu tun hatte – nicht einmal als Abfallprodukt, wie Gerrrass vermutet hatte.
    Seufzend schob sie diese Substanz schließlich in den Hintergrund. Sie hatte sich mit anderen Dingen zu befassen. Trotzdem hatte sie auch in den kommenden Tagen die kleine Schale, die in eine Halbkugel gefasst war, immer bei sich. Sie wusste selbst nicht genau, warum. Es war ihr einfach zuwider die Schale in einem Labor zurückzulassen, selbst wenn es so gut gesichert war wie ihres. Schädliche Strahlungen hatte sie nicht messen können und so entschloss sie sich, das schwarze Fluidum nur noch dann zu beobachten, wenn sie dazu Zeit hatte.
    Als Patrisha an diesem Morgen zu Beginn ihrer Schicht in die Hauptkammer des Kubus trat, wartete Markes Irendal bereits auf sie. Er lehnte lässig an einer der

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