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Sternenfaust - 090 - Der goldene Kubus (1 of 2)

Sternenfaust - 090 - Der goldene Kubus (1 of 2)

Titel: Sternenfaust - 090 - Der goldene Kubus (1 of 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Stern
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vorher. »Wir könnten das alles umgehen, wenn Ihr Ziehsohn seine Aufgabe erfüllt hätte, diese Wissenschaftlerin von der Erforschung der Quelle abzuhalten. Oder wenigstens sie dazu zu bringen, ihm zu verraten, was sie darüber weiß.«
    Valor atmete zornig aus. »Mein Ziehsohn wird tun, was seine Pflicht ist.«
    »Sind Sie sicher? Ein Adliger, der sich alle Haare vom Kopf rasiert! So etwas habe ich noch nicht gesehen. Spricht das für jemanden, der die Traditionen Ihres Volkes achtet?«
    Eine unangenehme Pause entstand. »Markes Irendal weiß, was er mir und dem Triumvirat schuldet. Er wird tun, was er kann.«
    Shiraku nickte langsam und ging wieder an seinen Tisch zurück, um zu arbeiten.
    »Das wäre von einem Agenten Ihres Geheimdienstes ja auch zu erwarten.«
    Valor runzelte die Stirn. »Mir ist nicht bekannt, dass Markes Irendal ein Temuran ist.«
    Shirakus Augen blitzten spöttisch, als er sich umdrehte. »Nun, deshalb heißt es ja auch ›Geheimdienst‹, nicht wahr?«
    Für ein paar Sekunden wusste Sayam Valor nicht, was er sagen sollte. Bei den Starr gingen Gerüchte um, dass Markes Irendal ein Agent des Temuran war? Dass es so war, beunruhigte ihn.
    Denn es entsprach durchaus der Wahrheit: Irendal war ein Agent des Temuran, der ebenfalls wissen wollte, was die Solaren Welten hier auf dieser Station herausfinden konnten. Aber es war sorgfältig dafür gesorgt worden, dass Irendal eine Identität bekam, die hieb- und stichfest war: Ein etwas aufsässiges und rebellisches, ja, jungenhaftes Flair des kriegerischen Ziehsohns von Sayam Valor, dem Chefwissenschaftler der J’ebeem, der folgerichtig heftig flirtete und Mitglied einer Kriegerkaste war, die das betonte, was man bei den meisten stellaren Völkern als forsche Männlichkeit bezeichnet hätte.
    Dass nun die Starr davon wussten – und Shiraku es ihm nicht einmal verheimlichte, jagte Sayam Valor geradezu Angst ein. Er erinnerte sich, wie verzweifelt die Starr als Volk sein mussten. Sie hatten ein riesiges Reich besessen und waren von den Dronte fast ausgerottet worden.
    Ihm wurde klar, dass das Echsenvolk jedes Mittel benutzen würde, um wenigstens einen Zipfel der alten Größe wiederzuerlangen. Nun, es wird so oder so Generationen dauern, bis sie wieder eine Rolle spielen können – das ist schon rein zahlenmäßig der Fall , dachte Valor. Wir J’ebeem werden jedenfalls nicht zögern, das zu tun, was uns nützt.
    Und wir sind der Ansicht, dass wir die J’erde und besonders Dr. Patrisha Roycee dafür brauchen.
    Er würde mit Markes Irendal reden müssen. Die Aufgabe des Dekos-Kriegers würde in Zukunft wohl nicht nur darin bestehen, mit der attraktiven Wissenschaftlerin zu flirten, um ihr ein paar Geheimnisse ihrer Arbeit zu entlocken. Damit wird er wohl endgültig zu ihrer Leibwächterin.
    »Nun«, sagte er schließlich so kühl und so selbstsicher wie möglich. »Wenn es Ihnen gefällt, meinen unerzogenen Ziehsohn für einen Agenten zu halten, dann will ich Ihnen diesen Glauben nicht wegnehmen. Meine nächste Frage wäre aber dann, ob Sie möglicherweise den richtigen Zeitpunkt für Ihre nette kleine Bombe abgewartet haben, um sich auch eines angeblichen Agenten des Temuran zu entledigen.
    In diesem Falle müsste ich natürlich Sie fragen, auf welcher Seite Sie stehen, Shiraku. Und ob es vom Triumvirat eine kluge Entscheidung war, sich in diesem Fall auf die Seite des Arashlan zu stellen.«
    Shiraku warf Valor einen bösen Blick zu. Doch er schwieg.
    »Ich denke, wir haben uns verstanden, Shiraku. Das Triumvirat, in dessen Auftrag ich und auch mein Ziehsohn hier sind, so wenig ich ihn auch leiden kann, erwarten die besten Ergebnisse in der kurzen Zeit, die uns noch hier bleibt. Und diese sind meiner Meinung nach nur mit den J’erde zu erreichen.
    Ich hoffe, wir haben uns verstanden.«
    Er wartete die Antwort des Starr-Wissenschaftlers nicht ab und verließ das Labor.
     
    *
     
    Als Stephan van Deyk aufstand, stellte er fest, dass er sich immer noch ziemlich unwohl fühlte. Er folgte seinem Captain dennoch in das winzige Besprechungszimmer.
    Aber wenigstens bin ich jetzt klar im Kopf und denke nicht mehr ständig an Karen.
    Dana Frost setzte sich und wartete, bis sich alle, auch die Leute aus dem Maschinenraum in dem kleinen Konferenzzimmer versammelt hatten. »Die Situation ist wieder einmal sehr ernst, meine Herren. Wenn unsere Verhandlungen mit den Dronte – oder Starr, wie sie behaupten – scheitern, werden sie uns entweder vernichten oder

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