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Sternenfaust - 095 - Mutawesis Hölle

Sternenfaust - 095 - Mutawesis Hölle

Titel: Sternenfaust - 095 - Mutawesis Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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haarige Pardaner waren auch darunter. Seltsamerweise schien ihnen die Kälte trotz ihres dichten Fells noch mehr auszumachen. Zwei sauroide Starr saßen wie gefroren da und konnten sich kaum noch rühren.
    Das einzige Sitzmobiliar bestand aus schnell und schlecht eingebauten Sitzwannen, wie sie von den Seglanern bevorzugt wurden. Manche dieser Sitzwannen wurden nun allerdings gleich von zwei Dronte-Seglanern besetzt. Viele fanden überhaupt keine Wanne und mussten zusehen, dass sie einen Platz in den Zwischenräumen fanden. Bei manchen dieser Wannen waren die Halterungen schlecht montiert und lösten sich bereits aus ihren Verankerungen.
    Mit einem Ruck dockte das Shuttle an einen großen Frachter an. Außer Jason Montesculon befand sich kein anderer Dronte-Mensch unter den Passagieren. Die Starr waren auf Grund der Kälte so unbeweglich geworden, dass sie nicht mehr in der Lage waren, allein ihre Plätze zu verlassen.
    »Wir brauchen Antigravaggregate!«, rief Montesculon, dessen Worte auch gleich in die Idiome von Pardanern und Seglanern übersetzt wurden.
    »Helfen Sie mir, einen dieser Passagiere aufzulegen«, meldete sich einer der Seglaner zu Wort, der mit seinem nur für den Augenblick des Sprechens aus seiner Außenmembran gebildeten Sprechorgan den Tonfall des Dronte-Menschen nahezu perfekt zu imitieren wusste.
    Montesculon ließ sich das nicht zweimal sagen. Es war schließlich wichtig, dass so viele wie möglich dem Ruf folgten. Das war von entscheidender Bedeutung und hatte Priorität vor allem anderen, selbst vor der Neuen Ordnung , die der Herr seinerzeit auf Karalon etabliert und in einem nicht unbeträchtlichen Teil dieses galaktischen Sektors auch etabliert hatte.
    Montesculon kam sich manchmal selbst fremd bei dem Gedanken daran vor, dass er noch vor Kurzem vollkommen auf seine Arbeit als Wissenschaftler konzentriert gewesen war. Eine Arbeit, die er im Übrigen von einem menschlichen Individuum gleichen Namens übernommen hatte – damals, in jenem Jahr, als die Dronte nach Karalon gekommen waren und diesen frisch besiedelten Planeten nicht nur erobert, sondern zur Hauptwelt ihres Reiches der Neuen Ordnung gemacht hatten.
    Der Herr selbst hatte sich in den Körper eines dieser zweibeinigen Wesen implantieren lassen und damit ein Zeichen gesetzt, dass er vor allem das wissenschaftliche Potenzial dieser Wesen sehr schätzte. In letzter Zeit war der Rang, den die Dronte-Menschen innerhalb dieser Neuen Ordnung einnahmen, allerdings etwas ins Hintertreffen geraten: Seit dem leider insgesamt gesehen erfolglosen Krieg gegen das Sternenreich der Menschheit, das sich jenseits der Wurmlöcher über ein lächerlich kleines Raumareal erstreckte, waren viele Starr in die Reihen der Wirtskörper gelangt. Und dieses Volk von gut 1,60 m großen Sauroiden war der Menschheit in punkto wissenschaftlichem Standard noch um einiges überlegen gewesen. Vor allem, was die Waffentechnik betraf. Die Starr hatten den Dronte – völlig unfreiwillig natürlich – das Wissen um den Bau von Antimateriesprengsätzen geschenkt.
    Um den Krieg gegen die Menschheit zu gewinnen und sie vollständig in das Reich der Neuen Ordnung zu integrieren, wie es dem ursprünglichen Plan des Herrn entsprach, hatte das Wissen um den Umgang mit Antimaterie allerdings offensichtlich nicht ausgereicht.
    Jason Montesculon hob zusammen mit zwei entsetzlich schrill quiekenden Pardanern einen der beiden Starr hoch und setzte ihn auf dem Körper des Seglaners ab. Der Sauroide fiel zur Seite und lag embryonal gekrümmt da wie in einem Wasserbett.
    Der amöbenartige Seglaner rutschte über den Boden und schien keine größeren Probleme damit zu haben, das Gewicht des Starr mitzuschleppen. Auch der zweite Sauroide wurde einem Seglaner aufgeladen.
    Jason Montesculon folgte den Trägern über eine Dockschleuse in den riesigen Frachtraum, der für die nächste Zeit sein Zuhause sein würde.
    So lange, bis sie das Ziel erreicht hatten.
    Den Geruch, der Montesculon hier entgegenschlug, hätte der Mensch, der diesen Körper früher einmal beherrscht hatte, mit dem Begriff bestialisch bezeichnet.
    Der Dronte in Montesculon konnte sich da etwas besser beherrschen. Aber die extreme Sauerstoffarmut fiel auch ihm auf. Das Schiff war hoffnungslos überladen.
    »Bitte üben Sie Disziplin«, verkündete ein Lautsprecher in einem Dutzend Sprachen, die allesamt zu den bedeutenderen Idiomen des Dronte-Imperiums gehörten.
    Normalerweise hätte Montesculon einen derartigen

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