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Sternenfaust - 097 - Erkenntnisse

Sternenfaust - 097 - Erkenntnisse

Titel: Sternenfaust - 097 - Erkenntnisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Picard
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zu waschen und auch dafür zu sorgen, dass sein Raumanzug gereinigt wurde. Mit Widerwillen flog er mit seinen Anzugdüsen zu einer frei im All schwebenden Leiche eines der Fremden und versuchte, ihn mit sich zu ziehen.
    Was sich als nicht so einfach erwies. Nicht, weil der Körper etwa zu schwer war, sondern weil er unhandlich schien. Der Fremde sah zwar aus wie ein Mensch, doch er hatte offenbar keinerlei Schutzanzug getragen, als die Gauss-Geschosse das fremde Schiff hatten zerplatzen lassen. Jetzt war er – war wohl der natürliche Gang der Dinge – steif gefroren und das Bewegungsmoment, dass nach dem Herausschleudern aus dem Wrack immer noch wirkte, machte seine Bergung – nun ja, unhandlich.
    »Miller?«, Harris ächzte, »komm mal hier rüber und hilf mir, irgendwie ist der Kerl hier grade etwas widerspenstig.«
    Die Gestalt seines Kollegen und Freundes Miller wurde langsam größer, als dieser heranschwebte. Das Gauss-Gewehr hatte er über die Schulter gehängt. Jetzt griff er nach der steifen Hand des Aliens, die so erschreckend menschlich aussah und zog zusammen mit Harris die Leiche in Richtung der L-2.
    »Mensch, das ist echt ‘ne fiese Arbeit«, stöhnte Harris. Miller grinste. »Kannst dich ja mit Billy Sanfield zusammentun, der hatte auch ziemliche Probleme, als Jefferson und der Doc den einen Typ aus dem Wrackteil rausgeholt haben.«
    »Hat der echt noch gelebt?«
    »Ja, hat Glück gehabt. Und damit nicht genug: Jetzt wird er von zwei der bekanntesten Ärzte des Star Corps wieder zusammengeflickt.«
    »Ich bin ja mal gespannt, ob er es schafft«, meinte Harris nachdenklich und sah in Richtung der STERNENFAUST, die als winziger silberner Bogen in der Ferne vor der hell gepunkteten Schwärze des Alls schwebte. »Wirkt irgendwie weit weg, das Schiff«, murmelte er. Als er sich antwortheischend zu Miller umdrehte, sah er, dass der den Arm des Fremden losgelassen hatte und sein Gauss-Gewehr wieder zur Hand genommen hatte.
    »Scheiße! Guck mal, wer uns da besuchen kommt …«
     
    *
     
    Ya’akov Bogdanovich sah die Fremden als erster kommen.
    Mist! War da doch noch eins der Schiffe hinter dem Mond! Aber Briggs meinte doch, die seien alle abgehauen!
    Die müssen geahnt haben, dass wir nicht so leicht aufgeben.
    Er sprang vom Platz an der Ortung auf, über den er die Geschehnisse außerhalb des Shuttles verfolgt hatte, und hastete an den Pilotensitz. Noch während er sich setzte, packte er mit der Rechten sofort den Griff der Steuerung, und öffnete mit der Linken den Kanal zu Telford.
    »Sergeant Telford? – Los, rein hier mit Ihnen und Ihren Leuten! Die Fremden sind wieder da.«
    »Was? Verdammt, ich kann die hinter den Wrackstücken nicht sehen! Miller? Dupont? Sie und die anderen, kommen Sie sofort her!«
    »Telford? Sagen Sie Ihren Leuten, sie sollen auf mein Peilsignal achten! Ich komme noch ein Stück näher!«
    Bogdanovich zündete vorsichtig die Steuerborddüsen, um das Shuttle umzudrehen und mit der Schleuse, die sich hinten befand; so nah wie möglich an die acht Marines heranzukommen, die sich noch hier draußen befanden. Kaum hatte sich das Shuttle um über 170 Grad gedreht, als Bogdanovich auch schon vollen Schub auf die Bugdüsen gab.
    Das Shuttle schoss an das Trümmerfeld heran, schneller, als selbst Bogdanovich erwartet hatte. Er schätzte die Geschwindigkeit ein, ließ die Bugdüsen noch genau drei Sekunden brennen und schaltete sie nach kurzem Zünden der Heckdüsen, um zu relativem Stillstand zu kommen, wieder ab.
    »Yo!«, hörte er auf einmal entsetzt über das Mikrofon. »Nicht ganz so schnell, Pilot!«
    Bogdanovich spürte, wie er rot wurde. »Sorry, Sergeant!«
    »Nichts passiert. Aber Schleuse öffnen!«
    Bogdanovich öffnete mit einem Knopf die Schleuse, ohne die Rechte von der Steuerung zu lassen. Er hörte das beruhigende Fauchen der Schotthydraulik und ein kurz darauf folgendes Poltern von den Marines, die aus der Schwerelosigkeit des Alls wieder in die erdähnliche Gravitation des Shuttles kamen. Bogdanovich sah sich kurz um, obwohl er noch nichts sehen konnte. Er wollte erst alle acht Marines in der kleinen Schleuse haben, um die anderen im genau falschen Moment nicht ausschließen zu müssen.
    Doch ein violettes Aufblitzen ließ ihn herumfahren.
    »Verdammt!«, fluchte er leise und riss den Steuergriff herum. Die gerade noch scheinbar still schwebenden Trümmer zogen mit einem Mal nach rechts oben ab. »Festhalten!«, brüllte er und zündete noch einmal kurz die

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