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Sternenfaust - 095 - Mutawesis Hölle

Sternenfaust - 095 - Mutawesis Hölle

Titel: Sternenfaust - 095 - Mutawesis Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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fühlte wilde Entschlossenheit, die Dronte zu vernichten, bevor sie dies mit den ß’Msssarrr tun konnten.
    Der Erste Stellvertreter ß’Schirr schaltete die Positionsübersicht in einen Modus, der die Absichten des Gegners besser erkennen ließ.
    »Die Fremden greifen uns an«, stellte er fest.
    »Und es sind wirklich keine Dronte?«, fragte ß’Goss nicht zum ersten Mal, denn die Ergebnisse der Ortung ließen genau darauf schließen. So unmöglich das auch schien.
    »Es gibt unter den Dronte-Schiffe einige, die der Technik dieser Fremden zu ähneln scheinen«, meinte der Stellvertreter.
    »Aber ihnen fehlt die kristalline Außenschicht«, stellte ß’Goss fest. »Davon abgesehen dürfte es so gut wie keine Spezies geben, deren Technik diese Parasiten nicht in ihr eigenes Arsenal aufgenommen haben.«
    »Sie sind Diebe«, fand auch der Erste Stellvertreter. Er machte ein schmatzendes Geräusch, indem er den Saugstachel kurz und sehr abrupt nach außen stülpte. Ein Ausdruck höchster Geringschätzung, die im persönlichen Umgang manchmal noch vom Hinweis begleitet wurde, der andere sei ein »Hirnverächter«.
    So hatte man diejenigen genannt, die in grauer Vergangenheit trotz der Bedrohung durch die vogelartigen Feinde an der pazifistischen Ausrichtung des ersten Msssarrr-Reichs hatten festhalten wollen und in dem Kult des Hirnessens nichts als einen Akt der Barbarei hatten sehen wollen.
    »Sie sind Diebe, denn sie nehmen sich die Welten, die Körper und die Technik anderer Völker und machen sie zu ihrer eigenen«, fuhr der Erste Stellvertreter fort. »Wir dagegen stehlen nur Hirne.« Bei sich dachte er daran, dass er fürchtete, die ß’Msssarrr seien so einfach zu harmlos, um auf Dauer bestehen zu können. Die anderen Völker, nicht nur die Dronte waren so viel skrupelloser und gefährlicher.
    »Kommandant, wir sollten den Feind umgehend angreifen!«, forderte jetzt der Taktikoffizier der HIRNVEREHRER. »Sonst verspielen wir taktische Optionen.«
    Der Erste Stellvertreter war derselben Ansicht. Auf der Positionsübersicht war zu sehen, wie die beiden Schiffe der Fremden die HIRNVEREHRER in die Zange nahmen.
    Der Ortungsoffizier meldete wenig später, dass die andere Seite jeweils ein Miniraumschiff ausgesetzt hatte, das im ersten Augenblick sogar für eine Lenkwaffe gehalten worden war.
    »Ein-Mann-Jäger!«, nannte der Taktikoffizier sie. Sein Name war ß’Moxx und nach Tradition der Flotte des Imperiums der Goldenen Häuser war es nicht der Erste Stellvertreter, der dem Kommandanten in sein Amt folgte, wenn dieser fiel. Es war vielmehr der Taktikoffizier. Den Sinn dieser Regelung verstand zwar niemand, es stellte ihn aber auch niemand in Frage.
    Jedenfalls wurde dadurch die Bedeutung unterstrichen, die der Kampftaktik und der Waffenkontrolle in der Hierarchie der Flotte zugemessen wurde.
    »Kommandant?«, fragte ß’Moxx, nachdem ein quälend langer Augenblick vergangen war, ohne dass der Kommandant der HIRNVEREHRER etwas gesagt hatte. ß’Goss vollführte eine ruckartige Bewegung mit mindestens fünf seiner Extremitäten, was seine Lage plötzlich veränderte. Sein Augenkonglomerat zog sich stark zusammen, sodass diese Partien des »Gesichts« des Spinnenartigen jetzt sehr viel näher beieinanderzustehen schienen.
    »Nein!«, widersprach er dann der offensichtlichen Mehrheitsmeinung auf der Brücke. »Nein, ich werde eine andere Entscheidung treffen. Diese Fremden könnten der legendäre starke Feind sein, gegen den die Dronte sehr weit von hier entfernt kämpfen mussten.« Man hatte den Funk- und Datenverkehr der Dronte intensiv studiert und daraus Schlüsse für das künftige Vorgehen gezogen. Allerdings mündeten diese Schlüsse nicht unbedingt immer in denselben Entscheidungen, wie jetzt deutlich wurde. »Die beiden Schiffe der Fremden haben eine Reihe von Vorsichtsmaßnahmen getroffen, die dafür sprechen, dass sie ganz einfach Kundschafter sind. Genau wie wir! Und mit den Feinden unserer eigenen Feinde dürfte doch eigentlich ein Verständnis rasch möglich sein!«
    Im nächsten Moment meldete sich der Funkoffizier.
    »Eine Nachricht unserer Feinde!«, meldete er.
    Trifft sich das nicht wunderbar? , dachte der Kommandant. Ich hatte also recht. Mal sehen, was diese Fremden von uns wollen.
     
    *
     
    »Wir haben jetzt ein Antwortsignal!«, stellte Lieutenant Jamil fest, während auf dem Hauptschirm der STERNENFAUST ein verwaschener Fleck von ineinanderlaufenden Farben zu sehen war.
    Offenbar das

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