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Sternenfaust - 095 - Mutawesis Hölle

Sternenfaust - 095 - Mutawesis Hölle

Titel: Sternenfaust - 095 - Mutawesis Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Passagierraum gar nicht erst betreten. Weder für einen planetaren Flug und schon gar nicht, wenn es um eine womöglich etwas längere Weltraum-Passage ging. Schon ein Flug innerhalb eines Sonnensystems kam unter diesen Bedingungen einer Zumutung gleich.
    Aber zu seiner eigenen Verwunderung blieb Jason Montesculon vollkommen ruhig.
    Ihn schreckte die Aussicht nicht, an Bord dieses Frachters zu reisen, auch wenn dieser seine besten Zeiten gewiss schon seit Längerem hinter sich hatte und außerdem für den Transport von Passagieren – gleich welcher Spezies – vollkommen ungeeignet war.
    Es kommt nur auf eines an , dachte er. Das wir rechtzeitig dort sind. Wir alle. Denn es kommt auf jeden Einzelnen an, wenn wir uns am Ziel, dem Ort der Orte, endlich treffen.
    Mit einem Ruck setzte sich der Frachter schließlich in Bewegung. Die Andruckabsorber waren schlecht. Wahrscheinlich handelte es sich um Aggregate, die schnell nachgerüstet worden waren, um zu verhindern, dass die Passagiere regelrecht zerquetscht wurden.
    Er wurde einem der wabbeligen Seglaner förmlich in die Seite gedrückt. Aber der Seglaner nahm das nicht übel.
    »Wir müssen alle viel aushalten«, sagte er auf Montesculons Entschuldigung hin. »Und der Zweck heiligt vieles.«
    »Sie haben vollkommen recht!«
    Auch wenn das heiter und zuversichtlich klang, die tatsächliche Stimmung seines Gegenübers vermochte Montesculon kaum einzuschätzen. Die Mimik, die sie mit Hilfe ihrer Außenmembran darstellten, war häufig anderen Spezies nachempfunden.
    Jason Montesculon fühlte, wie der Boden unter seinen Füßen zu vibrieren begann. Es gab kaum eine Isolierung zwischen der Triebwerkssektion und dem Laderaum. Bald erfüllte ein ohrenbetäubender Lärm den Raum.
    Ungeduld erfasste Jason Montesculon. Eine Ungeduld und eine Erwartung, für die es eigentlich keinerlei Erklärung gab.
    Noch nie zuvor hatte er etwas so sehr herbeigesehnt wie das Erreichen jenes Ortes, an den sie alle gerufen worden waren …
     
    *
     
    »Sie haben uns entdeckt, Kommandant!«, signalisierte ß’Schirr, der an Bord der HIRNVEREHRER den Rang des Ersten Stellvertreters einnahm.
    »Meinen Sie diese Lichtsonde?«, fragte der Kommandant. »Wie Sie wissen, glauben unsere Wissenschaftler nicht, dass die Dronte sie schicken oder irgendetwas mit ihrer Erschaffung zu tun haben. Schon deshalb nicht, weil sie offenbar selbst von ihnen untersucht werden.«
    »Aber sie stehen mit ihnen in Kontakt«, gab ß’Schirr zu bedenken.
    »Der letzte Beweis fehlt uns auch dafür. Aber im Augenblick machen mir die beiden Schiffe der Fremden Sorgen und nicht die Sonden. Der Computer schätzt ihre Manöver zwar als indifferent ein, aber meiner Ansicht nach ergeben sie nur Sinn, wenn man davon ausgeht, dass sie unsere Position identifiziert haben und uns angreifen wollen.« ß’Schirr schob seinen spinnenartigen Körper leicht nach vorn. Er hatte in einem speziellen, im Wesentlichen aus einem Antigravkissen und dessen Projektor bestehenden Sitzmöbel Platz genommen, das ihm die Freiheit ließ, sämtliche ihm zur Verfügung stehenden Extremitäten zur Bedienung verschiedener Terminals benutzen zu können.
    Es sah aus, als ob der Erste Stellvertreter in der Luft schweben würde.
    Kommandant ß’Goss hingegen stand mit allen seinen Extremitäten fest auf dem Boden. Er kroch etwa eine Körperlänge auf den Hauptschirm zu und richtete sein Augenkonglomerat auf die dortigen Bilder aus. Er bemerkte nicht, dass er sogar mit den Beißwerkzeugen schabte, was zumindest für Kommandanten der Flotte des Imperiums der Goldenen Häuser als unfein galt.
    Aber Kommandant ß’Goss war in Gedanken versunken. »Vielleicht haben wir allesamt nicht genug Hirn gegessen!«, meinte er. »Der Admiral der Goldenen Häuser wird nicht sonderlich zufrieden mit uns sein!«
    »Wir haben Ihre Befehle peinlich genau eingehalten!«, verteidigte sich ß’Schirr. »Unsere Emissionen lagen bei einem absoluten Minimalwert. Daran kann es nun wirklich nicht gelegen haben, dass …« ß’Goss verschluss seine Hörorgane vor dem Geschwafel seines Stellvertreters.
    So ist das eben mit den jüngeren Söhnen der altehrwürdigen ß’! Sie suchen für alles eine Entschuldigung und sind nicht bereit, Verantwortung zu übernehmen.
    Msssarrr war ein älteres Wort für »Söhne« – und tatsächlich gab es – abgesehen von den gewaltigen, zu ungeheurer Größe heranwachsenden Königinnen – ausschließlich männliche Msssarrr.
    Die Msssarrr des

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