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Sternenfaust - 097 - Erkenntnisse

Sternenfaust - 097 - Erkenntnisse

Titel: Sternenfaust - 097 - Erkenntnisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Picard
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würde es wohl so sein, dass es zwar nicht leicht sein würde, aber durchaus zu erreichen war. Immerhin – kein Volk war schlechter als das andere.
    Turanor.
    Sein Name. Die Seinen riefen ihn. Sie brauchten ihn. Noch einen Moment verweilte er in der Einsamkeit, die ihn jetzt immer erwarten würde, wenn sein Werk getan war, aber dann schloss er sich ihnen wieder an.
    Vielleicht bin ich ja jetzt für sie so etwas wie ein Anderer. Er lächelte in sich hinein.
    Turanor! Wir brauchen dich und deine Weisheit.
    Er antwortete. Jeder von uns ist weise, meine Freunde. Warum braucht ihr mich?
    Deine Entscheidungen haben bisher immer einen Konsens herbeigeführt. Das war bei keinem anderen der Unseren der Fall. Es wäre gut, wenn du uns auch jetzt hilfst.
    Was ist passiert?
    Die Fremden haben etwas aus dem Wrack der Qantarell herausgeholt. Sie nehmen es mit. Der Helfer von Saraani, der Heilerin, meint, es könnte einer der Unseren sein. Vielleicht sogar einer, der einen Anderen in sich trägt.
    Turanor schwieg vor Entsetzen. Warum nahmen die Fremden einen der Ihren mit und ließen ihm nicht seinen Frieden?
    Warum lassen sie ihn nicht, wo er ist? Können sie tatsächlich denken, wir ließen die Unseren zurück, so dass sie sich Seiner bemächtigen können? Wir müssen sie aufhalten, bevor sie den Unseren endgültig mitnehmen und ihm Schaden zufügen können! Doch er beruhigte sich mühsam wieder. Er musste für die anderen Stabilität beweisen.
    Es ist doch nur einer, meinte er, und noch dazu einer, der schon zur anderen Seite ging.
    Nein, hörte Turanor jetzt die Stimme von Saraanis Helfer. Ich spüre, dass noch ein ganz geringes Leben in ihm ist. Es kann gut sein, dass er sich bisher in einem der Strahlenschutzräume versteckte. Er war bisher nicht zu spüren. Vielleicht auch, weil der Andere in ihm bewusstlos war. Doch jetzt hat der Andere Angst. Angst vor den Fremden und davor, dass der Unsere sterben könnte – und er mit ihm, bevor er dem Ruf folgen konnte. Wir müssen ihn befreien! Der Andere und er müssen die Gelegenheit haben, den anderen zu folgen!
    Turanor dachte einen Moment nach.
    Wir dürfen die Fremden nicht angreifen. Uns darf nichts passieren. Wir können denen, die die Unseren, die einen Anderen in sich tragen, verabschieden, nicht noch mehr Verluste zumuten. Lasst die Fremden den Unseren mitnehmen. Ich werde darüber nachdenken, wie es möglich ist, sich mit ihnen in Verbindung zu setzen und ihnen klarzumachen, was der Verlust dieses Einen uns bedeuten würde.
    Wir wollen nicht, dass du das tust. Es ist besser, mit den Fremden nichts zu tun zu haben. Sie müssen gehen und sollten besser nie wieder in diesen Teil der Galaxis kommen.
    Ich stimme zu. Doch wie es ihnen klarmachen? Sie verstehen unsere Botschaften nicht und verständigen sich wie unsere beinahe schon vergessenen Vorfahren durch den Klang der Worte. Etwas, das wir verlernt haben.
    Wir haben keine Lösung, Turanor.
    Wir müssen näher an das Wrack der Qantarell herangehen. Wir wissen nicht, was die Fremden vorhaben. Aber vielleicht können wir ihre Taten interpretieren und sie so besser verstehen. Dann ist es uns vielleicht auch möglich, mit ihnen zu kommunizieren.
    Was ist, wenn sie uns wieder angreifen?
    Wir werden alles tun, um das zu vermeiden. Lasst uns daran glauben, dass sie auch keinen Krieg wollen und dass ihnen Vernichtung so zuwider ist, wie es einst den Großen zuwider war. Wir müssen uns beeilen, damit die Fremden den Unseren nicht zu lange bei sich in ihrer Gedankenlosigkeit behalten. Es tut uns nicht gut, so lange wirklich allein zu sein, das wisst ihr.
    Ja, wir verstehen, Turanor.
    Wir haben nur wenig Zeit.
     
    *
     
    Sergeant Ragnarök S. Telford seufzte erleichtert auf, als sich das Schott der L-1 geschlossen hatte und Lugones mit Tregarde, seinem Patienten und Sanfield als Begleitung auf dem Weg zurück zur STERNENFAUST war.
    »Also los, Miller, Harris, Sie sammeln da drüben noch ein oder zwei Tote ein, der Doc hat gesagt, er muss mehr über die Physiologie der Fremden wissen. Dupont und Carreras, Sie gehen da rüber und sammeln mit Lieutenant Jefferson und Lieutenant von Gerling noch ein paar Trümmerstücke ein. – Los, los! Bewegen Sie sich, oder wollen Sie heute abend ein Extra-Training?«
    Harris verdrehte die Augen, sagte aber nichts.
    Das hier war wirklich nicht gerade sein Lieblingsjob: Zwischen Schiffstrümmern im All herumfliegen und per Hand Leichen von Aliens einsammeln. Er nahm sich vor, sich am Abend ausgiebig

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