Sternenfaust - 090 - Der goldene Kubus (1 of 2)
funktional, deutlich, wenig Raum für Missverständnisse. Er verscheuchte den Gedanken unwillig. Es war schlimm genug, dass er mit diesen Säugern arbeiten musste, da musste er nicht auch noch darüber nachdenken, was ihm vielleicht an ihnen gefiel.
Er wandte sich wieder dem Starr zu.
»Wir hatten ausgemacht, dass Sie mit ihrem Experimenten zu dem schwarzen Stoff warten!«
Shiraku schien sich nur peripher für das zu interessieren, was der Verwandte des Triumvirs Megon Barus zu sagen hatte. »Sie haben doch gehört, was bei der Energiequelle passiert ist?«, fragte er stattdessen.
Sayam Valor nickte ungeduldig. »Natürlich. Die Quelle hat sich überladen. Sie hat sich abgeschaltet.«
»Und leider – leider! – war unsere geschätzte Projektleiterin Dr. Patrisha Roycee direkt daneben, als es passiert ist.« Beinahe ungerührt schaltete Shiraku eine Ultraviolettlampe aus, unter der eine der Petrischalen mit schwarzer Substanz lag, nahm sie auf und schob sie in das eigens dafür vorgesehene Computerterminal zur Untersuchung. »Wundern Sie sich da, dass ich so bald wie möglich ihre Forschungen fortsetzen will?«
Angesichts dieser Kaltblütigkeit schien sich auch Sayam Valor zu beruhigen. Er öffnete den Mund, schloss ihn aber gleich wieder.
»Das scheint Sie nicht besonders aufzuregen«, sagte er dann aber doch nach einer kurzen Pause.
»Aber natürlich interessiert es mich, Kommandant Valor. Es tut mir schrecklich leid, was mit Dr. Roycee passiert ist. Sie hätte niemals so nah an der Energiequelle arbeiten dürfen. Das hatten wir doch zu dritt miteinander besprochen, oder erinnern Sie sich nicht mehr daran?«
Kommandant Valor ging nicht darauf ein. »Wir haben nur noch wenige Wochen Zeit, etwas herauszufinden, Shiraku. Wir müssen zusammenarbeiten! Die Daten, die Dr. Roycee an der Quelle dieser Energie sammeln wollte, waren wichtig. Jetzt wird sie erst einmal ausfallen!«
Shiraku drehte sich ärgerlich herum. »Kommandant Valor. Ich dachte, wir seien uns da einig – die Erkenntnisse, die in diesem Kubus zu gewinnen sind, sind zu wichtig, als dass sie einem unwürdigen Volk wie diesen Säugern in die Hände fallen dürfen!«
Sayam Valor sah Shiraku herab, als wäre er ein giftiges Insekt und keine Echse, die ihm bis zur Schulter reichte. »Ich denke, das lässt sich anders verhindern als dadurch, dass wir das, was wir in Besitz nehmen wollen, zerstören, was meinen Sie?« Shirakus Kopf ruckte ein wenig hin und her. Seine Riechzunge fuhr sich über die Lippen.
»Ich frage mich wirklich, wo Ihre Loyalitäten stehen, Kommandant Valor. Sind sie auf der Seite der Säuger oder bei der Sache an sich? Es ist richtig, wir haben wenig Zeit, aber ich habe bereits einige wichtige Erkenntnisse, was diese schwarze Substanz angeht, die wir in unserer letzten Versuchreihe isolieren konnten. Sie scheint ein Abfallprodukt der Energie zu sein, die wir hier erforschen.«
Valor ging unruhig ein paar Schritte hin und her. »Natürlich bin ich ebenfalls dagegen – genau wie meine Regierung übrigens! –, dass sich die Solaren Welten hier in diesem Quadranten noch breiter machen. Das sollte nicht passieren. Aber Patrisha Roycee ist die Leiterin dieses Projekts! War es wirklich nötig, ausgerechnet sie auszuschalten? Was kann damit erreicht werden, außer das man die Lage zuspitzt? Dr. Roycee ist vielleicht die beste Wissenschaftlerin auf ihrem Gebiet, aber nicht die einzige.«
Shiraku wurde jetzt wirklich zornig. »Was schlagen Sie denn vor? Sie zu bitten, mit ihren Forschungen aufzuhören? Wir laufen Gefahr, dass die Menschen eher als wir alles über diese Station herausfinden. Wir Starr können vielleicht die Transportmöglichkeiten nutzen, aber wir verstehen sie nicht. Die Menschen dagegen sind die einzigen, die bereits Erfahrungen mit Reisen durch den Raum haben, der als X-Raum bezeichnet wird. Sie konnten das bereits lange vor uns und auch noch ohne diesen Kubus oder seine Technik – sie haben sie selbst entwickelt, auch wenn es nicht funktionierte! Sie werden schneller zu einem Ergebnis kommen als wir, ist es das, was Sie wollen, Valor?«
Sayam Valor wurde vor unterdrücktem Zorn womöglich noch roter im Gesicht, als er sowieso schon war. Er wies mit einem Finger auf Shiraku. »Wie sagt Ihr Meister Shinor doch immer? Der kluge Kriegsherr nutzt alle Möglichkeiten. Wir brauchen Patrisha Roycee.«
Die Augen des Starr verengten sich. Valor hatte den Eindruck, als würde sein Gesichtsausdruck noch tückischer als
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