Sternenfaust - 105 - Notlandung auf Rudra VII
daran, währen sie aufgeregt immer weiter sprach.
»Morten, Morten, sie sind da! Direkt über uns!«
Beim Versuch, aus dem winzigen Raum wieder aufzutauchen, stieß Jackville mit dem Helm an die Titanwand des Jägers. Aber er versuchte, den Schmerz zu ignorieren und schaffte es tatsächlich, sich schließlich auf den Rand der Luke zu setzen.
Das Bild des STERNENFAUST-Shuttles, das nun 100 Meter über ihnen schwebte, war einfach wunderbar. Ihm fiel ein Stein vom Herzen und für einen Moment glaubte er, vor Erleichterung würde ihm schwindlig.
Ich muss zugeben, ich habe nicht mehr daran geglaubt. Bis vor einer Sekunde hätte ich das zwar wie aus der Pistole geschossen behauptet, aber jetzt weiß ich es besser.
*
Viele.
Es sind viele.
Mehr als vorher.
Mit den Wenigen war es zuerst nicht gut. Es war schwierig, denn sie können sich nicht mitteilen. Sie verstehen nicht. Sie hören nicht. Sie sind nicht wie die Anderen, doch die Wenigen waren keine Bedrohung. Sie konnten erforscht werden.
Doch jetzt sind mehr da.
Mit ihnen kam Angst.
Mit ihnen kam Furcht.
Sie dürfen nicht auch kommen. Und nicht bleiben.
Mit den wenigen war es erst nicht gut. Doch dann war es mit ihnen Gewohnheit. Bei den Wenigen brauchte es keine Furcht. Sie fügten keinen Schmerz zu, sie waren allein.
Doch jetzt sind mehr da.
Viele. Zu viele.
Die Vielen dürfen nicht bleiben. Sie müssen fort.
Sie bedeuten Gefahr und Bedrohung der Existenz.
*
»…FAUST-Fli…Control, erbit… Land…bnis … Shuttle … Rudra VII-Koordin… 87 … 22 zu 122/.. 4.«
»Wir können Sie kaum verstehen, Suk«, erklang John Santos’ Stimme auf der Hauptbrücke. »Haben Sie verstanden? Die Verbindung ist fast nicht mehr vorhanden! Sind die beiden Piloten wohlauf?«
Dana Frost stand neben Shamar al Khaled und Vince Taglieri auf der Brücke und beobachtete den Hauptschirm. Während auf den Hintergrundbild eine schwarzweiße Direktübertragung der Shuttlebilder zu sehen war, war auf einem etwas kleineren Schirm direkt davor wie immer auch eine schematische Darstellung abgebildet.
Dana versuchte, sich ihre Unruhe und Nervosität nicht anmerken zu lassen und beneidete ihren Ersten Offizier, der offenbar völlig unberührt das Geschehen verfolgte. Dagegen hatte Vincent Taglieri offenbar Probleme mit der Situation.
»Lieutenant Brooks!«, bellte er über die Brücke. »Können Sie die Kommunikation nicht etwas störungsfreier gestalten?«
»Nein, Sir«, meinte Max, ohne sich umzudrehen. Er schien immer noch buchstäblich mit halbem Ohr auf seine Frequenzen zu hören. »Die Störungen nehmen gerade wieder massiv zu. Kurz bevor das Shuttle auf die derzeitige Höhe herunterging, war die Kommunikation relativ problemlos möglich. Wir hatten nur keine Verbindung zum Jäger. Aber jetzt ist es so, als ob Shuttle 2 in einen gestörten Bereich hineingeraten ist.«
»Vielleicht ist das ja so«, murmelte al Khaled mehr zu sich selbst, als dass er es zu jemand Speziellem sagte. Dana warf ihm einen scharfen Blick zu. Genau diesen Gedanken hatte sie auch gehabt. Über dem Jäger bildeten sich jetzt gerade wieder Sandwirbel, die ihn beinahe einzuhüllen schienen, doch die Fahnen des glitzernden Sandes verschwanden so schnell wieder, wie sie entstanden waren.
»Brooks, kann das mit den kleineren Sandtornados zusammenhängen, die sich immer wieder um den Jäger zu bilden scheinen?«, fragte Taglieri stirnrunzelnd.
Max berührte noch ein paar Kontakte auf dem Touchscreen seiner Konsole und zuckte dann mit den Achseln. »Ehrlich gesagt, Sir, ich habe keine Ahnung. Ich könnte es mir vorstellen.«
»Versuchen Sie, eine Antwort zu finden! – Commander Santos, sagen Sie Shuttle 3, sie sollen auf 500 Meter über der Position des Jägers und von Shuttle 2 gehen, damit sie als Verstärker und Relais dienen können! Vielleicht funktioniert das Ganze so besser.«
Gespanntes Schweigen breitete sich auf der Brücke aus.
Es war Max Brooks, der es nach einigen scheinbar endlos lang dauernden Minuten brach. »Sir, die Positionsänderung von Shuttle 3 hat etwas geholfen. Wir haben jetzt wieder eine halbwegs funktionierende Verbindung zu Pilot Suk. Verbindung zwischen Flugkontrolle und Shuttle 2 hergestellt.«
»STERNENFAUST Flight Control, erbitt … nochmals Landeerlaubnis bei … Koordinaten 87/9/22 zu 122/36/4, um die beiden vermissten Piloten aufzunehmen!«
»Sind Lieutenant Kalani und Lieutenant Jackville wohlauf?«
»… Sir, beide schein… bei guter
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